Philipp Stölzl

deutscher Filmregisseur (* 1967)

Philipp Stölzl (* 1967 in München) ist ein deutscher Regisseur. Er inszeniert Spielfilme, Werbespots, Musikvideos und Opern.

Philipp Stölzl, 2011

Anfänge

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Philipp Stölzl ist der Sohn des Historikers und CDU-Politikers Christoph Stölzl. Philipp Stölzl absolvierte an den Münchner Kammerspielen eine Ausbildung zum Bühnenbildner und begann als Assistent von Jürgen Rose und Ezio Toffolutti. Er war zunächst bis 1996 als Bühnen- und Kostümbildner an deutschen Theatern tätig und arbeitete u. a. mit Regisseuren wie Thomas Langhoff und Armin Petras zusammen.[1] Mit Petras und Rio Reiser brachte er 1994 am Theater Chemnitz das Rockmusical Knock out Deutschland heraus, an dem er auch als Koautor mitgewirkt hatte.[2]

1997 drehte er sein erstes Musikvideo für die Rammstein-Single Du hast.

Stölzl drehte unter anderem die Musikvideos Bring Me to Life, Going Under und Everybody’s Fool zu den Liedern von Evanescence. Für den Clip zu Stripped der Band Rammstein verwendete er Bilder des Films Olympia – Fest der Völker von Leni Riefenstahl aus dem Jahr 1938. Des Weiteren drehte er für Madonna American Pie sowie für den Titelsong des James-Bond-Films Die Welt ist nicht genug von Garbage. Seit 2000 ist Stölzl in der Werbung tätig und drehte unter anderem Spots für Marken wie BMW, Nokia, Rolex und Sony. Seit 2004 dreht Stölzl Musikvideos für die Katapult Filmproduktion.

Sein erster Spielfilm war 2002 Baby. 2008 startete sein zweiter Spielfilm, das Bergabenteuer Nordwand mit Benno Fürmann, Johanna Wokalek, Florian Lukas und Ulrich Tukur in den Hauptrollen. Die Weltpremiere fand auf dem Locarno Film Festival, die Deutschlandpremiere auf dem Filmfest Hamburg statt. Nordwand wurde mit dem Deutschen Filmpreis der Kategorien Beste Bildgestaltung und Beste Tongestaltung 2009 ausgezeichnet.

2010 kam Stölzls dritter Spielfilm, Goethe!, in die deutschen Kinos, der die Entstehungsgeschichte von Goethes Werther mit einer autobiografischen Liebesgeschichte des jungen Dichters mit Charlotte Buff, später Kestner, erzählt. Goethe! wurde mit dem Deutschen Filmpreis der Kategorie Bestes Maskenbild 2011 ausgezeichnet.

Im Jahr 2013 übernahm Stölzl die Regie des Films Der Medicus, der nach dem gleichnamigen Buch von Noah Gordon gedreht wurde.

2015 führte er für den Sender RTL Regie bei dem dreiteiligen Fernsehfilm Winnetou – Der Mythos lebt, welcher grob auf den Romanen von Karl May basiert.

Musik- und Sprechtheater

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Stölzl inszeniert außerdem am Musik- und Sprechtheater. 2005 hatte seine Fassung von Carl Maria von Webers Freischütz am Staatstheater Meiningen Premiere. 2007 inszenierte Stölzl bei den Salzburger Festspielen die Berlioz-Oper Benvenuto Cellini. 2010 inszenierte er Johann Strauss’ Operette Die Fledermaus an der Staatsoper Stuttgart. Im Jahr 2014 inszenierte Stölzl sein erstes Theaterstück, Frankenstein nach dem gleichnamigen Roman von Mary Shelley, am Theater Basel.[3] 2019 inszenierte Stölzl bei den Bregenzer Festspielen Giuseppe Verdis Oper Rigoletto und erreichte hohe mediale Aufmerksamkeit, u. a. durch die Aufzeichnung und Übertragung der Oper durch das ZDF.[4] Über seine Interpretation von Der Freischütz, wiederum bei den Bregenzer Festspielen, schreibt Journalist Dieter Oßwald: „Stölzl haut nicht nur visuell ziemlich auf die Pauke, er gibt dem Romantik-Klassiker zudem einen queeren Anstrich. Mit angenehmer Lässigkeit präsentiert Stölzl die neue Queerness im überromantischen Grusel-Klassiker um Liebe, Schuld und Vergebung. Sogar für planschende Badenixen wie aus einem uralten Hollywood-Musical ist am Bodensee noch Platz.“[5]

Stölzl hat drei Kinder und wohnt in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

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  • 2014 Frankenstein: Theater Basel
  • 2017 DER PHANTAST Leben und Sterben des Dr. Karl May: Staatsschauspiel Dresden
  • 2019 Andersens Erzählungen: Theater Basel
  • 2022 Das Vermächtnis (The Inheritance): Residenztheater München
  • 2023 James Brown trug Lockenwickler: Residenztheater München

Musikvideos

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Werbefilme (Auswahl)

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  • 1998 Sony PlayStation: Verwaist, Es kann nur einen geben
  • 2000 Jump FM: Immer und Überall
  • 2000 Sony-Wega: New York
  • 2001 Deutsche Bank Italia: Finanza & Futuro
  • 2001 Monoprix: Robbery Streetcorner, Japan, Shining
  • 2002 Lux: Spicy Moonlight
  • 2002 Nordhäuser Eiskorn: Mammut
  • 2002 Tic Tac: Nero
  • 2002 Apollo: Präsentation
  • 2002 E-Plus: Chamäleon
  • 2002 Shark: Female Victim Male Victim
  • 2003 Premiere: Have a Good Time Prediger
  • 2003 Lotteria Primitiva: Cross
  • 2003 CNP: Life Will Always Be Life
  • 2004 NKL: Mond, Schneekugel
  • 2004 Rolex: Train
  • 2005 Weihenstephan: Glücksmoment
  • 2005 NKL: Villa
  • 2005 Cruzcampo: Fiesta, Cana
  • 2007 Oberösterreichische Energie AG

Auszeichnungen

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Literatur

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Commons: Philipp Stölzl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lebenslauf auf Deutsche Oper Berlin
  2. Philipp Stölzl im Munzinger-Archiv, abgerufen am 27. Oktober 2018 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Erste Schauspielinszenierung Stölzls auf nachtkritik.de
  4. Von der Seebühne Bregenz: „Rigoletto“. In: zdf.de. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  5. Dieter Oßwald: Jetzt wird auch der "Freischütz" ein bisschen queer. Abgerufen am 14. August 2024 (deutsch).
  6. Bühnenbildner Jahres 2014/15 – Mitteilung der Osterfestspiele Salzburg vom 30. September 2015
  7. Bilanz der Spielzeit 2014/15: Die Bilanz der Spielzeit im Urteil von 50 Kritikern. Abgerufen am 5. Mai 2017.