Die Pinarier waren eine römische Patrizierfamilie. Neben der lateinischen Form des Gentilnamens Pinarius ist inschriftlich auch die Namensform Peinarius bezeugt. Die gens Pinaria galt in Rom schon deshalb als besonders alt, weil sie zusammen mit den Potitiern einem eigenen privaten Kult huldigte, dem Kult des Hercules an der Ara Maxima auf dem Forum Boarium. Dieser Kult, angeblich von Hercules in vorrömischer Zeit selbst gestiftet, blieb bis zum Jahre 312 v. Chr. privat und wurde erst dann von dem römischen Zensor Appius Claudius Caecus verstaatlicht, weil die den Kult betreuende gens Potitia ausgestorben war.[1][2] Diese so uralte Abstammung und das Alter dieses Kultes war noch am Ende der Römischen Republik virulent, denn Marcus Tullius Cicero erwähnt sie ausdrücklich[3].

Die gens Pinaria blühte vor allem im 5. Jahrhundert v. Chr., in dem sie der Republik nach Aussage der (unzuverlässigen) Überlieferung zwei Konsuln gestellt haben soll. Dann aber schwand die Bedeutung des Geschlechtes mehr und mehr, 312 bei Übernahme des Hercules-Kultes durch den Staat war sie zwar noch nicht ausgestorben, war aber aus den Fasten in den folgenden Jahrhunderten fast ganz verschwunden.[4] Dennoch blühte das Geschlecht weiter bis in die Kaiserzeit hinein, wo sie wieder zu konsularischen Ehren gelangte. Die wichtigsten Cognomina des Geschlechts waren Rufus, Natta und Scarpus.

Bekannte Namensträger

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Ein weiterer Geschlechtsangehöriger, der Sohn des Klienten des Seian P. Pinarius Natta, wurde in die gens Scoedia adoptiert und hieß demgemäß Gaius Scoedius Natta Pinarianus. Er wurde nach einer Inschrift[5], C. Scoedio T. Tettieno Sereno cos', Suffektkonsul mit Titus Tettienus Serenus im Juli 81.[6]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Vergil, Aeneis 8, 268 ff.
  2. Titus Livius 7, 12; für das Jahr 312: Livius 9, 20, 10.
  3. Cicero, de domo 134.
  4. Pinarius. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XX,2, Stuttgart 1950, Sp. 1395.
  5. CIL VI, 163
  6. Paulys Realencyclopädie der Classischen Altertumswissenschaften, Zweite Reihe, 3. Halbband, Artikel Scoedius, Spalten 829/30, Stuttgart 1921