Fertigungstechnik ist ein Gebiet der Produktionstechnik und des Maschinenbaus. Sie ist die Lehre von der (wirtschaftlichen) Herstellung von Werkstücken und anderen geometrisch definierten festen Körpern (Stückgütern). Ausgangspunkt sind dabei die Konstruktionsunterlagen, die die Form der Werkstücke, die zulässigen Maß- und Formabweichungen (sogenannte Toleranzen), die Oberflächenrauheit und den Werkstoff festlegen, sowie die zu verwendenden Mess- und Prüfmittel. In der Fertigungstechnik werden somit immer Stückgüter hergestellt. Dabei kann es sich um Produkte für den Endverbraucher handeln oder um welche, die noch weiterverarbeitet werden müssen wie Bleche. Gefertigt werden auch Kunstgegenstände und Fertigungsmittel, also Werkzeuge, Maschinen und Anlagen, die zur Fertigung benötigt werden.
Zentraler Betrachtungsgegenstand der Fertigungstechnik sind die zahlreichen Fertigungsverfahren, die in der DIN 8580 zu Hauptgruppen und Gruppen zusammengefasst werden. Weitere Teilgebiete sind Werkzeugmaschinen, die Werkzeuge, die Fertigungsmesstechnik, die Fertigungsplanung und -steuerung, die Organisationsformen der Fertigung wie die Werkstattfertigung oder die Serienfertigung und das Qualitätsmanagement. Grenzgebiete zu nahestehenden Wissenschaften sind die Logistik, die Fabrikplanung und die Fertigungswirtschaft.
Als Fertigungsverfahren werden in der Fertigungstechnik alle Verfahren zur Herstellung von geometrisch bestimmten festen Körpern (Werkstücke) bezeichnet, also von Körpern mit bestimmten Maßen und Formen, wozu auch die Oberflächenrauheit zählt. Zu den wichtigsten Fertigungsverfahren zählt das Gießen, Schmieden, Fräsen, Bohren, Schweißen und Löten. Außerdem zählt zu den Fertigungsverfahren das Ändern von Stoffeigenschaften, wie das Härten oder Weichglühen. Die Herstellung von Körpern ohne bestimmte Form ist dagegen Sache der Verfahrenstechnik. mehr...
Urformen: Alle Fertigungsverfahren, in denen aus formlosem Stoff ein Werkstück hergestellt wird, bezeichnet man als Urformverfahren. In diesen Verfahren wird der Zusammenhalt der Stoffteilchen geschaffen. Als formloser Stoff zählt dabei sämtliches Ausgangsmaterial, dessen Form nicht definiert ist, etwa eine Flüssigkeit die sich an die Innenwände des Behälters anpasst. Das wichtigste Verfahren der Gruppe ist das Gießen mit schmelzflüssigem Ausgangsmaterial.
Umformen: Umformverfahren nennt man alle Fertigungsverfahren, in denen Werkstücke aus festen Rohteilen durch bleibende Formänderung erzeugt werden, sofern dabei weder Material hinzugefügt noch entfernt wird. Die Masse des Rohteils ist gleich der Masse des Fertigteils. Die wichtigsten Verfahren der Gruppe sind Walzen, Gesenkschmieden, Fließpressen, Strangpressen, Tiefziehen und Biegen.
Trennen: Alle Verfahren, in denen die Form eines Werkstücks durch die Aufhebung des Werkstoffzusammenhalts an der Bearbeitungsstelle verändert und somit der Werkstoffzusammenhalt insgesamt vermindert wird, nennt man Trennverfahren. Die wichtigste Gruppe ist das Zerspanen, bei dem Material in Form von Spänen entfernt wird (Sägen, Hobeln, Fräsen, Bohren, etc.). Weitere wichtige trennende Verfahren sind das Scherschneiden (Stanzen), Brennschneiden oder Funkenerodieren. Ebenfalls zum Trennen zählt das Zerlegen für die Demontage.
Stoffeigenschaften ändern: Ein Fertigungsverfahren durch Verändern der Eigenschaften des Werkstoffes, aus dem ein Werkstück besteht. Dazu zählt das Härten und Glühen (z. B. Erweichen um die Bearbeitung zu erleichtern). mehr...
KATEGORIESIERUNG (FERTIGUNGSTECHNIK)
Kategorien über die konkreten Verfahren der Fertigungstechnik
Artikel mit Bezug zu Fertigungstechnik
In der Fertigungstechnik geht es um die Herstellung von Bauteilen mit geometrisch definierter Gestalt. Die Herstellung von Körpern ohne bestimmte Form ist dagegen Sache der Verfahrenstechnik. Von besonderer Bedeutung ist das Fertigungsverfahren sowie folgende Gebiete:
Werkzeuge gelten als die ersten Gebrauchsgegenstände der Zivilisation. Ein Werkzeug ist ein nicht zum Körper eines lebenden oder künstlichen Organismus gehörendes Objekt, mit dessen Hilfe die Funktionen des Körpers erweitert werden, um auf diese Weise ein unmittelbares Ziel zu erreichen. Dieses Ziel ist in Handwerk und Industrie die Veränderung eines Werkstücks. Eine Sammlung verschiedener Werkzeuge, die nötig für eine bestimmte Tätigkeit sind, nennt man Werkzeugsatz. In der Industrie werden die verwendeten Werkzeuge in einer Werkzeugverwaltung dokumentiert.
Werkzeuge sind meist „einfache Maschinen“, also Vorrichtungen, die auf grundlegenden Prinzipien der Kräftelehre aufgebaut sind. Typische Formen der mechanischen Einwirkung sind etwa Halten, Bewegen oder Umformen, Durch-/Abtrennen, Verbinden und andere Vorgänge, die man unter dem Begriff Fertigungsverfahren zusammenfasst.
Ein weiterer Definitionsumfang umfasst Hilfsmittel jeglicher Art. Hierzu würden auch Messgeräte gehören, aber auch ein mathematischer Formelsatz oder ein numerisches Modell oder eine Fähigkeit. In diesem Sinne kann das Werkzeug als Verbesserung oder Erweiterung einer vorhandenen oder als Ersatz einer fehlenden körperlichen oder geistigen Funktion interpretiert werden. Beispielsweise ist ein Hammer die Erweiterung der Faust, eine Pinzette erweitert Daumen und Finger, ein Kran leistet mehr als ein Arm, ein Speichermedium ergänzt das Gedächtnis. Im allgemeinsten Sinne steht Werkzeug für „Mittel zum Zweck“, dann auch für Personen und Vorgänge im abstrakten Sinn.
Die Lehre von den Werkzeugen und ihrer Anwendung ist die Technologie. Auch dieser Begriff kann über Technik hinausgehend auf die Information erweitert zur Informationstechnologie verallgemeinert sein.mehr...
WERKZEUGVERWALTUNG
Die Werkzeugverwaltung wird in der zerspanenden Fertigung benötigt, um die Informationen über die vorhandenen Werkzeuge einheitlich zu organisieren und im Umfeld zu integrieren. Die Werkzeugdaten sind dabei in einer Datenbank gespeichert und werden mit der Werkzeugverwaltungs-Software erfasst und verwendet. Im Unterschied zu einer allgemeinen Lösung für die Verwaltung der Betriebsmittel beinhaltet eine Werkzeugverwaltung spezialisierte technische Datenfelder, Grafiken und Parameter, die für den Einsatz im Fertigungsprozess erforderlich sind.
Ein Werkzeug in der CNC-Fertigung besteht normalerweise aus mehreren Einzelteilen. Der korrekte Zusammenbau der einzelnen Komponenten zu einem solchen Komplett-Werkzeug ist Voraussetzung für eine fehlerfreie Wertschöpfungskette. Für die Bearbeitung eines Teils mit der CNC-Maschine (Arbeitsgang) sind jeweils mehrere Komplett-Werkzeuge erforderlich, die in einer Werkzeugliste dokumentiert werden. Jede Komponente, jedes Komplett-Werkzeug und jede Werkzeugliste hat eine Identifikation, unter welcher die zugehörige Spezifikation gefunden wird. Die Werkzeugverwaltung gliedert sich in die Dokumentation der Werkzeuge (Stammdaten) und die Logistik (Bewegungsdaten).
Stammdaten (auch statische Daten oder Grunddaten genannt) zeichnen sich durch eine Statik aus und haben meistens keinen Zeitbezug. Sie werden oft von mehreren Anwendungen bzw. Unternehmensbereichen verwendet und sind bei analytischen Auswertungen oft die Kriterien, nach denen ausgewertet wird. Stammdaten enthalten Grundinformationen über betrieblich relevante Objekte wie Produkte, Dienstleistungen, Lieferanten, Kunden, Personal, etc., die zur laufenden Verarbeitung in Geschäftsprozessen erforderlich sind. mehr...
KATEGORISIERUNG (WERKZEUGE)
Sämtliche Werkzeuge sinnvoll und richtig zu kategorisieren bzw. zu klassifizieren erfordert Fachwissen, Kompetenz und systematische Arbeit. Zur Zeit werden Werkzeuge bei der Wikipedia wie untenstehend kategoriesiert:
Die Wikipedia-Werkzeugliste führt Arten und Formen von Gerätschaften auf, die in Handwerk, Industrie und Privathaushalten am meisten verwendet werden. Sie ist gut strukturiert und überschaubar. Einzelne Einträge erhalten ggf. weitere Ergänzungen. Einträge mit mehreren Bezeichnungen verweisen ggf. auf die üblichste Bezeichnung. mehr dazu...
Der „Fachverband für Bautechnik“ führt eine Baugeräteliste mit bei Bauausführung und Baustelleneinrichtung verwendeten Baumaschinen und Baugeräten.
INHALTSVERZEICHNIS
Die folgende Liste enthält sämtliche Kategorien und Artikel mit Werkzeug-Bezug. Einzelne Einträge sind alphabetisch sortiert, um die Werkzeugsuche zu erleichtern.
Der „Grabstichel“ (auch bloß „Stichel“ genannt; früher Zeiger, Burin, Sculper, Scorper) ist ein Gravierwerkzeug, das seit der Renaissance in Gebrauch ist. Er dient vorwiegend der Bearbeitung von Metall (Kupferstich, Stahlstich) oder Holz (Holzstich). Der Grabstichel hat einen hölzernen Handgriff und wird fast immer unmittelbar von Hand bewegt und nicht mit einem Hammer geschlagen. Der Handgriff ist meist birnenförmig ausgeprägt, um einen festen Griff zu ermöglichen. Meist ist das der Schneide zugewandte Ende des Griffs abgeplattet, damit die Finger der Vorwärts- oder Abwärtsbewegung nicht hinderlich sind. Die Schneide ist typischerweise aus gehärtetem Stahl. Die Länge des Grabstichels liegt zwischen 8 und 11 cm. Der Querschnitt kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Die scharfe Klinge besteht aus einer von oben angeschrägten Fläche, auch die Kappe oder der Schild genannt und der nach unten gekehrten Kante oder Fläche, die mit der Kappe zusammentrifft und die dadurch die Schneide ergibt. Mit Entwicklung des Kupfer-, Stahl- und Holzstichs wurde der Grabstichel schnell zu einem bevorzugten Werkzeug für Künstler und sonstige Bearbeiter dieser Werkstoffe. Er gehörte zur Standardausstattung spätmittelalterlicher Werkstätten. → zum Artikel…
WERKZEUG DER WOCHE
Der Engländer ist ein Verstellschlüssel, der ähnlich wie ein Gabelschlüssel verwendet werden kann, zum Lösen und Anziehen von Sechskant-Schraubverbindungen. Durch Drehen an einer Gewindespindel im Werkzeugschaft kann der Abstand der Spannbacken stufenlos verstellt werden. Er kann wie ein Gabelschlüssel für Vier- und Sechskantmuttern verwendet werden, durch die Verstellbarkeit auch für Befestigungsmittel nach metrischen, zölligen und proprietären (Werk-)Normen. → zum Artikel…
HEUTE IM REVIEW
Der Schraubstock ist ein stationäres Werkzeug (Vorrichtung) zum Feststellen von Werkstücken während ihrer Bearbeitung. Ein Schraubstock besteht aus zwei Backen, zwischen denen das Werkstück eingespannt wird. Während die eine Backe fest montiert ist, kann die andere mit einer Kurbel oder einem bloßen Stab in Verbindung mit einer Gewindespindel bewegt werden. Je nach Art der Führung unterscheidet man Flaschenschraubstöcke und Parallelschraubstöcke. → zum Artikel…