Potamon potamios
Potamon potamios ist ein Zehnfußkrebs aus der Familie der Potamidae. Es wurden mehrere Unterarten beschrieben.
Potamon potamios | ||||||||||||
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Potamon potamios | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potamon potamios | ||||||||||||
(Olivier, 1804) |
Merkmale
BearbeitenPotamon potamios ist eine relativ große Süßwasserkrabbe, ihr Carapax erreicht je nach Unterart eine Breite von etwa 55 bis 70 mm, eine Länge von 44 bis 57 mm und eine Höhe von 26 bis 34 mm. Der Carapax ist schwach gewölbt, glatt und glänzend. Sein vorderer seitlicher Rand weist zahlreiche sehr kleine, abgerundete Zähnchen auf. Die Stirn ist stark geneigt und weist zwei glatte, glänzende, oberseits gekörnte Lappen auf. Die Crista ist bis zur flachen, S-förmigen Cervikalfurche scharf und anschließend in Körner aufgelöst. Der Hinterleib ist bei den Männchen langgestreckt dreieckig mit leicht konvexen Seiten, der Hinterleib der Weibchen ist wie bei allen Krabben breiter.
Die beiden Scheren sind relativ groß und können etwas unterschiedlich sein. Sie haben hohe Schneiden, die beim Schließen eine Lücke lassen und abwechselnd mit einem größeren und drei bis vier kleineren Knoten besetzt sind. Carpus und Merus sind auf der Außenseite durch schuppenartige Pustel rau. Die Laufbeine sind gedrungen.
Die ersten Gonopoden der Männchen weisen ein konisch verlängertes Endglied auf, das im mittleren Bereich leicht nach außen gebogen ist. Das nächste Glied ist lang und leicht gebogen. Der flexible Bereich zwischen diesen beiden Gliedern ist auffällig zweilappig. Die Gonopoden dienen als Unterscheidungsmerkmale zu den anderen Arten der Gattung.[1][2]
Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenDie Art ist im östlichen Mittelmeerraum weit, jedoch stark fragmentiert verbreitet. Ihr natürlicher Lebensraum liegt in den Süßgewässern der Mittelmeerinseln Rhodos, Naxos, Karpathos, Kreta und Zypern, in der Türkei, in Syrien, Jordanien, Libanon, Israel (inklusive der palästinensischen Gebiete von Gaza und dem Westjordanland) und Ägypten (Sinai-Halbinsel).[3] In Griechenland Türkei überschneiden sich die Verbreitungsgebiete der vier einander sehr ähnlichen Arten Potamon potamios, Potamon ibericum, Potamon fluviatile und Potamon rhodium.[4]
Lebensweise
BearbeitenPotamon potamios lebt in Seen und Flüssen. Eine Gefährdung seiner Habitate geht vom Menschen aus. Immer mehr Quellen werden in den eher trockenen Gebieten des östlichen Mittelmeerraumes zur Wassergewinnung eingefasst und abgeleitet. Potamon potamios gilt als semiterrestrisch, er kommt auch in semiariden Klimaten vor. Während die mittelgroßen Exemplare in der Nacht die Gewässer verlassen, um nach Nahrung zu suchen, sind größere auch tagesaktiv und sowohl im Wasser als auch an den Uferbänken zu beobachten.[3]
Systematik
BearbeitenPotamon potamios gehört innerhalb der Familie der Potamidae zur Unterfamilie Potaminae, deren Verbreitungsgebiet von Europa und Nordafrika bis Nordindien und Myanmar reicht.[5] Innerhalb der Gattung Potamon wird Potamon potamios zur Nominat-Untergattung Potamon gezählt, also Potamon (Potamon) potamios.
Unterarten
BearbeitenDurch die disjunkte Verbreitung in voneinander weit entfernten Gebieten und Isolation auf Inseln kam es zu einer geringen Durchmischung des Genpools dieser Art, so dass sich zahlreiche Unterarten herausbilden konnten. Es werden derzeit sieben Unterarten als gültig angesehen:
- Potamon potamios ssp. cyprion Pretzmann, 1962
- Potamon potamios ssp. karamani Pretzmann, 1962
- Potamon potamios ssp. karpathos Ghiavarini, 1934
- Potamon potamios ssp. kretaion Ghiavarini, 1934
- Potamon potamios ssp. palaestinense Bott, 1967
- Potamon potamios ssp. potamios (Olivier, 1804)
- Potamon potamios ssp. schoenmanni Pretzmann, 1986 (Insel Naxos)[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ D. Brandis, V. Storch, M. Türkay: Taxonomy and zoogeography of the freshwater crabs of Europe, North Africa and the Middle East. In: Senckenbergiana biologica. Band 80, Nr. 1/2, 2000, S. 5–56 (englisch).
- ↑ R. Bott: Die Süßwasserkrabben von Europa, Asien, Australien und ihre Stammesgeschichte. In: Abhandlungen der senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft. Band 526, 1970, S. 1–338 (Volltext [PDF; 14,9 MB]).
- ↑ a b Potamon potamios in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.1. Eingestellt von: N. Cumberildge, 2008. Abgerufen am 1. Oktober 2011.
- ↑ E. G. Maurakis, D. V. Grimes, L. McGovern, P. J. Hogarth: Occurrence of Potamon species (Decapoda, Brachyura) relative to lotic stream factors in Greece. Biologia, Bratislava, 59, 2004, S. 173–179.
- ↑ Darren C. J. Yeo & Peter K. L. Ng: Recognition of two Subfamilies in the Potamidae Ortmann 1896 (Brachyura, Potamidae) with a Note on the Genus Potamon Savigny, 1816. Crustaceana, 76, 10, S. 1219–1235, 2004, S. 1232 (Online englisch; PDF; 242 kB).
- ↑ Gerhard Pretzmann: Zwei neue Unterarten von Potamon (Potamon) potamios OLIVIER. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. ser. B, Band 87, 1986, S. 255–260 (zobodat.at [PDF]).
Weblinks
Bearbeiten- Süßwasserkrabbe Potamon potamios – Artbeschreibung und Haltungsbedingungen in der Wirbellose-Datenbank (deutsch)