Prümzurlay
Prümzurlay ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz und Teil des deutsch-luxemburgischen Naturparks Südeifel. Die Ortsgemeinde gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an. Der Ort ist bekannt für die zwischen Prümzurlay und Irrel liegenden Irreler Wasserfälle der Prüm sowie die bis zu 50 m hohen Lias-Sandsteinfelsformationen am Rande des engen Tales. In der Nähe der Ruine der Prümerburg wurde ab dem Jahr 1960 das erste Bungalow-Feriendorf Deutschlands erbaut, der heutige Ortsteil Prümerburg. Zu Prümzurlay gehört zudem der Wohnplatz Laeisenhof.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 52′ N, 6° 26′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 181 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,89 km2 | |
Einwohner: | 568 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54668 | |
Vorwahl: | 06523 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 108 | |
LOCODE: | DE PR8 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | pruemzurlay.de | |
Ortsbürgermeister: | Antonio Canu | |
Lage der Ortsgemeinde Prümzurlay im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 798/802 n. Chr. wurde der heutige Ort Prümzurlay erstmals in einer Schenkungsurkunde der Abtei Echternach als „Prumia“ erwähnt. Ansiedlungen an gleicher Stelle existieren vermutlich schon wesentlich länger. Belege dafür finden sich in den Resten einer römischen Villa im Distrikt Mausebach sowie in den vorgeschichtlichen und später vermutlichen von den Kelten (Treverer) genutzten Wallburgen im Ortsteil Prümerburg.
Die Geschichte des Ortes Prümzurlay ist eng mit der Prümerburg verbunden. Prümzurlay wird von einer sehr engen Tallage geprägt. Die auf einem 40 m hohen Sandsteinfelsen gelegene Prümerburg überragt das gesamte Tal und bietet einen optimalen Überblick. Es wird angenommen, dass die ersten Einwohner des Ortes Abhängige der Herren der Burg waren, dies ist jedoch historisch nicht belegt.
Über die Zeit des frühen Mittelalters ist sehr wenig bekannt. Erst 1658 finden sich wieder Aufzeichnungen über „Prum zur Layen“. Es zeigen sich die Folgen des Niederländisch-Französischen Krieges (sic)[3]: es gibt nur noch eine lebende männliche Person im Ort.
Um das Jahr 1810 findet im Münsterwald durch einen großen Hangrutsch eine völlige Verschüttung statt. Die Prüm staut sich. Wie die Ortschronik berichtet, herrschte damals große Angst in der Bevölkerung, dass es zur Bildung eines Sees und zum Untergang Prümzurlays kommen könnte.[4] Es ist anzunehmen, dass die Prümer Wasserfälle (heute oft „Irreler Wasserfälle“), die in diesem Bereich zu finden sind, damals ihre heutige Gestalt annahmen.
Ortsteil Prümerburg
BearbeitenIn der Nähe der Burgruine „Prümerburg“ entstand ab dem Jahr 1960 die Bungalowsiedlung „Feriendorf Prümerburg“. Auf einer Gesamtfläche von rund 180.000 Quadratmeter wurden 84 Ferienhäuser erbaut. Es handelte sich dabei um die erste Siedlung dieser Art in der Bundesrepublik.[5]
Entstehung des Ortsnamens
BearbeitenDer Name „Prümzurlay“ wurde von dem den Ort durchfließenden Fluss „Prüm“ sowie dem Moselfränkischen Wort „Layen“ geprägt. Der Begriff „Layen“, oder in der Einzahl „Lay“, bezeichnet die eindrucksvollen Sandsteinformen in der Umgebung Prümzurlays. Am bekanntesten ist hier die Teufelsschlucht (Eifel), etwa 3 km von Prümzurlay entfernt. Der Name des Ortes war im Laufe der Geschichte vielfältigen Veränderungen unterworfen. Prümzurlay gehörte immer zu einer Grenzregion und wechselte häufig die Herrschaft (luxemburgisch, französisch), bis es schließlich 1815 endgültig Preußen zugeschlagen wurde. Dies spiegelt sich im Ortsnamen wider. Wurde Prümzurlay ursprünglich als „Prumia“ erwähnt, veränderte sich dies unter anderem über „Proeme zur Leyen“ und das französische „Prume sur Leyen“, bis der Name die heutige Form annahm. Andererseits gibt es auch eine mögliche und einfache sprachwissenschaftliche Begründung für den Ortsnamen. Das altdeutsche Wort lei/ley/lay bedeutet Felsen, was dem Felsenreichtum des Ortes sowie seiner Umgebung entspricht. Durch den Ort fließt der Fluss Prüm. Alles zusammen ergibt: Der Fluss Prüm bei den Felsen, Prüm zur Layen, Prümzurlay.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Prümzurlay; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Prümzurlay besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
BearbeitenAntonio Canu wurde am 11. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Prümzurlay.[8] Da bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde,[9] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Antonio Canu entschied.[8]
Canus Vorgänger Alfred Blasen hatte das Amt 2015 übernommen.[10] Zuvor war Wolfgang Herz Ortsbürgermeister der Gemeinde.[11]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In silber ein goldgezungt- und -bewehrter steigender roter Löwe, im Schildhaupt ein blauer, oben gezinnter Balken, im Schildfuß ein blauer Wellenbalken.“[12] | |
Wappenbegründung:
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Verkehr
BearbeitenDer Ort wird von der parallel zur Prüm verlaufenden Landesstraße 4 durchquert. Diese kreuzt in der Ortsmitte die Kreisstraße 21. Teile beider Straßen gehören in der Gemarkung Prümzurlay zur Land & Kultur Route Eifel.[13]
Persönlichkeiten aus dem Ort
Bearbeiten- Petrus Borne (1910–1976), Benediktinermönch, Abt von Tholey, Abtpräses der Beuroner Kongregation
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 12/I. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1927 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3), S. 234–238.
Weblinks
Bearbeiten- Zur Ortsgemeinde Prümzurlay gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Prümzurlay in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 95 f. (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Der heute als Niederländisch-Französischer Krieg bekannte Konflikt war nicht 1658, sondern erst knapp 20 Jahre später. In der Ortschronik von 1870 ist dies jedoch so angegeben. Wahrscheinlich ist nicht 1658, sondern 1678 gemeint.
- ↑ Chronik eines Eifeldorfes – 1200 Jahre Prümzurlay. Schul- und Ortschronik von Prümzurlay, Aufzeichnungen der Schulchronik um 1870. Prümzurlay 1998, S. 53 ff.
- ↑ Trierischer Volksfreund, Ausgabe vom 3. Juni 1960
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsgemeinderat Prümzurlay am 9. Juni 2024. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 13. Juli 2024.
- ↑ a b Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Prümzurlay. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ Prümzurlay, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Prümzurlay. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ Ortsbürgermeister Alfred Blasen. Ortsgemeinde Prümzurlay, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2021; abgerufen am 27. November 2021.
- ↑ Eindeutige Wahlergebnisse in der zukünftigen VG Südeifel. Prümzurlay: Wolfgang Herz 76 Prozent (203 Stimmen). In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 26. Mai 2014, abgerufen am 27. November 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Chronik eines Eifeldorfes – 1200 Jahre Prümzurlay. Prümzurlay 1998, S. 4.
- ↑ Land & Kultur Route