Preischeid
Preischeid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 2′ N, 6° 9′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 460 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,25 km2 | |
Einwohner: | 156 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54689 | |
Vorwahl: | 06550 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 294 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | www.preischeid.de | |
Ortsbürgermeister: | Walter Gnesner | |
Lage der Ortsgemeinde Preischeid im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt im Westen der Eifel, unmittelbar an der Grenze zu Luxemburg im Norden des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks.
Zu Preischeid gehören auch die Wohnplätze Dörnauelsmühle, Machtemesmühle, Preischeiderhöhe und Preischeiderley sowie der Weiler Oelverhof.[2]
Nachbarorte
BearbeitenDasburg | ||
Munshausen (Luxemburg) | Daleiden | |
Sevenig bei Neuerburg |
Geschichte
BearbeitenAuf eine Entstehung des Ortes bei den spätmittelalterlichen Rodungen deutet die Endung „-scheid“ des Preischeider Ortsnamens hin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er als „Prinscheit“ im Jahr 1290. Bis 1794 gehörte die Ortschaft zur Meierei Daleiden in der Herrschaft Dasburg im Herzogtum Luxemburg. Während der französischen Verwaltung (1795–1814) wurde Preischeid von der Mairie Dasburg verwaltet und gehörte zum Kanton Clerveaux im Wälderdepartement. Unter der preußischen Verwaltung (nach 1815) gehörte der Ort zur Bürgermeisterei Dasburg im Kreis Prüm.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Preischeid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
Jahr | Einwohner |
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1815 | 98 |
1835 | 212 |
1871 | 243 |
1905 | 226 |
1939 | 448 |
1950 | 209 |
1961 | 160 |
Jahr | Einwohner |
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1970 | 182 |
1987 | 174 |
1997 | 160 |
2005 | 175 |
2011 | 178 |
2017 | 170 |
2023 | 156[1] |
Religion
BearbeitenDer überwiegende Anteil der Bevölkerung ist Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Der Ort gehört zusammen mit dem Nachbarort Affler zur katholischen Pfarrei Preischeid St. Petrus. Diese untersteht dem Dekanat St. Willibrord Westeifel und gehört zum Bistum Trier. Die katholische Kirchengemeinde Preischeid bildet mit anderen Pfarreien die Pfarreiengemeinschaft Neuerburg.[5]
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenWalter Gnesner wurde 2024 Ortsbürgermeister von Preischeid.
Der Vorgänger war Martin Klaesges seit 1994.[6] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 88,24 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Über grünem Dreiberg, Rot über Silber durch Wellenschnitt geteilt, vorn ein schräg liegender schwarzer Ast mit goldenen Flammen, hinten ein silbernes lateinisches Kreuz mit übergelegtem keltischen Hochkreuz auf Nischensockel.“[8] | |
Wappenbegründung: Die Farben rot und silber sind die der Abtei Prüm und ihrer Vögte. Durch den grünen Dreiberg werden die Höhenlage und durch den Wellenschnitt die zahlreichen Bäche wiedergegeben. Der brennende Ast dient als redender Wappenteil und übersetzt Preischeid mit “Brandrodung”. Das Pestkreuz aus dem Jahr 1626 wurde als bedeutendes, fast 400 Jahre altes Denkmal mit in das Wappen aufgenommen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche St. Peter von 1784
- Streckhofanlage in der Hauptstraße Nr. 18 von 1780
- Gedächtniskapelle nach 1918 ⊙
- Wanderbrücke Dornauelsmühle über die Our zwischen Rodershausen (Luxemburg) und Preischeid ⊙
- Beim Waldhotel Machtemesmühle stand im 17. Jahrhundert eine Lohmühle ⊙
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Preischeid
Grünflächen und Naherholung
Bearbeiten- Wanderrouten in und um Preischeid[9][10][11]
- Wandern und Radfahren über die Our-Brücke Dornauelsmühle durch das Ourtal ⊙
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am ersten Wochenende im Juni gefeiert.
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Burgbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[12][13]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenViele Bewohner pendeln zu einer Arbeitsstelle im nahegelegenen Luxemburg. Wegen der im Vergleich zu Luxemburg günstigeren Immobilienpreise sind von dort einige Einwohner zugezogen. Für Feriengäste gibt es zunehmend attraktive Angebote. Die umliegenden Wälder sowie Irsen- und Ourtal sind bei Wanderern sehr beliebt. An der nahegelegenen Machtemesmühle (3 km) ist entlang der Irsen ein Campingplatz angelegt.
Seit Juni 2015 ist schnelles Internet verfügbar, da eine Glasfaserleitung bis zum nördlichen Ortsrand verlegt wurde. Die Glasfaserleitung wurde im Frühjahr 2021 bis zum südlichen Ortsrand verlängert. Es existieren somit zwei Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAM). Die Weiterleitung bis zu den Häusern erfolgt per DSL über die Telefonleitung. Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt bis zu 100 Mbit/s im Dorfkern und bis zu 50 Mbit/s im Oelverhof.
Preischeid ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1971, als noch 31 landwirtschaftliche Betriebe gezählt worden waren, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 323 ha auf 375 ha (2010) zugenommen, die nunmehr zum größten Teil von nur noch zwei landwirtschaftlichen Betrieben im Haupterwerb bewirtschaftet werden (2013), von insgesamt acht registrierten landwirtschaftlichen Betrieben (2010).[14]
Das Gemeindegebiet wird zu 43,4 % landwirtschaftlich genutzt, 46,5 % sind von Wald bestanden (Stand 2020).[4]
Verkehr
BearbeitenVon der Machtemesmühle kommend durchquert die Landesstraße 1 den Ort und führt nach etwa zwei Kilometern mit teilweise sehr gutem Höhenblick nördlich auf die Bundesstraße 410.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenPreischeid ist Standort einer Freiwilligen Feuerwehr.
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 128–129 (222 S., Mit 9 Taf. u. 185 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Preischeid auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Ortsgemeinde Preischeid gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Preischeid in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 92 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 24, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 24. Juli 2022.
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. Februar 2023.
- ↑ Pfarrbrief. (PDF) Pfarreiengemeinschaft Arzfeld, abgerufen am 12. September 2021.
- ↑ Welche Ortsbürgermeister sich in der Verbandsgemeinde Arzfeld wieder zur Wahl stellen. Preischeid: Martin Klaesges (unabhängig, 60) ist seit 15 Jahren im Amt und will noch einmal fünf Jahre dranhängen. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, 9. Mai 2009, abgerufen am 30. Januar 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2021; abgerufen am 30. Januar 2022 (siehe Arzfeld, Verbandsgemeinde, 35. Ergebniszeile).
- ↑ Wappen der OG Preischeid. Abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Wandern in Preischeid. Abgerufen am 25. Mai 2018.
- ↑ Rundweg Nr. 6 in Preischeid. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2018; abgerufen am 25. Mai 2018.
- ↑ Dasburg Waldjugendheim - Preischeid und zurück. Abgerufen am 25. Mai 2018.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Statistisches Landesamt: Mein Dorf, meine Stadt – Preischeid, Landwirtschaft ( vom 5. Dezember 2015 im Internet Archive)