Der Begriff Protizität (engl. proticity) bezeichnet in der Chemie die Fähigkeit bzw. Tendenz einer Substanz oder chemischen Gruppe, ein Proton abzuspalten oder einer chemischen Bindung zur Verfügung zu stellen. Der Begriff wird in der Chemie so gut wie nicht verwendet.

In der Biochemie und Biophysik wurde der Begriff von Nobelpreisträger Peter D. Mitchell als zu dem Begriff Elektrizität analoge Wortbildung eingeführt, um hervorzuheben, dass der Fluss von Protonen durch eine Biomembran Arbeit in Form von Stoffwechselprozessen verrichten kann.[1]

Protizität, im Gegensatz zu dem engl. Gegenstück proticity, wird nur gelegentlich in der Fachliteratur verwendet.[2][3][4]

Siehe auch

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  1. P. Mitchell: Chemiosmotic coupling in oxidative and photosynthetic phosphorylation, 1966. In: Biol. Rev. Cambridge Phil Soc. 41, 2011, S. 445–502. PMID 22082452 doi:10.1016/j.bbabio.2011.09.018.
  2. Evelyne Hamacher, Stefan Gryzbek, Christian Fogel, Andreas Barth (Institut für Biophysik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main): Zeitaufgelöste Blitzlichtspektroskopie der Ladungstrennung und -rekombination im photosynthetischen Reaktionszentrum. (Memento vom 1. Mai 2007 im Internet Archive)
  3. W. Hoppe, W. Lohmann, H. Markl, H. Ziegler (Hrsg.): Biophysik. Springer-Verlag, Heidelberg/ Berlin 1982, ISBN 0-387-11335-5.
  4. Rodney Cotterill: Biophysik. Wiley-VCH, Berlin 2007, ISBN 978-3-527-40686-9.