Prozessmanager (Computer)

Computerprogramm zur Verwaltung von laufenden Programmen und Systemprozessen

Ein Prozessmanager bezeichnet ein Computerprogramm zur Verwaltung von laufenden Programmen und Systemprozessen und Darstellung des Prozesskontexts. Bei manchen Betriebssystemen spricht man auch von Taskmanager (zu Task), oder von Process Viewer.

lxtask, der kleine und „leichte“ Taskmanager der Desktopoberfläche LXDE
Der KDE-Taskmanager ksysguard mit Leistungsdiagrammen
Der Taskmanager von Windows 8

Grundlagen

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Ein Prozessmanager stellt grundlegende Informationen zu den zurzeit aktiven Prozessen dar. Dies umfasst i. d. R. den Namen des ausführenden Prozesses, die dazugehörige Kennung, den Pfadnamen der ausführenden Programmdatei, die Prozesspriorität, den aktuellen Speicherverbrauch, den Computerbenutzer, unter welchem der Prozess gestartet wurde und weitere Verwaltungsinformationen des Betriebssystems dar.

Außerdem kann er zur genaueren Überwachung der CPU-Auslastung dienen, da er üblicherweise auch die aktuelle Prozessorauslastung eines jeden Prozesses anzeigt. Des Weiteren implementiert er die grundlegenden Funktionen der Prozessverwaltung, das sind kill (Beenden des Prozesses, Escape-Taste), suspend (Anhalten des Prozesses) sowie eine Steuerung der Prozesspriorität (Hierarchie der laufenden Prozesse, welche die Ausführungsreihenfolge bestimmt).

In den meisten modernen Betriebssystemen ist der Prozessmanager direkt über die erste Instanz des Systemresets (Klammergriff) erreichbar, um Probleme, insbesondere „Einfrieren“ oder Performance-Einbrüche und unerklärliche 100-%-Auslastungen einfach diagnostizieren und beheben zu können.

Ausgebautere Prozessmanager bieten auch einen Überblick über die einzelnen Threads des Prozesses, geladenen Programmbibliotheken, Netzwerk- und Internetzugriffe und Ähnliches, sowie einfache Systeminformationen (Grundlegende Daten zu Speicherauslastung und Performance). Außerdem schlüsseln sie die Hierarchie der Prozessabhängigkeiten (Depends) und der Zugriffe (Handles, Locks) auf – Ersteres zeigt, welche weiteren Prozesse ein Prozess selbst aufgerufen hat, Letzteres, warum sich beispielsweise eine Datei nicht umbenennen oder verschieben lässt, obwohl sie nicht in einem Fenster geöffnet ist.

Beispiele

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DOS und Windows

Unixähnliche Systeme

  • Konsolenprogramme unter Unix und unixoiden Betriebssystemen (wie z. B. Linux): ps, kill und nice
  • top mit ständiger dynamischer Aktualisierung der Prozessanzeige
  • KSysguard oder KDE System Monitor, ein grafisches Systemprogramm unter KDE
  • System Activity für KDE 4
  • KDE System Guard und KTop unter KDE 3
  • GNOME System Monitor unter GNOME
  • Xfce Task Manager für Xfce
  • Aktivitätsanzeige (Activity Monitor) unter macOS ab Panther (Version 10.3 von Mac OS X)

Mac OS (Classic)

  • Process Viewer

Betriebssystemübergreifend

  • GKrellM – BSD, Linux, Solaris, Mac OS X, Windows[5]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. International Business Machines Corporation (Hrsg.): IBM betriebssystem DOS version 5.0. IBM DOS Benutzerhandbuch und Referenz. 1. Auflage. IBM, 1991, Die DOS-Shell, S. 33/34 (englisch: IBM DOS User's Guide and Reference. Übersetzt von Microsoft, IBM Teilenummer 84F9682).
  2. en:Norton SystemWorks
  3. Symantec's New Norton Systemworks 2003 Delivers Web Optimization Tools and Enhanced Virus Protection (englisch) – Symantec, am 3. September 2002 (letzte Sicherung im Internet Archiv, am 29. September 2012.)
  4. Process Explorer, technet.microsoft.com
  5. GKrellM project home page (englisch), auf gkrellm.net