Public Relations Verband Austria
Der Public Relations Verband Austria (PRVA) ist der österreichische Berufsverband der Kommunikationsmanager mit Sitz in Wien. Der Verband ging 1980 aus dem 1975 gegründeten Public Relations Club Austria (PRCA) hervor. Der PRVA versteht sich als „die freiwillige Standesvertretung der professionellen, selbständig und unselbständig erwerbstätigen PR-Fachleute“.[1]
Organisation
BearbeitenDer Vorstand besteht aus derzeit (2024) acht ehrenamtlich tätigen Mitgliedern. Präsidentin des PRVA ist Ingrid Gogl[2]. Für die zweijährige Vorstandsperiode erstellt der Vorstand ein Arbeitsprogramm. Kritik übt der PRVA an dem verabschiedeten Lobbying- und Interessensvertretungs-Transparenz-Gesetz, das Anfang 2013 in Kraft getreten ist, da es Ungleichbehandlung von Agenturen gegenüber Verbänden gebe.[3]
Tätigkeiten
BearbeitenVeranstaltungen
BearbeitenEs gibt jedes Jahr einen Kommunikationstag und eine PR-Gala. Zentrale Anliegen des PRVA sind systematischer Erfahrungsaustausch, Nachwuchsförderung und Qualitätssicherung.
Preise
BearbeitenDer Verband richtet jährlich den Staatspreis für Public Relations aus, der vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) verliehen wird. Außerdem verleiht er jährlich den Österreichischen Wissenschaftspreis für Public Relations für Masterthesen, Diplom-/ Magister-/ Masterarbeiten sowie alle drei Jahre für Dissertationen. Darüber hinaus vergab er bis 2021 den „BEST PRactice Award“, mit dem besonders innovative PR-Leistungen ausgezeichnet und einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt wurden und "Die Silberne Feder", der Preis für Mitarbeiter-Medien.[4]
Weiters vergibt der Verband seit 1995 die Auszeichnung „Kommunikator des Jahres“.[5] Mit diesem Titel soll eine Persönlichkeit geehrt werden, die durch ihre herausragende kommunikative Leistung auf gesellschaftspolitisch relevante Themen aufmerksam macht und vorwiegend in Österreich agiert.[6] Kommunikatorin des Jahres 2018 wurde Sigrid Maurer.[7] 2021 wurde Melisa Erkurt zur KommunikatorIn des Jahres 2020 gewählt, Elisabeth Puchhammer-Stöckl wurde mit dem Sonderpreis für COVID-Kommunikation ausgezeichnet.[8] 2022 wurde die Virologin Monika Redlberger-Fritz ausgezeichnet.[9]
Der Wissenschaftliche Senat des PRVA
BearbeitenZur Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung im PR-Bereich wurde 1986 der Wissenschaftliche Senat des PRVA[10] gegründet, der als Organ innerhalb des PRVA agiert. Getragen wird der Wissenschaftliche Senat von Personen des öffentlichen Lebens, aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Diese sogenannten Senatoren leisten auch die Förderungsbeiträge.
Aktuell beschäftigt sich der Wissenschaftliche Senat mit der „Mobilen PR-Professur“.[11] Über die "Mobile PR-Professur" bietet der Wissenschaftliche Senat des PRVA Universitäten und FHs für unterschiedlichste Studienrichtungen (außerhalb von Kommunikationsstudien- und -lehrgängen; wie Wirtschaft, Jus, Technik, Medizin etc.) eine kostenfreie und vom Senat organisierte Block-Lehrveranstaltung über Basics der strategischen PR- und Kommunikationsarbeit an.
PR-Neueinsteiger
BearbeitenEtwa 100 junge Leute sind Newcomers Mitglieder.[12] Die Newcomers wurden im Oktober 2011 gegründet und sind Anlaufstelle für PR-Treibende unter 30 Jahren, unterstützen bei der Jobsuche und bieten Vorträge und Diskussionsrunden an.[13]
Entwicklung der Agentur- und Verbandsszene
Bearbeiten1968 wurde die Arbeitsgemeinschaft für Pressereferenten ins Leben gerufen mit dem Ziel, Termine von Pressekonferenzen zu koordinieren. Die ArGe für Pressereferenten versuchte, erstmals ein Berufsbild der Pressereferenten zu erstellen. 1969 wurde die Österreichische PR-Gesellschaft gegründet. Doch dieser Versuch, eine Standesvertretung zu gründen, missglückte. Erst der 1975 von Wolf-Dieter Hugelmann und anderen gegründete PR Club Austria (PRCA) konnte sich durchsetzen. Er wurde 1980 in Public Relations Verband Austria (PRVA) umbenannt.
Nicht alle österreichischen PR-Leute sind Mitglied im PRVA, denn dieser verfolgt in seiner Mitgliederpolitik ein klares Ausleseprinzip, nicht zuletzt auch, um Public Relations so eindeutig wie möglich von anderen Berufen mit unterschiedlichen Zielsetzungen abzugrenzen.[14]
Weblinks
BearbeitenSiehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ vgl. www.prva.at.
- ↑ PRVA-Vorstand: So geht's weiter! In: prva.at. 23. September 2023, abgerufen am 20. Juni 2024.
- ↑ PRVA kritisiert Ungerechtigkeiten im neuen Lobbying-Gesetz – PRVA-Präsidentin Vogl wittert eine "Zwei-Klassen-Transparenz" und erfreuliche Nachrichten vom Deutschen PR-Preis. In: standard.at. 2. Juli 2012, abgerufen am 20. Dezember 2012.
- ↑ Bühne frei für Silberne Feder und Best PRactice Award 2021. In: ots.at. 23. September 2021, abgerufen am 20. Juni 2024.
- ↑ KommunikatorIn des Jahres ( des vom 3. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Liste auf der Webseite prva.at. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Wer gewinnt die Auszeichnung Kommunikator des Jahres 2012? 26. September 2012, abgerufen am 20. Dezember 2012.
- ↑ Sigrid Maurer zur „Kommunikatorin des Jahres“ gekürt. Artikel vom 9. Mai 2019, abgerufen am 9. Mai 2019.
- ↑ Melisa Erkurt und Elisabeth Puchhammer-Stöckl sind "Kommunikatorinnen des Jahres 2020". In: DerStandard.at. 5. Mai 2021, abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Monika Redlberger-Fritz ist 'Kommunikatorin des Jahres'. In: horizont.at. 6. Mai 2022, abgerufen am 6. Mai 2022.
- ↑ Wissenschaftlicher Senat des PRVA Übersicht auf der Webseite prva.at. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Basics der strategischen Kommunikation und Public Relations Eine kostenlose Block-Lehrveranstaltung des Wissenschaftlichen Senats des PRVA für Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen (pdf) auf der Webseite prva.at. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Mitgliedersuche - PRVA Public Relations Verband Austria. Abgerufen am 20. Juni 2024.
- ↑ Public Relations Verband Austria: Mitgliederzuwachs von 17 Prozent Artikel vom 26. Juli 2012 auf der Webseite derstandard.at. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Bogner 1999, S. 99.
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