Ein Quadroon oder Quarteron war in den kolonialen Gesellschaften Amerikas und Australiens eine Person, die zu einem Viertel afrikanischer oder indigener und zu drei Vierteln europäischer Abstammung war.[1] Ähnliche Klassifizierungen waren Octoroon für ein Achtel schwarz (lateinisch octo-, bedeutet „acht“) und Quintroon für ein Sechzehntel schwarz. Die Regierungen der damaligen Zeit übernahmen diese Begriffe manchmal in Gesetze, in denen Rechte und Einschränkungen festgelegt wurden. Die Verwendung einer solchen Terminologie ist ein Merkmal des Hypodeszenz, d. h. der Praxis innerhalb einer Gesellschaft, Kinder aus gemischten Ehen derjenigen ethnischen Gruppe zuzuordnen, die von der dominanten Gruppe als untergeordnet angesehen wird.[2] Die Rassenbezeichnungen beziehen sich speziell auf die Anzahl der vollblütigen afrikanischen Vorfahren oder deren Äquivalent und betonen das quantitative Minimum.

In den französischen Kolonien Guadeloupe und Martinique wurde der Begriff Quarteron abweichend für die Nachfahren von Personen verwendet, die zu einem Viertel europäischer Abstammung waren, also selbst zu einem Achtel europäischer Abstammung waren. Personen, die zu einem Viertel europäischer Abstammung waren hießen dort Métis.[3]

Etymologie

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Das Wort Quadroon wurde aus dem französischen quarteron und dem spanischen cuarterón entlehnt, die beide ihren Ursprung im lateinischen quartus haben, was „ein Viertel“ bedeutet.

In ähnlicher Weise wird das spanische Wort cuarterón verwendet, um cuarterón de mulato oder morisco (jemand, der zu drei Vierteln weiß und zu einem Viertel schwarz ist) und cuarterón de mestizo oder castizo (jemand, der zu drei Vierteln weiß und zu einem Viertel indigen ist) zu bezeichnen, insbesondere in der südamerikanischen Karibik.

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Commons: Quadroon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. The Quadroon Community of the Americas, a story. Abgerufen am 18. September 2024 (englisch).
  2. Conrad Phillip Kottak: Mirror for Humanity a Concise Introduction to Cultural Anthropology. New York 2009, S. 238.
  3. Frédéric Régent: Structures familiales et stratégies matrimoniales des libres de couleur en Guadeloupe au XVIIIe siècle. In: Annales de démographie historique. Band 122, Nr. 2, 2011, ISSN 0066-2062, S. 69–98, doi:10.3917/adh.122.0069 (cairn.info [abgerufen am 18. September 2024]).