Der Begriff des Regency umschreibt eine kurze Epoche (ca. 1810–1820) in der Geschichte des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Irland, die durch Umbrüche in der Technik (beginnende Industrie) und Kultur gekennzeichnet ist. In Teilgebieten der Geschichtswissenschaft wird der Zeitraum unterschiedlich abgegrenzt. Die Epoche der Regency ist zu unterscheiden von der Régence in Frankreich.

In der politischen Geschichte Großbritanniens beschreibt er den Zeitraum von 1811 bis 1820. Er beginnt mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch den Prince of Wales, Georg August Friedrich von Hannover, den späteren George IV., und umfasst den Zeitraum seiner Regentschaft (englisch: regency) als Prince Regent (Prinzregent). Durch die Stoffwechselkrankheit Porphyrie war sein Vater George III. nicht mehr in der Lage, die Regierung auszuüben. Politisch endete das Regency mit dem Tod Georges III. und der Inthronisierung des Prince Regent als George IV.

Die Kunstgeschichte beschreibt das Regency als Stilrichtung. Der Zeitraum weicht von den neun Jahren der Regentschaft ab. Kunstgeschichtlich wird der Beginn und das Ende des Regency unterschiedlich begründet. Eine Abgrenzung bezieht sich auf die Zeit von 1783 bis 1834. Sie beginnt mit dem Einzug des Prince of Wales in Carlton House und endet mit der Publikation von John Claudius Loudons (1783–1843) The Encyclopedia of Cottage, Farm, Villa Architecture.

Merkmale

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Das Regency war eine Epoche starker sozialer, politischer und stilistischer Veränderungen. Neue Verfahren und Maschinen wurden entwickelt und patentiert. Durch Werkstoffe wie das Gusseisen entstanden neue Industriezweige und andere veränderten sich durch die Anwendung grundlegend. Das Bauhandwerk erhielt durch das Gusseisen völlig neue Möglichkeiten. Der Ingenieur gewann an Bedeutung, die der Architekt verlor. Mit der Entwicklung von Ersatzwerkstoffen wie dem Beton, dem Coade-Stein, der Sheffield plate oder dem Papier-mâché verschwanden traditionelle Handwerke wie das der englischen Schnitzer, wood carver, und Holzbildhauer. Die Entwicklung von Stanz-, Hobel-, Säge- und Schnitzmaschinen veränderte die Arbeitsprozesse und das soziale Leben. Die Mechanisierung des Handwerkes und des Haushaltes wirkte sich besonders auf die Entwicklung der Gesellschaft aus. Die Kunst veränderte das Handwerk, die Industrie und die Mode nachhaltig.

Im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert wurden viele bestehende Trends weiterentwickelt. In der Architektur nahm man frühere Entwicklungen des Gothic Revival oder des Klassizismus wieder auf, parallel zu Entwicklungen in Deutschland (wie etwa dem Brandenburger Tor) entstand das Greek Revival. Auch aus der Ägyptenexpedition Napoleon Bonapartes ergaben sich viele Anstöße in Architektur und Kunsthandwerk. Inneneinrichtungen orientierten sich an dem napoleonischen Empire-Stil, den allerdings der Regent mit dem Interieur seines Carlton House (und später dem Buckingham-Palast und Räumen im Windsor Castle) an Pracht und Monumentalität noch zu übertreffen suchte. So ist das Regency geprägt von einem stilistischen Eklektizismus und dem Nebeneinander verschiedener Stilrichtungen. Es markiert damit den Übergang zum Historismus im Königreich Großbritannien.

Ausprägungen in einzelnen Bereichen

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Architekten und Architektur

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Publizisten und Illustratoren

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Schriftsteller

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Landschaftsarchitektur

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Ingenieure

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Sammlungen

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Regency in der Literatur

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Die bedeutendsten literarischen Werke, die die Regency-Zeit darstellen, hat Jane Austen geschrieben. Im 20. Jahrhundert entstand im Anschluss an das Romanwerk von Georgette Heyer das der Trivialliteratur zugerechnete Genre der Regency Romance.

Siehe auch

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Literatur

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  • James Hobson: Dark Days of Georgian Britain : Rethinking the Regency. Pen & Sword, Barnsley 2017, ISBN 978-1-5267-0254-8.
  • John Morley: Regency Design 1790–1840. Zwemmer, London 1993.
  • Thomas Sheraton: The Cabinet-Maker and Upholsterer’s Drawing Book. Praeger, New York, Washington, London 1794, 1970.
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