Regula Renschler

Schweizer Autorin, Publizistin und Übersetzerin

Regula Renschler (* 30. Juni 1935) ist eine Schweizer Publizistin und Übersetzerin. Sie war die erste Frau in der Redaktion des Tages-Anzeigers[1] und später Auslandredaktorin für verschiedene Schweizer Medien. Von 1974 bis 1985 war sie Fachbereichsleiterin bei der «Erklärung von Bern» (heute Public Eye).[2] Renschler ist Gründerin des Fraueninformationszentrums FIZ (heute: Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration)[3] sowie Mitgründerin des «arbeitskreis tourismus & entwicklung» (akte)[4] und des Übersetzerhauses Looren.[5]

Leben und Karriere

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Regula Renschler wuchs in Zürich auf, studierte Romanistik und Geschichte und war während des Studiums als Lehrerin tätig.[1]

Ihre erste journalistische Anstellung fand sie bei der Nachrichtenagentur United Press International (UPI). 1962 wurde sie als erste Frau in die Redaktion des Zürcher Tages-Anzeigers aufgenommen. Zunächst arbeitete sie im Nachtdienst, dann in der Auslandredaktion.[1] Später arbeitete Renschler unter anderem für die Rundschau (SRF). Von 1966 bis 1967 arbeitete sie in Afrika, wo sie im Auftrag der Internationalen Journalisten-Föderation in mehreren Ländern journalistische Seminare durchführte.[6]

1967 publizierte Renschler ihre Dissertation über die Linkspresse Zürichs im 19. Jahrhundert.[7] Von 1974 bis 1985 war sie Sekretärin der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern (Public Eye) und leitete dort den Fachbereich «Rassismus – Ethnozentrismus – Kulturbegegnung». 1985 gründete Renschler das Fraueninformationszentrum FIZ (heute: Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration) für den Schutz und die Rechte von Migrantinnen, die von Gewalt und Ausbeutung betroffen sind.[8]

Von 1985 an arbeitete Renschler als Redaktorin bei Radio DRS als «Fachfrau für andere Kulturen und Minderheiten».[2]

Renschler ist Autorin mehrerer Bücher. Nach ihrer Pensionierung arbeitete sie als literarische Übersetzerin.[9] Der «Verein Übersetzerhaus Looren» in Wernetshausen vergibt ihr zu Ehren jährlich ein «Regula Renschler-Exzellenzstipendium».[10]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Als Autorin

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  • Die Linkspresse Zürichs im 19. Jahrhundert. Europa-Verlag, Zürich 1967.
  • In Afrika unterwegs, Tagebuchblätter einer Journalistin. Europa-Verlag, Zürich 1969.
  • Erziehung zur Solidarität. Schule und Dritte Welt in der deutschen Schweiz. Paris 1973.
  • Wer sagt denn, dass ich weine. Geschichten über Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika, den USA und der Schweiz. Lenos, Basel 1977.
  • Wilde, Unzivilisierte oder Noch-nicht-Weisse. Dritte Welt im Kinderbuch. Zürich 1983.
  • Vor Ort. Reportagen und Berichte aus fünf Jahrzehnten. Lenos, Basel 2015.

Als Herausgeberin

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  • Mit Roy Preiswerk: Das Gift der frühen Jahre. Rassismus in der Jugendliteratur. Basel 1981.
  • Mit Ruth-Gaby Vermot: Unser täglicher Rassismus.Bern 1981.
  • Ware Liebe. Sextourismus, Prostitution, Frauenhandel. Wuppertal 1987.
  • Disteln im Weinberg. Tagebuch aus Palästina. Sumaya Farhat-Naser, Nachwort von Ernest Goldberger, Lenos, Basel 2007.
  • Mit Anne-Marie Holenstein und Rudolf Strahm: Entwicklung heisst Befreiung. Erinnerungen an die Pionierzeit der Erklärung von Bern. Chronos, Zürich 2008.

Als Übersetzerin

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  • Ana Maria Machado: Der Regenbogen. Wie die Kinder den Tyrannen vertrieben. Göttingen 1989.
  • Axelle Kabou: Weder arm noch ohnmächtig. Eine Streitschrift gegen schwarze Eliten und weisse Helfer. Basel 1993.
  • Nicolas Bouvier: Die Erfahrung der Welt. Basel 2001.
  • Nicolas Bouvier: Blätter von unterwegs. Basel 2003.
  • Salim Bachi: Villa Kahena. Basel 2006.
  • Yvette Z’Graggen: Deutschlands Himmel. Basel 2011.
  • Mahi Binebine: Die Engel von Sidi Moumen. Roman aus Marokko. Basel 2011.

Einzelnachweise

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  1. a b c Anne-Marie Holenstein, Regula Renschler, Rudolf Strahm: Entwicklung heisst Befreiung – Erinnerungen an die Pionierzeit der Erklärung von Bern. Chronos Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-0340-0917-1.
  2. a b Regula Renschler. In: chronos-verlag.ch. Abgerufen am 6. Februar 2019 (Kurzporträt auf der Verlagswebsite).
  3. Brigitte Hürlimann: Es begann mit dem Go-go-Girl. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. April 2015, abgerufen am 18. Februar 2019.
  4. Nina Sahdeva: Fair unterwegs mit Regula Renschler, Mitgründerin des arbeitskreises tourismus & entwicklung. In: fairunterwegs.org. 17. Mai 2017, abgerufen am 16. Februar 2019.
  5. Stephan Bader: Brückenbau und Fluchtpunkte. In: loreen.net. Januar 2019, abgerufen am 16. Februar 2019.
  6. Ueli Mäder: 68 – was bleibt? Rotpunktverlag, 2018, ISBN 978-3-85869-774-5.
  7. Zentralbibliothek Zürich: Zürcher Hochschulschriften. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  8. Doro Winkler: Von der Variété-Künstlerin zum Go-go-Girl. In: FIZ Rundbrief 30. Mai 2002, abgerufen am 18. Februar 2019.
  9. Michael Luisier: Regula Renschler, Journalistin und Übersetzerin. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  10. Übersetzungsstipendien. In: loreen.net. Abgerufen am 31. Oktober 2024.