Bei einer Reittreppe (auch Reitstiege oder Reitertreppe) handelt es sich um eine Treppe, die von Reitern auf Pferden benutzt werden kann. Die besonders tiefen, flachen Treppenstufen haben vielfach eine leicht ansteigende Trittfläche.[1] Ihre Ursprünge sind in den Eselstreppen bei steilem Gelände in offener Landschaft zu sehen. Bei einer gewendelten Reittreppe spricht man von einer Reitschnecke.

Reitertreppe in der Prager Burg

Merkmale

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Vom Wegebau fand das Konstruktionsprinzip seinen Weg in die Gebäudearchitektur. Hier bezeichnet Reittreppe einen gewendelten, gewundenen oder mehrfach gebrochenen Aufgang in Gebäuden, der eine geringe Steigung und einen griffigen Boden aufweist. Oft sind diese Aufgänge auch stufenlos (Reitrampe) oder häufiger in größeren Abständen durch flache Querwülste unterteilt. Diese Art des Aufgangs kommt in Kirch-, Burg-, Befestigungs- und Schlosstürmen sowie in der gesamten Festungs-, Villen- und Palastbaukunst vor.[2]

Verbreitung

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Ab dem 15. Jahrhundert finden sich repräsentative Reittreppen in herrschaftlichen Anlagen. Diese Reittreppen erlaubten es, auf einem Pferd in die oberen Stockwerke zu gelangen. Die Reittreppe oder Reiterstiege in der Prager Burg in Böhmen, welche um 1500 von Benedikt Ried errichtet wurde, ist eine der ältesten bekannten Reittreppen. Ihre Entsprechung findet sich in der Gewölbekonstruktion, um ihre Längsachse verbogene Kreissegmente, die über- und untereinanderhergeführt sind oder sich gegenseitig durchdringen, die für Konrad Wachsmanns Projekt "Grape Vine", 1953, Vorbild war.

Auch stufenlose Aufgänge, die nicht als Treppen angelegt waren, wurden zum Hinaufritt benutzt. Beispiele für solche Reitrampen gibt es in Venedig (Markusturm), Genf (Rathaus), Kopenhagen (Runder Turm) und Amboise (Kavalierstürme des Schlosses Amboise).

Weitere Beispiele für Reittreppen und Reitrampen finden bzw. fanden sich:

Siehe auch

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Literatur

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  • Friedrich Mielke: Collectaneen Teil 3 (= Scalalogia. Band 6). Vögel, Stamsried 1992, ISBN 3-929332-30-2.
  • Friedrich Mielke: Treppen der Gotik und Renaissance (= Scalalogia. Band 9). Deutsches Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege, Fulda 1999, ISBN 3-931991-22-9, S. 42–43.

Einzelnachweise

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  1. Rudolf Huber (Hrsg.): Treppen. Systematisches Fachwörterbuch (= Glossarium artis- Band 5). De Gruyter, München 1985, ISBN 9783110977912, S. 69 (Digitalisat).
  2. Roswitha Beyer: Eselstreppe. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 6. 1968, Sp. 21–22 (online).
  3. Chronik des Schlosses Klippenstein. Abgerufen am 5. September 2018.