Als Rissbildung wird die Entstehung von Rissen auf Gemälden bezeichnet.

Unterschieden werden:

  • Schwundrisse; sie sind entweder eine maltechnische Verfehlung des Künstlers oder bewusstes Stilmittel. Oft ist die Ursache dafür die unterschiedliche Spannung zwischen den Malschichten, so z. B. wenn eine (Öl-)Malschicht noch nicht vollständig durchgetrocknet ist und übermalt wird. Dann wird die untere Malschicht durch ihre Volumenzunahme beim Trocknen (Öle trocknen nicht, sondern oxidieren, siehe Leinöl) die obere Malschicht „sprengen“. Bei den Impressionisten wurde die Rissbildung bewusst in Kauf genommen, um den Farbauftrag in mehreren noch nassen Schichten als Gestaltungsmittel einsetzen zu können.
  • Altersrisse; sie rühren aus der mangelnden Flexibilität der Malschicht, wie sie alten Bildern eigen ist. Der Bildträger zerbricht bei seinen Bewegungen dabei die Malschicht. So „arbeitet“ der Bildträger Holz sein Leben lang, und Leinwand ist beweglich.

Künstliche Rissbildung

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Bei Antiquitäten-Fälschern und Kunstfälschern gibt es einige Verfahren, die das frühzeitige Altern der Bilder mit den dazugehörigen Rissen bewirken sollen. Doch unterscheiden sich künstliche Risse unter dem Mikroskop meist von natürlichen: häufig gehen sie nicht durch die Grundierung hindurch, weil nur die oberen Malschichten den Verfahren ausgesetzt waren.

Ganz allgemein verrät deswegen die Rückseite der Bilder meist mehr über ihre Geschichte als die Vorderseite.

Siehe auch

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