Roslawl

Stadt und Verwaltungszentrum des Rajons Roslawsky, Oblast Smolensk, in Zentralrussland

Roslawl [ˈrosləvlʲ] (russisch Рославль) ist eine Stadt in der Oblast Smolensk im Westen Russlands nahe der belarussischen Grenze. Sie hat 54.900 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Roslawl
Рославль
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Smolensk
Rajon Roslawl
Bürgermeister Alexander Iwanow
Gegründet 1137
Stadt seit 1755
Fläche 43 km²
Bevölkerung 54.900 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1277 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 200 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 48134
Postleitzahl 216501–216507
Kfz-Kennzeichen 67
OKATO 66 236 501
Website www.roslavl.ru
Geographische Lage
Koordinaten 53° 57′ N, 32° 51′ OKoordinaten: 53° 57′ 0″ N, 32° 51′ 0″ O
Roslawl (Europäisches Russland)
Roslawl (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Roslawl (Oblast Smolensk)
Roslawl (Oblast Smolensk)
Lage in der Oblast Smolensk
Liste der Städte in Russland

Geografie

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Roslawl liegt am linken, westlichen Ufer des Ostjor, einem Nebenfluss des Sosch im Einzugsgebiet des Dnepr, und ist 123 km von der Gebietshauptstadt Smolensk entfernt. Nächstgelegene Stadt ist Desnogorsk etwa 35 km östlich von Roslawl.

Geschichte

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Heilig-Verklärungs-Kloster
 
Kulturhaus in Roslawl

Roslawl wurde 1137 vom Smolensker Fürsten Rostislaw Mstislawitsch aus dem Geschlecht der Radimitschi (радимичи) als Rostislawl gegründet. Die Stadt fungierte als Verwaltungssitz am Schnittpunkt von Handelswegen.

1408 kam Roslawl an das Großfürstentum Litauen. 1654 war der Ort Schauplatz des Dritten Russisch-Polnischen Krieges, einem Konflikt der infolge einer Rebellion der ansässigen Kosaken, Krimtataren und ruthenischen Kleinbauern unter Hetman Bohdan Chmelnyzkyj gegen die Herrschaft der Polnisch-Litauischen Union entstand. 1654 eroberte der letzte Herrscher des Fürstentums Trubezk (Trubtschewsk), Alexei Nikititsch Trubezkoi, die Stadt. Im Frieden von Andrussowo wurde Roslawl (so wie die gesamte Woiwodschaft Smolensk) endgültig an Russland (Moskowien) abgetreten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Roslawl nach dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 im Zuge der Kesselschlacht bei Smolensk von deutschen Truppen besetzt. Dabei kamen im Juli 1941 im Raum Roslawl erstmals die Raketenwerfer vom Typ Katjuscha, besser bekannt als Stalinorgel, zum Einsatz.

Die meisten der 3000 in der Stadt lebenden Juden konnten vor der deutschen Eroberung der Stadt am 3. August 1941 fliehen. Im Oktober 1941 wurden die verbliebenen 600 bis 800 Juden in einem Straßenzug ghettoisiert und Ende des Jahres von einer Einheit des Einsatzkommandos 8 unter der Leitung des Kriminalkommissars Wilhelm Döring erschossen.

Im Ort wurde von der deutschen Besatzung ein Massengrab für verhungerte oder an Seuchen gestorbene russische Kriegsgefangene angelegt.[2] Am 25. September 1943 wurde Roslawl von der Westfront-Formation der Roten Armee im Rahmen der Smolensker Operation befreit.

Heute ist die Stadt eine Handelsstadt und Verwaltungszentrum des Südens der Oblast Smolensk.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1897 17.776
1939 41.480
1959 37.433
1970 48.516
1979 56.046
1989 60.470
2002 57.701
2010 54.900

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Söhne und Töchter der Stadt

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Literatur

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  • Roslavl. In: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Yad Vashem, Jerusalem 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 664.
  • Martin Dean: Roslavl. In: Martin Dean (Ed.): The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos, 1933–1945. Vol. 2, Ghettos in German-Occupied Eastern Europe, Part B. Indiana University Press, Bloomington 2012, ISBN 978-0-253-00227-3, S. 1815f.

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Elend und Kälte, Freude und Hoffnung Webseite des Bischofs von Münster. Abgerufen am 21. Juli 2013.
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Commons: Roslawl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien