Rossert

Berg im Rheinischen Schiefergebirge

Der Rossert ist ein 515,9 m ü. NHN[1] hoher, bewaldeter Berg im Taunus nahe dem Kelkheimer Stadtteil Eppenhain im hessischen Main-Taunus-Kreis.

Rossert

Rossert und nordnordwestliche Nebenkuppe von Osten, rechts Atzelberg mit Fernmeldeturm

Höhe 515,9 m ü. NHN
Lage bei Eppenhain; Main-Taunus-Kreis, Hessen, Deutschland
Gebirge Taunus
Dominanz 2,4 km → Eichkopf
Schartenhöhe 86 m ↓ Eppenhainer Kreuz
Koordinaten 50° 9′ 50″ N, 8° 24′ 0″ OKoordinaten: 50° 9′ 50″ N, 8° 24′ 0″ O
Topo-Karte LAGIS Hessen
Rossert (Hessen)
Rossert (Hessen)
Besonderheiten Naturschutzgebiet

Der Rossert liegt im Eppsteiner Horst als Teil des Vordertaunus und grenzt unmittelbar an die Taunushauptkammlinie. Das Bergmassiv umfasst die knapp 800 m westlich des Gipfels sich erhebende Nebenkuppe Hainkopf (474 m ü. NN) sowie 500 Meter westnordwestlich des Hainkopfs dem Dachsbau (373 m ü. NN). 1200 Meter südsüdöstlich des Gipfels ragt die Nebenkuppe Fischbacher Kopf über den westlichen Ortsrand von Fischbach sowie das dort beginnende Naturschutzgebiet Krebsbachtal. Eine weitere, namenlose, rund 475 hohe Nebenkuppe befindet sich rund 450 Meter nordnordwestlich des Gipfels.[2]

Auf dem Gipfel des Rosserts befindet sich eine Felsgruppe, die namensgebend für den Berg war. Rossert leitet sich von einem althochdeutschen Wort für Steingeröll ab.

Der Rossert war namensgebend für die 1971–1977 bestehende Gemeinde Rossert, deren Ortsteile Eppenhain und Ruppertshain zu Kelkheim eingemeindet wurde.

Naturschutzgebiet

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Der Gipfel des Rosserts ist der höchste Punkt des vorgeschlagenen Fauna-Flora-Habitats Rossert-Hainkopf-Dachsbau. Das 119 Hektar große Areal wurde 1977 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es zieht sich wie ein Gürtel südlich um Eppenhain auf den Höhen des Rosserts und seinen Nebenkuppen Hainkopf und Dachsbau herum.

Die Quarzitfelsformation auf dem Rossert ist Ursprung mehrerer Sagen, so über ein Teufelsschloss auf dem Rossert. Darin heißt es, dass es früher ein Nonnenkloster am oberen Hang des Rossert gab. Die adligen Nonnen seien nicht fromm gewesen, weswegen sie zu Stein erstarrten: „Schroffe Klippen entstanden, das kalte Schloss des Teufels. Das sind die unfrommen Nonnen, die man sich noch heute auf dem Rossert anschauen kann“.[3] Auch ist der Rossert Ort der „Sage von der blauen Glockenblume“, in der ein Mädchen aus dem nahen Eppenhain auf dem Rossert die Blume fand, mit der sie den Berg aufschließen konnte.[4]

Siehe auch

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Commons: Rossert Taunus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Adolf Becker: Aus Nassaus Sagenschatz. Sagensammlung aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden. 2. Auflage. Georg Grandpierre, Idstein 1922.
  • Walter Franke: Des Teufels Kultorte im Taunus. Ein Wanderführer zu den Kultplätzen der Kelten und Germanen. Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7557-8049-6, S. 48 ff.: Das Teufelsschloss auf dem Rossert. (books.google.de, abgerufen am 17. Juli 2022)

Einzelnachweise

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  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. gemäß Topographische Karte Hochtaunus, Hess. Ld.-verm.-amt, 1981.
  3. Ein teuflisches Schloss auf dem Rossert. In: regenwetter.org. Patrick Lazzarotto (Sulgen, Schweiz), 19. Mai 2018, abgerufen am 17. Juli 2022 (Wortlaut der Sage).
  4. Kelkheimer Sagen. In: kelkheim-entdecken.de. Stadt Kelkheim (Taunus), Stadtbibliothek, abgerufen am 17. Juli 2022.