Rudolf Blanckertz

1862 bis 1935 Beruf/Funktion Industrieller ; Gründer des Schriftmuseums in Berlin ; Mitarbeiter bei der Einrichtung der Abteilung Schreibtechnik im Deutschen Museum in München Konfession evangelischer Vater Namensvarianten Blanckertz, Rudolf

Gustav Siegmund Rudolf Blanckertz (* 1. August 1862 in Berlin; † 14. Oktober 1935 ebenda) war ein deutscher Industrieller, Schriftenforscher und Verleger.

Biografie

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Rudolf Blanckertz war der Sohn des Fabrikanten Heinrich Blanckertz und dessen Ehefrau Minna Blanckertz, geborene Oehme. Nach Besuch des Gymnasiums, der Handelsschule und der Technischen Hochschule machte er eine praktische Ausbildung in England und Deutschland und wurde 1887 Teilhaber des Familienunternehmens Heintze & Blanckertz. Zunächst übernahm er die Leitung der Londoner Filiale. 1889 heiratete er Sophie Schmid, Tochter eines Meininger Arztes. Nach dem Tod seines Vaters war er ab 1908 Alleininhaber. 1912 gründete er ein Kaltwalzwerk in Oranienburg sowie die Firmen Nitor in Utrecht, Dafe in Danzig-Oliva und Mäfesta in Berlin für die Herstellung und den Vertrieb von Stahlartikeln. Die Firma hatte noch weitere Niederlassungen in München, Köln, Leipzig und Mailand. Er gründete 1898 ein Schriftmuseum in Berlin und stiftete dem Deutschen Museum in München, bei dem er Mitarbeiter bei der Einrichtung der Abteilung Schreibtechnik war, historische Schreibgeräte und Handschriften. Er entwickelte Schreibwerkzeuge für die arabische, indische, siamesische und japanische Schrift und Redis- und Ly-Federn nach Vorbildern antiker Schreibgeräte. In dem von ihm gegründeten hauseigenen Verlag für Schriftkunde verlegte er zahlreiche Schriften über Schreibtechnik und Schreibkunde und produzierte Bücher, Lehrmittel und Werkzeuge für den Kunst- und Schriftunterricht. Als er 1935 starb führten seine Söhne Dr. jur. Wolf Blanckertz (1890–1959) und der Ingenieur Klaus Blanckertz (1897–1979) die Firma weiter. Er ist auf dem St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof I im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg begraben.

Ehrungen

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1929 erhielt er die Fidicin-Medaille des Vereins für die Geschichte Berlins.[1]

Literatur

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  • Walther Killy (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Band 1. Saur, München 1999, ISBN 3-598-23186-5, S. 556.
  • Hermann A. L. Degener: Degeners Wer ist's? Ausgabe 10. Herrmann Degener, Berlin 1935, S. 133 (Volltext in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. Empfänger der Fidicin-Medaille, auf iegeschichteberlins.de