SC Motor Berlin

Ehemaliger deutscher Sportverein

Der SC Motor Berlin war ein Sportverein aus Ost-Berlin. Er wurde 1955 gegründet und ging zwei Jahre später im TSC Oberschöneweide auf. Zu den Sportarten zählten u. a. Fußball, Eishockey, Handball, Wasserball[1], Tischtennis, Rudern, Schach[2] und Wasserspringen.

Logo des SC Motor Berlin

Geschichte

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Ab 1954 wurden zur Förderung des Leistungssports im DDR-Sportsystem die Leistungssportsektionen aus den Betriebssportgemeinschaften (BSG) herausgelöst und in Sportclubs zusammengefasst, die den jeweiligen Sportvereinigungen zugeordnet waren. Die Breitensportler blieben überwiegend in den BSGen. In Berlin entstanden in dieser Zeit u. a. der SC Dynamo oder der SC Einheit. Der SC Motor Berlin wurde im Februar 1955 gegründet und unterstand der Sportvereinigung Motor.

Nach zwei Jahren wurde Motor Berlin am 16. Juni 1957 mit den Betriebssportgemeinschaften der Volkseigenen Betriebe Transformatorenwerk Oberspree (Motor Oberschöneweide), Kabelwerk Oberspree (Motor Oberspree), Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik (Motor Wuhlheide/Schöneweide) und Werk für Fernsehelektronik (Motor Ostend) im neu gegründeten TSC Oberschöneweide zusammengefasst.[3]

Sportarten

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Die Fußballer des SC Motor 1957 im Spiel gegen Chemie Grünau-Schmöckwitz.
 
Die Männermannschaft der Ruderer wird 1955 DDR-Meister im Vierer.

Nachfolgend werden die Werdegänge verschiedener Sparten des Clubs geschildert. Die Liste der aufgeführten Sparten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Eishockey

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Der SC Motor übernahm die Mannschaft und den Platz in der Oberliga von der BSG Motor Treptow während der Saison 1954/55. Am Ende der Spielzeit stieg die Mannschaft in die 1. Liga ab, schaffte aber 1955/56 sofort den Wiederaufstieg. Nach einem fünften Platz in der Folgesaison übernahm der TSC Oberschöneweide Motors Platz und Mannschaft.

Fußball

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Der SC Motor übernahm in der DDR-Liga während der laufenden Saison 1954/55 die Mannschaft und Spielklassenzugehörigkeit der BSG Motor Oberschöneweide. Am Ende der Spielzeit wurden die drei Liga-Staffeln zu einer Staffel zusammengefasst. Berlin verpasste die Qualifikation und stieg in die neu geschaffene II. DDR-Liga ab. In der folgenden sportlich unbedeutenden Übergangsrunde 1955 sowie im Spieljahr 1956 belegte die Mannschaft den vierten Tabellenrang. Im Laufe des Spieljahres 1957 wurden die Mannschaft und der Ligaplatz vom TSC Oberschöneweide übernommen.

Handball

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Motor Berlin spielte von 1954 bis 1959 in der damals höchstklassigen DDR-Hallenhandball-Liga und erreichte dort als beste Staffel-Platzierung in der Spielzeit 1955/56 einen zweiten Rang hinter dem späteren Meister Motor Rostock. Nach den ersten beiden Spiele der Premierensaison 1954/55 übernahm der SC Motor die Mannschaft von der BSG Motor Friedrichshain-Ost, die bereits in den drei vorherigen Spielzeiten jeweils als Berliner Bezirksmeister an den Endrundenspielen um die Meisterschaft teilgenommen hatte. 1958/59 war das Team bereits unter dem Namen TSC Oberschöneweide, stieg aber nach nur einer Spielzeit mit dem neuen Namen aus der höchsten Spielklasse ab.

Die Ruderer des SC Motor gingen aus der Rudersektion der BSG Motor Wendenschloss hervor.[4] Sie konnten dem Club zahlreiche DDR-Meistertitel verschaffen und bildeten die Basis für die später ebenfalls erfolgreiche Ruderabteilung des TSC Oberschöneweide. Folgende Meisterschaften der DDR konnte der SC gewinnen:[5]

Tischtennis

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Die Männermannschaft von Motor Berlin gewann die vom DTTV ausgespielte DDR-Meisterschaft 1956 und 1957. Folgende Mannschaft trat in den beiden Spielzeiten für Berlin an: Heinz Schneider, Günter Matthias, Lothar Pleuse, Heinz Reimann, Hans Täger, Oskar Frank und Klaus Beyer.[6]

Wasserspringen

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Beim Turmspringen der Damen konnten die Springerinnen des SC Motor Erfolge feiern. So gewannen Brigitte Socher 1955 und Brigitte Retsch 1956 für den SC die DDR-Meisterschaft. Socher hatte bereits 1953 und 1954 diesen Titel für Motor Treptow startend gewonnen.[7]

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Commons: SC Motor Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Peter Wohlfahrt: Jugendmeisterschaften der DDR. Abgerufen am 14. Mai 2012.
  2. Chronik des Jahres 1956. Berliner Schachverband, 19. Juli 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Februar 2014; abgerufen am 15. April 2021.
  3. Historisches aus Berlin. In: pinmaster-berlin.de. Sportsouvenir-Sammler-Club Berlin-Brandenburg 1983 e. V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Mai 2014; abgerufen am 14. Mai 2012.
  4. Vorläufer des Sportclubs Berlin-Grünau vor 1969. In: scbg.de. SC Berlin-Grünau, abgerufen am 19. Dezember 2012.
  5. Wilfried Hoffmann: DDR-Rudermeisterschaften der Frauen und Männer von 1949 bis 1990 (Plätze 1 bis 3). In: rrk-online.de. Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 e. V., abgerufen am 14. Mai 2012.
  6. Hans-Albert Meyer: DDR Mannschaftsmeisterschaften der Herren. (PDF; 31 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2013; abgerufen am 14. Mai 2012.
  7. Wasserspringen – DDR – Meisterschaften (Freiluft). In: sport-komplett.de. Abgerufen am 14. Mai 2012.