Sabine von Diest-Brackenhausen

deutsche Bildhauerin und Malerin

Anita Sabine von Diest-Brackenhausen, auch von Brackenhausen oder von Diest (* 20. September 1931 in Bandoeng, Java) ist eine deutsche Bildhauerin und Malerin.

Stehendes Mädchen, 1957, Hamburg-Eilbek
Sitzende, 1968, Hamburg-Volksdorf
Zwiegespräch, 1975, Hamburg-Langenhorn
Dornbusch in einer Sandschale, 2000. Beleuchtet von Kerzen in der linken Ecke der Kirche St. Mauritius, Hittfeld

Anita[1] Sabine von Brackenhausen wurde am 20. September 1931 als Tochter des Diplom-Ingenieurs Hans Georg von Brackenhausen (* 10. Februar 1897; † 31. Januar 1942) und dessen Ehefrau Eva (* 10. September 1903), geborene von Behr,[2] in Bandoeng (heute Bandung) auf der Insel Java in Indonesien geboren, wuchs aber im deutschen Potsdam auf. Von spätesten 1930, also schon vor der Geburt, bis mindestens 1932 wohnte die Familie in der Wörther Straße 9a in Potsdam,[3][4] von spätestens 1934 bis mindestens 1939 in der Potsdamer Schwanenallee 8 mit Blick auf die Havel.[5][6][7][8] Während des Zweiten Weltkriegs wurde am 31. Januar 1942[2] ihr Vater getötet. Als 1945 die Rote Armee sich Brandenburg und das anliegende Berlin näherten, floh die Familie nach Hamburg und siedelte sich dort an.[1]

Ab 1949 studierte von Brackenhausen an der Polytechnic School of Art in der Regent Street in London bei Geoffrey Hamton Deeley (1912–2007) und Charlotte Ellen Osborne (1902–1994, Frau von James Thomas Armour Osborne (1907–1979)).[9] 1951 erhielt sie ein Stipendium der British Institution Scholarship for Sculpture der Royal Academy of Arts. 1953 wurde sie mit dem National Diploma in Design ausgezeichnet. Ab 1955 lernte sie Steinbildhauerei in Kent.[10] Es folgte von 1956 bis 1957[11] oder 1958[12] ein Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Hans Martin Ruwoldt.

Ab 1959 hatte sie ein eigenes Atelier in Hamburg. Am 21. August 1959 heiratete sie den Diplom-Kaufmann Walther von Diest[2][13] und nannte sich bald darauf Sabine von Diest-Brackenhausen. Im Hamburger Adressbuch ist sie erst 1966 unter dem Namen eingetragen mit der Adresse Bellmannstraße 13 in Hamburg-Groß Flottbek. Unter der Adresse war auch ihr Mann ab 1962 verzeichnet.[14] Seit 1967 hat sie ein eigenes Atelier in Helmstorf, das seit 1972 Teil der Gemeinde Seevetal ist. Seit spätestens 1982[15] bis mindestens 2012 befand sich ihr Atelier in der Straße Vor den Hockenkuhlen 27 in Helmstorf.[16]

Sabine von Diest-Brackenhausen ist eine der zehn Gründungsmitglieder der 1974 gegründeten Künstlergruppe Seevetaler Künstler 74, in der auch der Maler und Bildhauer Martin Irwahn Mitglied war. Sie ist zudem Mitglied des Berufsverbands bildender Künstler und der GEDOK. 1985 erhielt sie den Kunstpreis der Stiftung Kinder in Hamburg.[12]

Sabine von Diest-Brackenhausen hat mit ihrem Ehemann Walther von Diest zwei Kinder.[12] Sie selbst hat fünf Geschwister. Ihr Vater Hans Georg von Brackenhausen war der Sohn von Maximilian von Brackenhausen (1867–1917), der mit Annemarie Gariele von Benda (1871–1924) verheiratet war. Diese war eine Tochter des Gutsbesitzers und Abgeordneten Robert von Benda, dessen Vater der Kammerdirektor Wilhelm von Benda war. Der war wiederum ein Sohn des Musikers Carl Benda, dessen Vater der Violinist, Komponist und Kapellmeister Franz Benda war. Dieser war wiederum ein Sohn des Leinewebers und Musikers Hans Georg Benda, der der Stammvater der Musikerfamilie Benda war.[2]

Auszeichnungen

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  • 1951: Stipendium der British Institution Scholarship for Sculpture der Royal Academy of Arts
  • 1953: National Diploma in Design
  • 1985: Kunstpreis der Stiftung Kinder in Hamburg

Ausstellungen (Auswahl)

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Gemeinschaftsausstellungen

Werke (Auswahl)

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Siehe auch

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Literatur

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  • Sabine von Brackenhausen. In: Christian Otto Frenzel: Kunst am Bau in Hamburg 1947–1958. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Baubehörde Hamburg. Verlagshaus Axel Springer in Hamburg. Hammerich & Lesser, Hamburg 1959, S. 18, 19, 130.
  • Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda, Band 1: Franz Benda, Walter de Gruyter & Co., Berlin 1967, S. 135.
  • von Brackenhausen, Sabine. In: Heinz Spielmann: Bildhauer in Hamburg 1900–1972, Berufsverband bildender Künstler Hamburgs (Hrsg.), Hans Christians Verlag, Hamburg 1972, ISBN 978-3-7672-0194-1 (nicht paginiert).
  • Sabine von Diest-Brackenhausen. In: Das Kind in unserer Welt – Ein Wettbewerb der Werner Otto Stiftung für die bildenden Künstler Hamburgs. Werner Otto Stiftung (Hrsg.), Hamburg 1979, S. 34.
  • Karl August Ohrt: Sabine von Diest-Brackenhausen: Plastiken 1956–1981, Neef, 1981[25]
  • Sabine v. Diest-Brackenhausen. In: Elisabeth Axmann (Red.): Künstler in Hamburg. Hrsg.: Kulturbehörde Hamburg, Christians Verlag, Hamburg 1982, ISBN 978-3-7672-0749-3 (nicht paginiert).
  • Sabine von Diest-Brackenhausen. In: Heinz Zabel: Plastische Kunst in Hamburg – Skulpturen und Plastiken im öffentlichen Raum, 2. Auflage, Dialog-Verlag, Reinbek 1987, ISBN 3-923707-15-0, Rückseite der Titelseite (unteres Foto) sowie S. 26, 27, 52, 58, 60, 64, 66, 88, 99.
  • SAGA GWG: Kunst im Quartier. Hamburgs großer Vermieter fördert Kultur in den Stadtteilen. Beispiele aus acht Jahrzehnten von Friederike Weimar und Ute Janssen, Hamburg 2008, S. 80, 81 (PDF-Datei)
  • Maike Bruhns: Brackenhausen (Diest-Brackenhausen) Sabine von. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 60.
  • Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg: Kunst im öffentlichen Raum im Alstertal und in den Walddörfern, Hamburg, 30. Januar 2018, S. 6 (PDF-Datei)
  • Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg: Kunstwerke im öffentlichen Raum, Hamburg, 14. August 2018, S. 17, 28, 29, 33, 34 (PDF-Datei)
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Commons: Sabine von Diest-Brackenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Alexandra B. Von Brackenhausen Ackerman in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 25. August 2023.
  2. a b c d Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda, Band 1: Franz Benda, Walter de Gruyter & Co., Berlin 1967, S. 135.
  3. Adressbuch Potsdam, 1930
  4. Adressbuch Potsdam 1932
  5. Adressbuch, Potsdam 1934, S. 19
  6. Adressbuch Potsdam, 1936/37, S. 13
  7. Adressbuch, Potsdam 1938/39, S. 15
  8. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte, Band II, 1939 (Ausschnitt)
  9. Geoffrey Deeley ist bei fast allen Quellen (unter Literatur) genannt, Charlotte Osborne nur genannt bei Maike Bruhns: Der neue Rump, 2013 (unter Literatur)
  10. 1955 Steinbildhauerlehre in Kent genannt nur bei Maike Bruhns: Brackenhausen (Diest-Brackenhausen) Sabine von. In: Der neue Rump (unter Literatur)
  11. Elisabeth Axmann (Red.): Künstler in Hamburg, 1982 (unter Literatur)
  12. a b c Maike Bruhns: Brackenhausen (Diest-Brackenhausen) Sabine von. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 60
  13. Walther im Hamburger Adressbuch und bei dasoertliche.de, Walter bei Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda (unter Literatur)
  14. Ebenfalls in Groß Flottbek ist 1958 in der Reventlowstraße 66 und 1959 bis 1961 im Müllenhofweg 26 A. von Brackenhausen verzeichnet. Es ist gut möglich, dass sie es war, kann aber auch einer ihrer Geschwister gewesen sein, deren erste Vornamen ebenfalls mit A anfangen.
  15. Adresse genannt in: Sabine v. Diest-Brackenhausen. In: Elisabeth Axmann (Red.): Künstler in Hamburg, erschienen 1982 (unter Literatur)
  16. Ateliers der ortsansässigen Künstler. In: Seevetal, Informationen 2012, S. 35, auf yumpu.com
  17. Ausstellung Bilder aus Hamburg 1900–1925–1950 von 1980 auf artist-info.com
  18. Ausstellungsarchiv, Kunsthaus Hamburg
  19. Stefanie Ender: Was von der Seevetaler Künstlerszene bleibt. In: Hamburger Abendblatt, 22. Februar 2018, auf heimatverein-hittfeld.de
  20. Erwähnung des Diebstahls auf kulturkarte.de
  21. Abbildung Große Raubkatze auf kulturkarte.de (oberstes Foto)
  22. Laut Heinz Spielmann (unter Literatur)
  23. Elke Grapenthin: Manfred Pluskwa: "Ich geh' ans Holz": Aus der Erwachsenenbildung in der Bildhauerei, BoD, Norderstedt 2014, ISBN 9783735773630, S. 45, 214
  24. Mauritiuskirche Hittfeld, letzte Seite, unten
  25. Nachweis Sabine von Diest-Brackenhausen: Plastiken 1956–1981