Sammelfrucht

miteinander verwachsene Einzelfrüchte, die allesamt aus den Fruchtblättern einer einzelnen Blüte entstammen

Sammelfrüchte sind durch eine Verwachsung von Einzelfrüchten (Teilfrüchten, Früchtchen, Karpidien), die allesamt aus den Fruchtblättern einer einzelnen Blüte entstammen, gekennzeichnet.

Sie gehen aus Blüten mit apokarpen (d. h. aus mehreren nicht miteinander verwachsenen Karpellen (Fruchtblätter) bestehenden) Gynoeceen hervor. Es gibt folgende Arten von Sammelfrüchten:

  1. Sammelachänenfrucht (Achenecetum): z. B. Erdbeeren, Hagebutte, Lotosblumen (Nelumbo spp.) – Einzelfrucht ist eine Achäne. Wird auch etwas ungenau als Sammelnussfrucht bezeichnet.
  2. Sammelsamarafrucht (Samaracetum): Tulpenbäume (Liriodendron spp.) – Einzelfrucht ist eine Flügelnuss (Samara)
  3. Sammelsteinfrucht (Drupecetum): z. B. Brombeere, Himbeere – Einzelfrucht ist eine Steinfrucht
  4. Sammelbeerenfrüchte (Baccacetum): z. B. Annona-Arten, Kermesbeere – Einzelfrucht ist eine Beere
  5. Sammelbalgfrucht und Apfelfrucht (Follicetum): z. B. Apfel, Birne, Quitte, Weißdorn – Einzelfrucht ist eine Balgfrucht

Bei Früchten wie der Erdbeere, aber auch Apfel, Birne etc. besteht die weitere Besonderheit, dass das Fruchtfleisch selbst nicht aus dem Fruchtknoten, sondern weitgehend aus dem Blütenboden entstanden ist. Sie kann also auch als Scheinfrucht bezeichnet werden.

Früchte, die aus der Verwachsung von Einzelfrüchten mehrerer Blüten eines Blütenstandes entstehen, werden heute als Fruchtverband bezeichnet. Ein früher üblicher Begriff war der geschlossene Fruchtstand.

Literatur

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  • Michael G. Simpson: Plant Systematics. Academic Press, 2006, ISBN 978-0-12-644460-5, S. 386.
  • Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzenkunde. Begründet von Wolfgang Franke. 7. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme-Verlag, Stuttgart u. a. 2007, ISBN 978-3-13-530407-6, S. 39–45.
  • Werner Rauh: Morphologie der Nutzpflanzen. 2. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, Heidelberg 1950, S. 105 ff.
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