Sankt Martin am Wöllmißberg
St. Martin am Wöllmißberg ist eine Gemeinde mit 790 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Steiermark in Österreich.
Sankt Martin am Wöllmißberg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Voitsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | VO | |
Fläche: | 25,59 km² | |
Koordinaten: | 47° 0′ N, 15° 7′ O | |
Höhe: | 704 m ü. A. | |
Einwohner: | 790 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8580 | |
Vorwahl: | 03140 | |
Gemeindekennziffer: | 6 16 21 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St. Martin a. W. 64 8580 Sankt Martin am Wöllmißberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Hansbauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Martin am Wöllmißberg im Bezirk Voitsberg | ||
Sankt Martin am Wöllmißberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenSt. Martin liegt auf einer Höhe von 704 m südlich von Köflach und Voitsberg.
Das Gemeindegebiet beinhaltet den zwischen dem Gößnitzbach und der Teigitsch gelegenen Wöllmißberg (791 m), sowie südlich davon einen Teil des Schusterbauerkogels (1288 m). Der Großteil der Gemeinde ist von Nadelwäldern und Wiesen bedeckt.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Großwöllmiß (190)
- Kleinwöllmiß (308)
- Sankt Martin am Wöllmißberg (292)
Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden:
- Großwöllmiß, Kleinwöllmiß und St. Martin
und umfasst eine Fläche von 25,59 km².
Nachbargemeinden
BearbeitenKöflach | Rosental an der Kainach | Voitsberg |
Krottendorf-Gaisfeld | ||
Edelschrott | Ligist |
St. Martin grenzt nicht an St. Stefan ob Stainz, weil südlich von St. Martin ein schmaler Gebietsstreifen der Gemeinde Edelschrott mit ca. 70 m an die Gemeinde Ligist grenzt.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Anton-Wildgans-Gedenkstätte: wurde 1996 von Bildhauer Alfred Schlosser dem Dichter Anton Wildgans zu Ehren erstellt, der hier sein Epos „Kirbisch“ 1925 begonnen hatte
- Heimatmuseum: 1965 zur 700-Jahrfeier in Privatinitiative begonnen, und dann 1995 von offizieller Seite aus neu gestaltet und in der ehemaligen Volksschule untergebracht. Hier wird vor allem der Bau der Langmannsperre und des Wasserkraftwerkes Arnstein dokumentiert. Außer der Weberzunft werden noch Hausrat, Werkzeug, Schulutensilien und Trachten gezeigt. Anton Wildgans und Rochus Kohlbach, die mit St. Martin am Wöllmißberg verbunden waren, ist ebenfalls eine kleine Ausstellung gewidmet
- Burgruine Neu-Leonroth am Fuß des Wöllmißberges
- Als Teigitschklamm (circa fünf Kilometer) wird der Lauf der Teigitsch zwischen Gaisfeld in der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld über das Gemeindegebiet von Sankt Martin am Wöllmißberg bis zur Langmannsperre in der Gemeinde Edelschrott bezeichnet. Erreichbar ist der Teigitschgraben, eingebettet in das weststeirische Mittelgebirgsland, über die Packer Straße B 70 bzw. von der Süd Autobahn A 2 (Abfahrt Steinberg). Die Teigitsch ist aufgrund ihres Wasserreichtums von der Koralm nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die Energiewirtschaft von Interesse. Die ältesten steirischen Wasserkraftwerke liegen an diesem Fluss. Dank Völkerbundanleihe wurde Anfang der 1920er Jahre die Langmann-Sperre für das Kraftwerk Arnstein gebaut. Zu seiner Zeit war es eines der modernsten österreichischen Wasserkraftwerke, da mit einem bis dato nicht erreichten Wassersäulendruck gearbeitet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die 50 m hohe, weiter oben liegende Hirzmannsperre gebaut. Noch weiter oben befindet sich der Packer Stausee. Alles Wasser, welches im Teigitschgraben heute fließt, kommt von kleinen Zuflüssen rechts und links des Grabens. Die Wassermengen vom Oberlauf werden vom Stausee Langmann aus in ein Röhrensystem umgeleitet. Daher verlor die Klamm einen Großteil ihres Wasservolumens von einst und damit an touristischer Attraktivität. Im Graben gab es einst drei Gasthäuser, von denen keines mehr geöffnet ist. Eines wurde zu einem Pfadfinderheim (Ferienheim Langmannsperre) umgebaut. Das Kernstück des Grabens zwischen dem Kraftwerk Arnstein und der Langmannsperre kann in ca. 2,5 Gehstunden durchwandert werden. Zeitweilig führt die Wanderung entlang der wasserführenden Leitung und der sogenannten Schienenstraße, einem ebenen Fahrweg, auf dem mit Hunten das Material für den Bau der Langmann-Sperre transportiert wurde, das mit einem Schrägaufzug vom Kraftwerk Arnstein heraufgebracht wurde. Mineralogisch galt der Teigitschgraben, da er im Bereich der kristallinen Gesteine des steirischen Randgebirges zwischen Soboth und Koralm liegt, während des Kraftwerksbaus als ausgezeichnete Fundstelle für verschiedene Mineralien wie Bergkristalle, Rauchquarzen, Sphenen, Feldspäten und ähnlichen Kluftmineralien. Biologisch bemerkenswert ist der Fund des flechtenbildenden Schlauchpilzes Baeomyces rufus.[2]
- Zwei beliebte Volksmusik-Walzer führen die einst so herrlichen Teigitschklamm im Namen, der „Teigitschgraben-Walzer“[3] und das „s'Diandl von Teigitsch“.
- Durch das Gemeindegebiet führt der Hans-Kloepfer-Rundwanderweg.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDer wichtigste Wirtschaftszweig ist der Agrarsektor, vor allem Forst- und Milchwirtschaft. Daneben gibt es noch kleinere Gewerbe- und Tourismusbetriebe.
An der Teigitsch befinden sich das Kavernenkraftwerk St. Martin mit 11 MW Leistung, das 1965 errichtet wurde, und die Langmannsperre.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Edelschrott und Hirschegg-Pack den Tourismusverband „Steirische Rucksackdörfer“.[4]
Verkehr
BearbeitenDurch das Gemeindegebiet führt die Südautobahn A 2.
Historische Landkarten
Bearbeiten-
Das Gebiet von St. Martin in der Josephinischen Landesaufnahme, ca. 1789
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St. Martin südlich der Teigitsch in der Franziszeischen Landesaufnahme, ca. 1835
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Wöllmiss Berg (Mitte oben) in der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca. 1910
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Nordwesten: Köflach, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme ca. 1878
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Norden: Voitsberg und der Mittellauf der Kainach
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Westen: Pack und Hebalm, Packer Straße
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Süden: Stainz, Rosenkogel, Reinischkogel
Politik
BearbeitenGemeinderatswahl
BearbeitenDie Gemeinderatswahl 2020 zeigt folgendes Ergebnis:[5]
Bürgermeister
BearbeitenBis 1952 waren Großwöllmiß und Kleinwöllmiß eigenständige Gemeinden:[6]
Großwöllmiß
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Kleinwöllmiß
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Sankt Martin am Wöllmißberg
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Wappen
BearbeitenDas Wappen der Gemeinde zeigt eine kleine Kapelle auf einem dreiteiligen Hügel, eingebettet zwischen zwei Tannen. Im grünfarbenen Hügel selbst ist eine graue Axt eingelassen.
Partnergemeinde
BearbeitenPartnergemeinde ist das Südtiroler Dorf Unsere Liebe Frau im Walde.[8]
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- 1979: Friedrich Niederl (1920–2012), Landeshauptmann der Steiermark 1971–1980[9]
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Bearbeiten- Anton Wildgans (1881–1932), Lyriker und Dramatiker
Literatur
Bearbeiten- Ernst Lasnik: St. Martin am Wöllmißberg. St. Martin am Wöllmißberg 2007
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Hafellner, Josef: Bemerkenswerte Flechtenfunde in Österreich. 2001. Archivierte Kopie ( des vom 25. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Abgedruckt etwa in: Teigitschgraben-Walzer. Volksweise. Bearbeitung Max Rosenzopf. In: Elke Margetich / Willibald Stelzl: Schule für Steirische Harmonika. I in Notenschrift. ISBN 3-901384-04-9, Seite 48.
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. ZDB-ID 1291268-2 S. 630.
- ↑ Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ Geschichte. Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg, abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg – Gemeinderat. Abgerufen am 28. Januar 2020.
- ↑ Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg – Partnergemeinde. Abgerufen am 28. Januar 2020.
- ↑ Südost-Tagespost (10. 2. 1979), S. 5.