Schöllkraut

Art der Gattung Chelidonium, Mohngewächs, Giftpflanze, Heilpflanze

Das Schöllkraut (Chelidonium majus) ist eine Pflanzenart der monotypischen Gattung Chelidonium der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae).

Schöllkraut

Schöllkraut (Chelidonium majus), Illustration

Systematik
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Chelidonium
Art: Schöllkraut
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Chelidonium
L.
Wissenschaftlicher Name der Art
Chelidonium majus
L.

Beschreibung

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Habitus, Laubblätter, Blüten und Kapselfrüchte
 
Blüten
 
Samen mit weißer Strophiole
 
Aus angerissenem Blatt austretender gelber Milchsaft

Vegetative Merkmale

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Das Schöllkraut ist eine sommergrüne,[1] zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 70 Zentimetern erreicht. Sie bildet ein verzweigtes Rhizom. Ihr Milchsaft ist gelb-orange, der Stängel ist leicht behaart.

Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die unterseits grün-graue „bereifte“, durch einen dünnen Wachsfilm wasserabstoßend Blattspreite ist zerschnitten mit bis zu neun grob, buchtig eingekerbten oder gezähnten, teils gelappten bis zerschnittenen, abgerundeten Lappen. Die Blattunterseite ist heller und locker behaart (Trichome). Die „Rhachis“ ist behaart und teils geflügelt wie auch der Blattstiel.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Es werden wenigblütige, lockere und doldige Blütenstände gebildet. Die zwittrigen und lang gestielten Blüten sind vierzählig und etwa 2 Zentimeter groß. Die zwei Kelchblätter fallen früh ab. Die vier Kronblätter sind gelb. Es sind zwölf bis viele freie Staubblätter vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem länglichen und einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Der kurze, dicke Griffel endet in einer zweilappigen Narbe.

Die dünne, zweiklappige und kahle, schmale, längliche und mehrsamige, knotige Kapselfrucht weist eine Länge von etwa 5 Zentimetern auf. Die eiförmigen, schwarz-braunen bis schwärzlichen, feingrubigen und leicht glänzenden, eiförmigen Samen tragen eine kammförmige, weißliche Strophiole.[2][3][4]

Die Chromosomenzahl beträgt in Europa 2n = 12,[5] in Japan, bei Chelidonium majus subsp. asiaticum H.Hara 2n = 10 oder 12.

Systematik

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Bei manchen Autoren ist das „Große Schöllkraut“ die einzige Art aus der Gattung mit mehreren Unterarten, andere Autoren bewerten die Unterarten aus Ostasien als zwei bis drei eigene Arten.

Ökologie

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Schöllkraut ist ein hygromorpher Hemikryptophyt.[1]

Beim Abbrechen der behaarten Stängel oder beim Einreißen der Blätter tritt aus gegliederten Milchröhren ein gelb-orangefarbener Milchsaft aus. Der giftige Saft hat einen scharfen, bitteren und sehr unangenehmen Geschmack.

Bei kühlem, regnerischem Wetter sind die Blüten geschlossen und die Blütenstiele senken sich ab. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).[1] Es erfolgt auch Selbstbestäubung.[1]

Die Samen werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie),[1] die durch die Caruncula angelockt werden.

Vorkommen

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Ursprünglich war Schöllkraut in den gemäßigten und warm-temperierten Gebieten Eurasiens sowie im Mittelmeerraum weit verbreitet. Nach Nordamerika wurde es von Siedlern mitgenommen, die es als Heilmittel bei Hautkrankheiten verwendeten und gilt daher dort als Neophyt.

Diese stickstoffliebende Art wächst verbreitet in der Nähe von menschlichen Wohnstätten und Viehhaltung, etwa auf Schuttplätzen, an bestehenden und ehemaligen Misthaufen und Jauchegruben, Komposthaufen, an Wegesrändern, in Robinienbeständen und sogar in Mauerspalten, jedoch auch im Gebirge.

Das Schöllkraut kommt in Mitteleuropa in Gesellschaften der Ordnung Glechometalia aber auch des Verbands Arction vor.[6] In den Allgäuer Alpen steigt es im Tiroler Teil in der Ebene bei Steeg bis zu 1250 m Meereshöhe auf.[7]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Ellenberg für Chelidonium majus sind: L6 = Halbschatten- bis Halblichtpflanze, T6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger, Kx = indifferentes Verhalten, F5 = Frischezeiger, Rx = indifferentes Verhalten, N8 = ausgesprochener Stickstoffzeiger, S0 = nicht salzertragend.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[8]

Trivialnamen

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Schöllkraut an einer Mauer

Aus chelidonium entwickelte sich im Althochdeutschen das Wort scheliwurz und daraus mittelhochdeutsch schëlwurz. Für das Schöllkraut bestehen oder bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Affelkraut (Kärnten), Augenkraut, Blutkraut (Schlesien), Geschwulstkraut (Österreich), Gilbkraut, Goldkreokt (Siebenbürgen), Goldwoort (Unterweser, Göttingen, mittelniederdeutsch), Goldwurz (mittelhochdeutsch), Goldwurzel (Eifel), Goltwort (mittelniederdeutsch), Gotsgab, Grindwurz (bereits 1482 erwähnt), Grosgrau, Guldkreokt (Siebenbürgen), Gutwurz, Herrgottsblatt, Jölk (Altmark), Jülk (Altmark), Lichtkraut, Maikraut, Nagelkraut (Bern), Ogenklar (Ostfriesland), Schälerlkraut (Österreich), Schalerkraut (Linz), Sela (mittelhochdeutsch), Sceli (mittelhochdeutsch), Scellawurz (althochdeutsch), Scelliwurz (althochdeutsch), Scellinwurz (althochdeutsch), Scelworz (mittelhochdeutsch), Schealworz (mittelniederdeutsch), Schelfers (Region an der Hase), Schelaw (althochdeutsch), Schellewort (mittelniederdeutsch), Schellewurz (mittelhochdeutsch), Schellchrut (St. Gallen), Schellkraut, Schellkrokt (Siebenbürgen), Scheltwurz (mittelhochdeutsch), Schelwort (mittelniederdeutsch), Schelwurz, Schielkraut (Schwaben), Schindkrut (Mecklenburg, Rendsburger Apotheke), Schinkrud (Bremen), Schinnefoot (Westfalen), Schinnkraut (Ostpreußen), Schinnkrut (Pommern), Schinnwart, Schinnwatersbläer, Schinkrut (niederdeutsch), Schöllkrut (Mecklenburg), Schöllwurz, Groß Schwalbenkraut, Schwindwurz (Zillertal), Tackenkrut (Lübeck), Truddemälch (Siebenbürgen), Warzenkraut (Österreich) und Würzekrokt (Siebenbürgen).[9]

Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen

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Beschreibung der Inhaltsstoffe

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Das Schöllkraut enthält eine Reihe von Alkaloiden, von denen über 20 isoliert und chemisch identifiziert wurden.[10] Die wichtigsten sind Berberin, Chelerythrin, Chelidonin, Coptisin, Spartein, Chelidoxanthin und Sanguinarin. Die Alkaloide sind sowohl in den oberirdischen Teilen der Pflanze als auch in der Wurzel vorhanden. Im Herbst konzentrieren sie sich in der Wurzel, die dann hochgiftig wird.

 
(−)-Scoulerin ist die biogenetische Vorstufe der Hauptalkaloide
 
Angeschnittener Stängel mit ausgetretenem Milchsaft

Die Alkaloide gehören überwiegend, je nach chemischer Struktur dem Benzophenanthridin-, Protoberberin- oder Protopin-Typ an, die sich biogenetisch vom (−)-Scoulerin, einem Benzylisochinolin, ableiten. Unter ihnen ist Coptisin das Hauptalkaloid. Chelerythrin ist das am stärksten wirksame. Einige Alkaloidsalze sind gelb oder orange gefärbt und verleihen dem Milchsaft die charakteristische Farbe. Ferner enthält Schöllkraut proteolytische Enzyme im Milchsaft. Weitere Inhaltsstoffe der Pflanze sind organische Säuren wie Äpfel-, Citronensäure und Chelidonsäure sowie Kaffeesäureester und Flavonoide.[11][12]

Alkaloidanalytik

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Die Identifizierung der Alkaloide ist durch Dünnschichtchromatographie[13] oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie[14] möglich.

Eine dünnschichtchromatografische Analyse der Schöllkrautalkaloide dient – neben der makroskopischen und mikroskopischen Untersuchung des getrockneten Krauts – der Identifizierung von Schöllkraut (Chelidonii herba) gemäß dem Europäischen Arzneibuch.[15] Dazu wird eine nach Vorschrift bereitete Untersuchungslösung neben einer Methylrot und Papaverin enthaltenden Referenzlösung auf Kieselgel chromatografiert. Die erhaltene Zonenfolge aus der Untersuchungslösung wird im Vergleich mit derjenigen aus der Referenzlösung, nach Ansprühen mit Dragendorff-Reagenz und Natriumnitritlösung, beurteilt.

Pharmazeutische Qualitäten des Schöllkrauts müssen mindestens 0,6 Prozent Gesamtalkaloide enthalten, berechnet als Chelidonin. Die mengenmäßig vorherrschenden Chelidonium-Alkaloide enthalten Dioxymethylengruppen, aus denen mit starken Säuren (die Arzneibuchmethode schreibt Schwefelsäure vor) Formaldehyd abgespalten werden kann, der mit Chromotropsäure zu einem violett-roten Farbstoff reagiert. Dieser wird spektralphotometrisch bei 570 nm quantitativ gemessen. Mittels der „Spezifischen Absorption“ für Chelidonin wird auf die Menge umgerechnet („berechnet als Chelidonin“).[15]

Die Schöllkrautwurzel (Chelidonii radix) ist im Europäischen Arzneibuch nicht monografiert.

In-vitro- und In-vivo-Wirkungen

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Schöllkrautextrakte wirken in vitro antiviral, antibakteriell, antimykotisch sowie entzündungshemmend und schwach giftig (zytotoxisch) auf menschliche Zellen,[10][16] was auf den Gehalt an Chelidonin, Coptisin und Protopin zurückgeführt wird. Auch Chelerythrin und Sanguinarin wirken zytotoxisch. In vivo wurde eine schwache Wirkung gegen Influenzaviren festgestellt.

Als weitere Wirkungen isolierter Alkaloide werden genannt: krampflösend (spasmolytisch) an der glatten Muskulatur und zentral sedativ (Chelidonin und Protopin), galletreibend (Berberin), schwach analgetisch (Chelidonin), zentrallähmend und schleimhautreizend (Chelerythrin), AChE-hemmend (Sanguinarin).[11]

Für Tiere ist frisches Schöllkraut zum Teil stark giftig. Vergiftungsfälle seien wegen des unangenehmen Geschmacks der Pflanze jedoch selten.[17]

Wirkungen in der medizinischen Anwendung

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In der Volksmedizin wird der Saft der Pflanze äußerlich bei Hautkrankheiten wie Warzen[18] verwendet, entweder nativ oder als Salbe („Glaucionsalbe“, lateinisch auch „Glaucina“[19]). Als Wirkprinzip werden eiweißauflösende (proteolytische) und antivirale Mechanismen diskutiert. Der Saft sowie die Salbe können stark reizend wirken. Wird jedoch der Saft mehrere Tage auf eine Warze aufgetragen, kann diese vollständig verschwinden. Die Färbung beginnt nach kurzer Zeit und mehrmaligem Händewaschen zu verblassen. Der Nutzen ist jedoch nur unzureichend durch klinische Studien dokumentiert.[20]

Wegen der papaverinartigen, leicht spasmolytischen und cholagogen Wirkungen der Chelidonium-typischen Alkaloide werden bzw. wurden Zubereitungen aus der Krautdroge innerlich bei krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und im Bereich der Gallenwege eingesetzt.[11][12]

Studien zur Pharmakokinetik nach oraler Gabe zeigen, dass hohe Konzentrationen an Chelidonium-Alkaloiden im Stuhl und nur niedrige Konzentrationen in der Leber auftreten. Eine Anreicherung in der Leber wurde nicht beobachtet. Die Ausscheidung über die Niere ist gering. Die Befunde deuten darauf hin, dass eine schlechte Resorption, nicht jedoch ein hoher First-Pass-Effekt hauptsächlich für die geringe systemische Bioverfügbarkeit verantwortlich ist.[16] Insbesondere die Resorption der quartären Alkaloide (Chelerythrin, Sanguinarin) wird als sehr gering eingeschätzt.[11][12]

Eine medizinische Wirksamkeit für Dosierungen mit einer Zufuhr von 2,5 Milligramm Schöllkraut-Gesamtalkaloide oder weniger ist nicht hinreichend belegt.[21]

Unerwünschte Wirkungen

Nach der dermalen Anwendung von Chelidonium majus zur Warzenbehandlung ist das Auftreten von Kontaktdermatitis beobachtet worden, die nach Therapieabbruch zurückging.[22]

Das Verschlucken der Pflanzenteile führt in größeren Mengen zu schweren Reizungen des Magen-Darm-Trakts. Entsprechend äußern sich die Symptome in Brennen, Schmerzen, vermehrtem Speichelfluss, Erbrechen, blutigen Durchfällen, Schwächegefühl in Armen und Beinen, Schwindel und Kreislaufstörungen wie etwa beschleunigtes Atmen und erhöhte Pulsfrequenz.[23] In schweren Vergiftungsfällen kann es zum Tod durch Kreislaufversagen kommen.

Schöllkraut steht im Verdacht, nach innerlicher Anwendung therapeutischer Dosen dosisabhängig toxische Leberschäden (Hepatitis, Cholestase bis hin zum Leberversagen) hervorzurufen. Seit 1993 wurden neue Verdachtsmeldungen über Leberschädigungen durch schöllkrauthaltige Zubereitungen bekannt.

Ein Wandel in der Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zeigt sich in den Dokumenten, die für Firmen und Behörden zur Vereinfachung von Zulassungsverfahren erstellt wurden. Nach Veröffentlichung der Positiv-Monografie der Kommission E im Jahr 1985, in der Schöllkraut und seine Zubereitungen – mittlere Tagesdosis 2-5 g Droge bzw. 12-30 Milligramm Gesamtalkaloide – zur Behandlung von krampfartigen Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darm-Traktes positiv beurteilt wurden, folgte 2003 die Verabschiedung einer Monografie durch die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP).[24] Auch sie bewertete das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv in der Indikation „leichte Krämpfe im oberen Magen-Darm-Trakt, leichte Gallenbeschwerden sowie dyspeptische Beschwerden wie Blähungen“ und bezieht sich dabei auf Zubereitungen für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren mit einer mittleren Tagesdosis von 1,2–3,6 Gramm zerkleinerter Arzneidroge als Teeaufguss sowie verschiedene Extrakte, darunter ein standardisierter Auszug mit 9–24 Milligramm Gesamtalkaloiden (berechnet als Chelidonin).

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur hingegen stufte 2011 das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Schöllkraut in Zubereitungen zur innerlichen Anwendung als negativ ein: Die Datenlage sei für eine „well-established-use“-Indikation („allgemeiner medizinischer Gebrauch“) für Monopräparate aus Schöllkraut nicht ausreichend. Selbst wenn man eine Tagesdosis von unter 2,5 mg Gesamtalkaloide als unbedenklich in Betracht ziehe, bleibe dennoch der Nutzen fragwürdig. Eine „traditionelle Anwendung“ sei zwar belegt, werde aber wegen der zahlreichen Berichte über potenzielle Leberschädigungen nicht befürwortet. Es könne daher keine europäisch harmonisierte Monographie erstellt werden.[25][16]

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte 2005 aufgrund von Meldungen hepatotoxischer Reaktionen ein Stufenplanverfahren initiiert mit dem Ziel, die zulässige maximale Tagesdosis für die Gesamtalkaloide von 2,5 mg auf 0,0025 mg (d. h. 2,5 Mikrogramm) herabzusetzen und die Zulassung von Arzneimitteln mit höherer Dosis zurückzuziehen. Der Sicherheitsfaktor 1000 zur nach Studien unbedenklichen Tagesdosis von 2,5 mg Gesamtalkaloiden wurde mit unzureichender Relevanz der Studien für die Langzeitwirkung beim Menschen begründet.[26] Den vorgeschlagenen Grenzwert hatte die Behörde nicht aus den vorliegenden Nebenwirkungsmeldungen abgeleitet, sondern mit in-vitro-Daten an Rattenhepatozyten begründet. Im April 2008 erging der Stufenplanbescheid des BfArMs, mit welchem es jedoch von dem ursprünglichen Plan insofern abwich, als dass die Zulassung von schöllkrauthaltigen Arzneimitteln mit einer höheren täglichen Zufuhr von nun 2,5 Milligramm Gesamtalkaloiden (berechnet als Chelidonin) widerrufen werde, bei einer Dosierungsangabe zwischen 2,5 Mikrogramm und 2,5 Milligramm Gesamtalkaloide pro Tag jedoch Warnhinweise in den Beipackzettel aufzunehmen seien.[27]

Schöllkrautbestandteile sollen ferner im umstrittenen Krebsmittel Ukrain enthalten sein.

Geschichte

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Etymologie

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Schöllkraut (älter auch Schelkraut[28]) geht auf mittelhochdeutsch schëlkrūt, genannt auch schëlwurz, zurück.[29] Die Bezeichnung „Chelidonium“ wurde erstmals von Dioskurides[30][31] und von Plinius[32] erwähnt. Sie unterschieden zwischen einem „großen Chelidonium“ und einem „kleinen Chelidonium“. Gemäß Dioskurides und Plinius[33] leitet sich der Name vom griechischen Wort χελιδών chelidon, deutsch ‚Schwalbe‘, ab und bezieht sich darauf, dass das Chelidonium beim Eintreffen der Schwalben zu blühen beginnt und beim Wegflug der Schwalben verwelkt. Genaust vermutete 1976 hingegen, dass die ursprüngliche Benennung wahrscheinlich auf Grund der gemeinsamen graublauen Farbe bestimmter Schwalbenarten und einer „herba chelidonia“ (vgl. mittellateinisch celidonia, später auch chelidonia[34] für „Schöllkraut“) erfolgte.[35] „Doch bleiben auch andre Wege der Deutung“.[36]

Im Gart der Gesundheit (1485), im Kleinen Destillierbuch des Hieronymus Brunschwig (1500) und von den Vätern der Botanik wurde das „kleinere Chelidonium“ als Scharbockskraut (Ficaria verna), das „große Chelidonium“ als Schöllkraut (Chelidonium majus) gedeutet. Mit chelidonia minor kann in der Antike und im Mittelalter auch die Gelbwurz[37] oder eine Hornmohn-Art wie Roter Hornmohn oder Gelber Hornmohn (Chelidonium Glaucium) bezeichnet worden sein.[38]

Antike – Spätantike

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Dioskurides und Plinius berichteten, dass die Schwalben mit dem Saft des chelidonion ihre erblindeten Jungen heilen. Der mit Honig vermischte Saft des „großen Chelidonium“ galt als Mittel gegen „Verdunkelung der Augen“. Die Wurzel sollte, wenn sie gekaut wurde, Zahnschmerz lindern. Mit Weißwein und Anis wurde sie zur Behandlung von Gelbsüchtigen („icterici sive auriginosi“) (vgl. Signaturenlehre) eingenommen. Großes und kleines Chelidonium dienten äußerlich angewendet zur Behandlung von Hauterkrankungen, das „kleine Chelidonium“ aber besonders als äußerlich anzuwendendes, nekrotisierend wirkendes[39] Ätzmittel. Diese Indikationen wurden von späteren Autoren übernommen.[40][41][42][43] Auch außerhalb der Fachprosa wurden die bei Dioskorides genannten Indikationen erwähnt.[44]

Mittelalter

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Büchlein von den ausgebrannten Wässern. Titelbild. 15. Jahrhundert

Auch die Ärzte des arabischen Mittelalters zitierten aus den Werken des Dioskurides.[45][46][47]

In der Hildegard von Bingen (12. Jahrhundert) zugeschriebenen Physica wurde dargelegt, dass das Schöllkraut ein „dunkles und herbes Gift“ in sich trage, das dem Menschen mehr schädlich als nützlich sei. Mit altem Schmalz vermengt äußerlich aufgestrichen könne der Schöllkrautsaft aber innere Geschwüre heilen.[48]

Im Deutschen Macer (13. Jahrhundert) wurde als weitere Anwendung des Schöllkrauts angegeben: „Die wurzele gestossen mit essige vnde das mit wisem wine genutzet hilfet di kichenden vunde růmet di brust.“[49][50]

In den Druckfassungen des dem Wiener Arzt Michael Puff zugeschriebenen Büchleins von den ausgebrannten Wässern, die ab 1477 bis weit ins 16. Jahrhundert in rascher Folge erschienen, wurde für das aus Schöllkraut gewonnene Gebrannte Wasser eine neue Indikation angegeben: „Es iſt auch gůt getruncken für die bermůter.“[51] In den vor den Drucken erschienenen Manuskripten, die als Vorlage für das gedruckte „Büchlein von den ausgebrannten Wässern“ dienten, war dieser Zusatz nicht enthalten. Stattdessen stand dort, dass die Schwalbenmutter die Augen ihrer Jungen mit dem Saft des Schöllkrauts heile.[52] Der Name bermutter bezeichnete im 15. und 16. Jahrhundert Menstruationsbeschwerden („Die Gebärmutter steigt nach oben und erzeugt Schmerzen im Bauch“), aber auch allgemein krampfartige Schmerzen im Bauch bei Frauen und bei Männern, bei Jungen und bei Alten.[53]

Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts lässt sich auch eine Empfehlung nachweisen, nach der blühendes Schöllkraut zusammen mit Kreuzkümmel in einen siebenfach destillierten Wein eingelegt werden sollte. Eine kleine Menge der so erhaltenen Tinktur sollte mit zwei Dritteln Wein vermischt an jedem Morgen eingenommen werden. Dieser Trank sollte zur Krankheitsvorbeugung dienen und ein langes Leben in Gesundheit bewirken.[54] Neben dem Goldenen Frauenhaarmoos und dem Sonnentau diente besonders das Schöllkraut manchen Alchemisten zur Darstellung der Materia prima und des Aurum potabile. Auswahlkriterium war die gold-gelbe Farbe des Schöllkrautsafts. Sie interpretierten den Namen «chelidonium» als «donum coeli – himelisch gab».[55] Im Mittelalter fand der gelbe Saft des Schöllkrauts im Rahmen der Signaturenlehre Verwendung als Arzneimittel bei Gelbsucht.[56]

Quellen des Lateinischen Mittelalters:[57][58][59][60][61][62][63][64][65][66]

16. Jahrhundert

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Hieronymus Bock (1498–1554)

Auch von den Vätern der Botanik wurde das „kleinere Chelidonium“ als Scharbockskraut (Ficaria verna), das „große Chelidonium“ als Schöllkraut (Chelidonium majus) ausgelegt. Von ihren Vorgängern übernahmen sie die Indikationen für das Schöllkraut. Hieronymus Bock teilte diese Indikationen ein in:

  • Innerlich: zur Lebereröffnung bei Gelbsucht, zur Heilung von ansteckenden Krankheiten („pestilentz“)
  • Äußerlich: als Augenmittel, gegen Flecken im Gesicht und „pestilentzblattern“, zum Ableiten von durch Gelenkentzündungen oder Verletzungen entstandenen serösen bzw. fibrinösen Exsudaten („gliedwasser“),[67][68][69] zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden („fisteln“ und „krebs“),[70] Zahnweh, Bauchgrimmen, Warzen in der Anal- und Genitalregion („feigwartzen“)

Quellen des 16. Jahrhunderts (Auswahl):[71][72][73][74][75][76][77]

17. und 18. Jahrhundert

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1768 schrieb Jacques-Christophe Valmont de Bomare in der Neubearbeitung seines Dictionnaire raisonné:

„Diese Pflanze, 4 bis 5 onces [ca. 120 bis 150 g] als Aufguss in Wasser oder Molke zubereitet und eingenommen, wirkt harntreibend [- diurétique -] und sie eignet sich zur Lösung von Verstopfungen der Milz, der Leber und der Harnleiter und besonders um die Gelbsucht zu heilen, die durch Eindickung der Lymphe in den Gefäßen entstanden ist. (Das Schöllkraut heilt die Gelbsucht also dadurch, dass sie die Galle in den Gallengängen flüssig macht.) Man behauptet auch, dass der Gebrauch des Schöllkrauts schädlich ist wenn die Gelbsucht durch eine Leberentzündung, oder durch eine akute Erkrankung wie Krämpfe oder durch den Biss einer Viper verursacht wurde. Es wird auch behauptet, dass der eingenommene Saft des Schöllkrauts Gift durch den Schweiß austreibe. Man darf davon aber nur mäßig viel einnehmen, denn der Saft ist so scharf, dass er oft schreckliche Symptome hervorruft.“[78][79]

Weitere Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts (Auswahl):[80][81][82][83][84][85][86]

19. Jahrhundert

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Mathieu Orfila (1787–1853)

Mathieu Orfila, der Begründer der modernen Toxikologie, berichtete 1815 über Versuche, bei denen er Hunden wässrige Extrakte oder den Saft aus Schöllkrautblättern innerlich sowie äußerlich verabreichte. Orfila erkannte, dass Schöllkraut und sein Extrakt sowohl bei innerer und äußerer Anwendung in den von ihm verwendeten Dosierungen heftige Anfälle mit Todesfolge verursachen. Außerdem stellte er fest, dass Schöllkraut und seine Zubereitungen auch auf die Lunge einwirken.[87][88] Ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden die neu entdeckten Inhaltsstoffe des Schöllkrauts, vor allem dessen Alkaloide, Gegenstand toxikologischer Untersuchungen.[89][90][91]

Chelidonin. 1824 bemerkte der Pariser Chemiker J. P. Godefroy bei der Untersuchung des Schöllkrauts ein Alkaloid, das er „chélidonine“ nannte. Als Leo Meier in Königsberg 1827 die von Godefroy angegebenen Analyseschritte wiederholte, fand er jedoch kein Alkaloid. Die Entdeckung des Chelidonins wurde so J. M. A. Probst zugesprochen, der es 1839 rein darstellte.[92][93][94][95][96][97][98] Der Apotheker Reuling in Umstadt stellte 1839 nach einem Selbstversuch fest: „Chelidonin besitzt wenig oder gar keine narkotische Wirkung. Fünf Gran [ca. 0,3 g] schwefelsaures Chelidonin eingenommen erzeugen lediglich einen bitter salzigen kratzenden scharfen Geschmack“.[99]

ChelerythrinSanguinarin. 1839 stellte J. M. A. Probst aus dem Schöllkraut und aus dem Gelben Hornmohn das Alkaloid Chelerythrin dar. 1842 gab Jacob Heinrich Wilhelm Schiel (1813–1889) an, dass das 1828 durch den amerikanischen Chemiker James Freeman Dana (1793–1827) aus der Wurzel des Kanadischen Blutkrauts (Sanguinaria canadensis) dargestellte Sanguinarin identisch mit dem Chelerythrin von Probst sei. 1869 erprobte Ludwig Weyland Sanguinarin (Chelerythrin) im Tierversuch am Frosch.[100][101][102][103][104] Nach Husemann (1871 und 1883) bewirkte das als Chelerythrin bzw. Sanguinarin bezeichnete Alkaloid zu 0,06 g beim Menschen Erbrechen, und tötete zu 0,001 g subcutan Frösche und zu 0,02 g Kaninchen. Als Vergiftungserscheinungen resultierten Adynamie und klonische oder selbst tonische Krämpfe. Der Tod erfolgte durch Lähmung des Atemzentrums. Auf Pulsfrequenz und Blutdruck wirkten kleine Dosen steigernd, große herabsetzend durch lähmende Einwirkung auf das vasomotorische Zentrum und das Herz.[105][106]

Chelidonsäure. Bei der Untersuchung des Krauts und der Wurzel des Schöllkrauts entdeckte J. M. A. Probst 1839 die Chelidonsäure. Lerch (1846), Hutstein (1851) und Wilde (1863) veröffentlichten in der Folge die Ergebnisse ihrer Forschungen zu dieser Pflanzensäure.[107][108][109][110][111]

Der Berliner Arzt Emil Osann gab 1831 für die medizinische Verwendung des Schöllkrauts folgende Formen und Dosierungen an:

1. meist als Extrakt aus dem Kraut (Chelidonii herba) in Wasser gelöst oder in Pillenform.
Nach der dritten Ausgabe des amtlichen Preußischen Arzneibuchs (Pharmacopoe) von 1804 wurde der Schöllkrautextrakt nur mit Wasser als Auszugsmittel gewonnen.[112] Ab der vierten Ausgabe wurde die Anweisung zur Zubereitung des Schöllkraut-Extrakts so verändert, dass nach Auspressen des mit Wasser vermischten Saftes Weingeist zugefügt werde. Damit wurde der Extrakt wässrig-alkoholisch.[113] Auch in dem 1872 erschienenen Deutschen Arzneibuch wurde eine Vorschrift für die Herstellung eines wässrig-alkoholischen Schöllkraut-Extrakts angegeben.[114]
Die empfohlenen Dosierungen wurden sehr unterschiedlich angegeben. Für den wässrigen Extrakt empfahlen Pfaff (1821) eine Dosierung von fünf bis zehn Gran (ca. 0,3 bis 0,6 g) und Link / Osann (1831) eine Dosierung von einer halben bis zu einer ganzen Drachme (ca. 1,8 bis 3,6 g).
Der Extrakt wurde innerlich angewendet bei „Stockungen im Leber- und Pfortadersystem“ mit Verhärtung der Leber, Gallensteinen, Hämorrhoidalbeschwerden …, bei „Wassersuchten durch Stockungen und Schwäche der Organe des Unterleibs“, bei „drei- und viertägigen Wechselfiebern“ und bei Hautausschlägen („scrophulösen und venerischen Dyskrasien“)
2. seltener der frisch ausgepresste Saft aus dem Kraut und/oder aus der Wurzel.
Die Dosis betrug nach Link / Osann (1831) täglich zwei- bis dreimal ein Skrupel (ca. 1,2 g) bis eine Drachme (ca. 3,6 g) zusammen mit anderen pflanzlichen Mitteln (Löwenzahn, Erdrauch, Kriech-Quecke) als Frühlingskur zur „Blutreinigung“
Außerdem wurde der frisch ausgepresste Schöllkraut-Saft bei Warzen und Feigwarzen angewendet.
Das frische Kraut diente als Umschlag zur Behandlung von „schlaffen Geschwüren“ und zur Resorption von Fußödemen.[115][116][117][118][119]

Eine aus dem Schöllkraut dargestellte Tinctura Chelidonii war ein Hauptlebermittel der Rademacherschen Schule und wurde zu 5–20 Tropfen 3–4 Mal täglich verabreicht.[120]

20. bis 21. Jahrhundert

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Schöllkraut steht im Verdacht, dosisabhängig toxische Leberschäden (Hepatitis, Cholestase bis hin zum Leberversagen) hervorzurufen. Erste Verdachtsmeldungen auf durch schöllkrautextrakthaltige Arzneimittel hervorgerufene Leberentzündungen wurden 1993 bekannt und 1998 bekanntgegeben. Siehe dazu die folgende Tabelle der Chronologie der Nebenwirkungsmeldungen und ihrer Begleitumstände:

Behörde – Institution – Firma Chronologie der Nebenwirkungsmeldungen und ihrer Begleitumstände
Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes Im Mai 1985 veröffentlichte die Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes eine Positiv-Monographie zum Schöllkraut (Chelidonii herba), in der das Kraut und seine Zubereitungen zur Behandlung von krampfartigen Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darm-Traktes zugelassen wurden, wobei Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen als „nicht bekannt“ angegeben wurden.[121]
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Im Oktober 1998 informierte die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft darüber, dass seit 1993 acht Fälle von Hepatitis nach Verabreichung von schöllkrautextrakthaltigen Präparaten in ihrer Datenbank registriert wurden und somit der Verdacht einer medikamentös-toxischen Ursache geäußert werden müsse.[122]
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Im November 2002 lagen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft in ihrer Datenbank für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) über 60 Meldungen zu Chelidonium-Präparaten, dabei über 40 mit Bezug zu „Leberschäden“ vor. In einem Fall wurde von tödlichem Leberversagen berichtet. Da für die von Chelidonium-Präparaten beanspruchten Wirkungen effektivere Substanzen zur Verfügung ständen, riet die Arzneimittelkommission von der Verwendung von Schöllkraut-Extrakten ab.[123]
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Im April 2008 ordnete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte an, dass die Zulassung von Schöllkraut-haltigen Arzneimitteln, bei denen nach der Dosierungsanleitung im Beipackzettel mehr als 2,5 Milligramm Gesamtalkaloide (berechnet als Chelidonin) pro Tagesdosis verabreicht werden können, widerrufen werde. Bei einer Dosierungsanleitung im Beipackzettel zwischen 2,5 Mikrogramm und 2,5 Milligramm seien ausführliche Warnhinweise in den Beipackzettel aufzunehmen.[124] Die Firma Steigerwald Arzneimittel legte gegen diese Anordnung Widerspruch ein und passte die Gebrauchsinformation ihres Magen-Darm-Mittels „Iberogast“ nicht entsprechend an.[125]
Firma Steigerwald Arzneimittel Im Mai 2008 teilte die Firma Steigerwald mit, dass in der als Tagesdosis empfohlenen Menge von 60 „Iberogast“-Tropfen 0,25 Milligramm Gesamtalkaloide eingenommen wurden.[126]
Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) In ihrem im September 2011 veröffentlichten Beurteilungsbericht bescheinigte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA dem Schöllkraut und den daraus hergestellten Zubereitungen allgemein ein negatives Nutzen-Schaden-Verhältnis und empfahl eine Einschränkung des zu behandelnden Personenkreises und der Menge der zu empfehlenden Tagesdosen. Dies gelte auch für Tagesdosen unter 2,5 Milligramm Gesamtalkaloide.[127][128]
Die Firma Bayer übernimmt die Firma Steigerwald Im Juli 2013 wurde der Phytopharmaka-Hersteller Steigerwald und damit auch dessen Produkt „Iberogast“ von der Bayer AG übernommen.[129][130]
Swissmedic Im Januar 2018 hat das Schweizerische Arzneimittelinstitut Swissmedic einen Warnhinweis auf Leberschäden wie akutes Leberversagen und Hepatitis in den Beipackzettel und in die Fachinformation des schöllkrauthaltigen Medikaments „Iberogast“ aufnehmen lassen.[131][132]
Firma Bayer Vital GmbH Im September 2018 fügte auch die Herstellerfirma Bayer Vital GmbH ausführliche Warnhinweise in den Beipackzettel von „Iberogast“ ein.[133]

Im Juni 2019 nahm die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen unbekannt auf. Anlass war ein im Frühjahr 2018 aufgetretener Todesfall, der in Verbindung mit der Einnahme von „Iberogast“ gebracht wurde. Es war fraglich, ob dieser Todesfall durch frühere Information auf dem Beipackzettel hätte verhindert werden können.[134]

Historische Abbildungen

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Großes Chelidonium (Chelidonium majus)

Kleines Chelidonium (Scharbockskraut, Ranunculus ficaria)

Literatur

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  • Karl Daniel, Dieter Schmalk: Das Schöllkraut (= Arzneipflanzen in Einzeldarstellungen. 1). Stuttgart 1939.
  • Dumonts große Kräuterenzyklopädie. DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4607-7.
  • Gustav Hegi (Begr.), Friedrich Markgraf (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4, Teil 1, 2. Auflage. Carl Hanser Verlag, München 1958.
  • Kerstin Hoffmann-Bohm, Elisabeth Stahl-Biskup, Piotr Gorecki: Chelidonium. In: R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler, G. Schneider (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage. Springer, Berlin, Band 4: Drogen A–D. (1992), ISBN 3-540-52631-5, S. 835–848.
  • Robert W. Kiger: Chelidonium majus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Band 3: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York/ Oxford 1997, ISBN 0-19-511246-6.
  • Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Thieme, Leipzig 1938, Band II, S. 916–927: Chelidonium (Digitalisat)
  • Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5.
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Commons: Schöllkraut (Chelidonium majus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schöllkraut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Chelidonium majus L., Schöllkraut. auf FloraWeb.de
  2. R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler, G. Schneider (Hrsg.): Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage, Drogen A–D, Springer, 1992, ISBN 978-3-642-63468-0 (Reprint), S. 836 f.
  3. The Encyclopedia of Seeds. CABI, 2006, ISBN 0-85199-723-6, S. 219.
  4. Golshan Zare et al.: Chelidonium majus L. (Papaveraceae) morphology, anatomy and traditional medicinal uses in Turkey. In: Istanbul Journal of Pharmacy. 51(1), 2021, S. 123–132, doi:10.26650/IstanbulJPharm.2020.0074, online auf researchgate.net.
  5. Gustav Hegi (Begr.), Friedrich Markgraf (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage. Band IV, Teil 1, 1958, S. 24–26.
  6. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 424–425.
  7. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 564.
  8. Chelidonium majus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. März 2023.
  9. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 90. (online)
  10. a b Maria L. Colombo, Enrica Bosisio: Pharmacological activities of Chelidonium majus L. (Papaveraceae). In: Pharmacological Research. Band 33, 1996, S. 127–134.
  11. a b c d E. Teuscher: Biogene Arzneimittel. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1997, ISBN 3-8047-1482-X, S. 325 f.
  12. a b c T. Dingermann, Karl Hiller, G. Schneider, I. Zündorf: Schneider Arzneidrogen. 5. Auflage. Elsevier, 2004, ISBN 3-8274-1481-4, S. 466 ff.
  13. A. Petruczynik, M. Waksmundzka-Hajnos, T. Michniowski, T. Plech, T. Tuzimski, M. L. Hajnos, M. Gadzikowska, G. Józwiak: Thin-layer chromatography of alkaloids on cyanopropyl bonded stationary phases. Part I. In: J Chromatogr Sci. 45(7), 2007, S. 447–454, PMID 17725873.
  14. Y. Gu, D. Qian, J. A. Duan, Z. Wang, J. Guo, Y. Tang, S. Guo: Simultaneous determination of seven main alkaloids of Chelidonium majus L. by ultra-performance LC with photodiode-array detection. In: J. Sep. Sci. 33(8), 2010, S. 1004–1009, PMID 20183823.
  15. a b Europäisches Arzneibuch, 8. Ausgabe, Grundwerk, S. 2060 ff.
  16. a b c Beurteilungsbericht zu Schöllkraut vom 13. September 2011 (PDF; 527 kB), Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der europäische Arzneimittelagentur (englisch).
  17. Gefahr von Leberschäden durch Schöllkraut, Mitteilung Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vom 1. Juni 2011, abgerufen am 29. Mai 2020.
  18. Warzen: Was hilft wirklich dagegen? (Memento vom 9. Februar 2010 im Internet Archive) ARD: Ratgeber Gesundheit (BR) vom 13. September 2009.
  19. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Unveränderter Nachdruck der achten verbesserten und vermehrten Auflage. 1. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, S. 2939. (Reprint der Ausgabe Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1913), bei www.zeno.org.
  20. deutsche-apotheker-zeitung.de
  21. deutsche-apotheker-zeitung.de A. Nahrstedt, C. WeberSchöllkraut-Präparate im Fok In: DAZ. Nr. 27, 2005, S. 62.
  22. M. A. Etxenagusia, M. Anda, I. Gonzalez-Mahave, E. Fernandez, L. Fernandez de Corres: Contact dermatitis from Chelidonium Majus (greater celandine). In: Contact Dermatitis. 43, 2000, S. 47.
  23. Wesselin Denkow: Gifte der Natur. Ennsthaler Verlag, Seyr, 2004, ISBN 3-8289-1617-1, S. 96.
  24. ESCOP-Monographs. The Scientific Foundation for Herbal Medical Products. 2. Auflage, Thieme, New York 2003, ISBN 1-901964-07-8, S. 74.
  25. H. Blasius: Wie wirkt Schöllkraut und wie steht es mit den klinischen Belegen? bei DAZ.online, 14. September 2018.
  26. Reinhard Kurth: Anhörung zu Schöllkraut-haltigen Arzneimittel zur innerlichen Anwendung vom 6. Mai 2005, Mitteilung des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte, abgerufen am 29. Mai 2020.
  27. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Abwehr von Gefahren durch Arzneimittel, Stufe II hier: Schöllkraut-haltige Arzneimittel zur innerlichen Anwendung – Bescheid (pdf). (PDF) 9. April 2008, abgerufen am 2. Juni 2020.
  28. Vgl. etwa Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 801: „Schelkraut Chelidonium“, in Oeconomia von 1579.
  29. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 168.
  30. Julius Berendes: Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, Buch II, Cap. 211, Großes Chelidonium (Digitalisat)
  31. Julius Berendes: Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, Buch II, Cap. 212, Kleines Chelidonium (Digitalisat)
  32. Naturalis historia. Ausgabe Külb 1840–1864 Deutsch. Buch VIII, § 98 (Kapitel XLI) (Digitalisat). Buch XXV, § 89 (Kapitel L) (Digitalisat); § 172 (Kapitel CIX) (Digitalisat). Buch XXVI, § 24 (Kapitel XII) (Digitalisat); § 141 (Kapitel LXXXVII) (Digitalisat); § 152 (Kapitel XC) (Digitalisat)
  33. Vgl. dazu Barbara Fehringer: Das „Speyerer Kräuterbuch“ mit den Heilpflanzen Hildegards von Bingen. Eine Studie zur mittelhochdeutschen „Physica“-Rezeption mit kritischer Ausgabe des Textes. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Beiheft 2). Würzburg 1994, S. 89 („Plinius: Der schript daz die swalben, wan der ir jungen die augen uß gestochen werden oder sust blint werden, das sie sie mit disem crut wider gesehende machen. Dis krut hept auch an zü wahssen, so die swalben komment, und wurt auch durre, so sie wider hin weg fliegen: Und darumbe hat dis krut einen namen, genant celidonia von dem vogel der swalben, die in krieschem ist genant celidon“).
  34. Vgl. etwa Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 139.
  35. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Birkhäuser, Basel/Stuttgart 1976, ISBN 3-7643-0755-2, S. 107 f.
  36. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. hrsg. von Walther Mitzka, de Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 642 (Schellkraut).
  37. Willem F. Daems: Nomina simplicium medicinarum ex synonymariis medii aevi collecta. Semantische Untersuchungen zum Fachwortschatz hoch- und spätmittelalterlicher Drogenkunden. (= Studies in ancient medicine. 6). Leiden/ New York/ Köln 1993, S. 115 und 283.
  38. Ulrich Stoll: De tempore herbarum. Vegetabilische Heilmittel im Spiegel von Kräuter-Sammel-Kalendern des Mittelalters: Eine Bestandsaufnahmen. In: Peter Dilg, Gundolf Keil, Dietz-Rüdiger Moser (Hrsg.): Rhythmus und Saisonalität. Kongreßakten des 5. Symposions des Mediävistenverbandes in Göttingen 1993. Sigmaringen 1995, S. 356 f.
  39. Vgl. auch Hans Wölfel: Das Arzneidrogenbuch Circa Instans in einer Fassung des XIII. Jahrhunderts aus der Universitätsbibliothek Erlangen: Text und Kommentar als Beitrag zur Pflanzen- und Drogenkunde des Mittelalters. Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, Berlin 1939 (A. Preilipper, Hamburg 1939), S. 42; entspricht Lynn Thorndike, Francis S. Benjamin Jr. (Hrsg.): The herbal of Rufinus [= Liber De virtutibus herbarum …], edited from the unique manuscript. Chicago 1945; anastatische Nachdrucke ebenda 1946 und 1949 (= [nur die Nachdrucke] Corpus of mediaeval scientific texts. Band 1), S. 82.
  40. Julius Berendes: Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, Buch II, Cap. 211, Großes Chelidonium (Digitalisat); Buch II, Cap. 212, Kleines Chelidonium (Digitalisat)
  41. Plinius: Naturalis historia. Ausgabe Külb 1840–1864 Deutsch. Buch VIII, § 98 (Kapitel XLI) (Digitalisat). Buch XXV, § 89 (Kapitel L) (Digitalisat); § 172 (Kapitel CIX) (Digitalisat). Buch XXVI, § 24 (Kapitel XII) (Digitalisat); § 141 (Kapitel LXXXVII) (Digitalisat); § 152 (Kapitel XC) (Digitalisat)
  42. Galen (2. Jahrhundert). De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus. (Nach Kühn 1826, Band XII, S. 156.) Chelidonium (Digitalisat)
  43. Pseudo-Apuleius. (4. Jahrhundert), Druck Rom 1481, Herba Celidoniae (Digitalisat)
  44. Siehe dazu zum Beispiel: Bernhard Dietrich Haage: Schöllkraut im ‘Parzival’ Wolframs von Eschenbach (Pz. 516,21–27)? In: Leuvense Bijdragen. Band 96, 2007–2010, S. 121–129.
  45. Avicenna: Kanon der Medizin (11. Jahrhundert). Ausgabe Andrea Alpago, Basel 1556, Band II, Cap. 738 (S. 319) Vena tinctorum Digitalisat Vena tinctorum (=Vena citrina) nach Hermann Fischer. Mittelalterliche Pflanzenkunde. München 1929, S. 264, 305.
  46. Konstantin der Afrikaner (Ibn al-Dschazzar) (11. Jahrhundert). De Gradibus. Druckausgabe Basel 1536, S. 381 (Digitalisat)
  47. Circa instans. De simplicibus medicinis. (12. Jahrhundert). Druck Venedig 1497, Blatt 195v, Celidonia (Digitalisat)
  48. Hildegard von Bingen. 12. Jahrhundert Physica I / 138: Grintwurtz. Edition. Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuß (1810–1868). S. Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem. Migne, Paris 1855. Sp. 1185–1186 (Digitalisat) nach der Handschrift Paris. Liber beate Hildegardis subtilitatum diversarum naturarum creaturarum et sic de aliis quam multis bonis. Paris. Bibliothèque Nationale. Codex 6952 f. 156–232. Vollständige Handschrift. 15. Jahrhundert (1425–1450). Übersetzung (Herbert Reier. Hildegard von Bingen Physika (1150–1157). Nach der Textausgabe von J. P. Migne, Paris 1882 ins Deutsche übersetzt. Kiel 1980, S. 40): Grintwurtz ist sehr warm und enthält giftigen Saft. Sie hat ein so dunkles und herbes Gift in sich, dass sie der Gesundheit des Menschen nicht nützen kann, weil, wenn sie in einer Hinsicht dem Menschen Gesundheit bescheren würde, sie ihm andererseits innerlich nur eine größere Krankheit bereiten würde. Wenn sie jemand isst oder trinkt, macht sie ihn innerlich geschwürig und schädigt ihn und verursacht so zuweilen sowohl bei der Lösung wie bei der Verdauung im Menschen Schmerz und keine Gesundheit. Wer aber etwas Unreines isst oder trinkt oder berührt, wodurch im Körper Geschwüre entstehen, der nehme altes Schmalz, füge dem reichlich Grintwurzelsaft hinzu, zerstoße das, dass es sich in einer Schale auflöst. Dann bestreiche er sich mit dem Talg und wird gesunden.
  49. Heidelberg, cpg 226, Elsass 1459–1469, Blatt 198v (Digitalisat)
  50. Deutscher Macer. Kritische Ausgabe mit ausführlichen bibliographischen Angaben. Bernhard Schnell und William Crossgrove. Der deutsche Macer. Vulgatfassung. Mit einem Abdruck des lateinischen Macer floridus „De virtutes herbarum“. Kritisch herausgegeben. Niemeyer, Tübingen 2003, ISBN 3-484-36050-X, S. 362.
  51. Ausgabe Bämler, Augsburg 1478 (Digitalisat)
  52. Zum Beispiel Solothurn, Codex 386 (1463–1466), Blatt 134r (Digitalisat)
  53. Matthias Lexer. Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Ber-muoter … Gebärmutter, Colica … (Digitalisat)
  54. Nikolaus Frauenlob. Arzneibuch. Heidelberg, Cpg 583, Südwestdeutschland 1453–1483, Blatt 10v (Digitalisat). Transcription: Das der mensch albeg frisch vnd gesunt peleib Man sal celidonia also grüenene mit dem safft vnd plüedt in den wein legen als ir wisst der ein wasser des leibs haisset vnd der jne vij malen durch raynen gleser distillirt seÿ vnd darein legt auch Ciminum so verbet sich das wasser als ir werdet sehen vnd des selben wasser sult ir all morgen mit wein nüczen ain wenig des wassers in ainem glas Wann wie des wassers das drittail were als des wein ir möcht sein nicht verzern das ist guet vnd hilfft für all sichtumb vnd kranckhait wÿe sie genant sein vnd behellt pej gesundt den menschen vnd das er alczeit frisch vnd gesundt vnd wolgemuet ist vnd das der mensch nit allt gestalt wirdt für war. --- Heidelberg, Cpg 666, Südwestdeutschland 1478, Blatt 118v (Digitalisat). Transcription: a Daz der mensch frisch vnd gesunt pleibe Man sal Schelkraut also grün jn dem safft vnd jn der plut jn den wein legen der ein wasser des lebens heyst vnd zu siben malen durch dÿ gleser gedÿstillirtt sey vnd dor ein legt zÿminum so verbet sich daz wasser als ir wert sehen vnd das selben wassers salt jr alle morgen ein wenig mit wein nüczen jn einem glaz wann wy daz wassers der dritteil were als des weins ir mocht sein nit verzern daz ist gut vnd hilfft wider alle sichtung vnd kranckheyt wÿ sy gnante sey vnd behelt den menschen frisch vnd gesunt vnd daz er alzeyt frolich vnd wolgemut ist vnd der mensche nit alt gestalt wrt.
  55. Hieronymus Brunschwig: Liber de arte distillandi de compositis. Straßburg 1512, Blatt 27va. Quinta essentia von dem krut genant Celidonia. (Bayerische Staatsbibliothek Digitalisat)
  56. Vgl. etwa Guido Jüttner: Signsturenlehre. In: Lexikon des Mittelalters. Band 7. Sp. 1889.
  57. Macer floridus. (11. Jahrhundert). Druck Basel 1527 (Digitalisat)
  58. Prüller Kräuterbuch. (12. Jahrhundert) Friedrich Wilhelm. Denkmäler deutscher Prosa. München 1960, Band I, S. 42–43; Band II, S. 108. Scellewurze soch [Saft]. Clm 536 Digitalisat, Blatt 86r.
  59. Hildegard von Bingen: Physica. (12. Jahrhundert) Buch I, Kapitel 138. Grintwurtz. Buch I, Kapitel 207. Ficaria.
  60. Franz Pfeiffer (Hrsg.). Konrad von Megenberg. Buch der Natur. Stuttgart 1861, S. 390. (Digitalisat)
  61. Gabriel von Lebenstein (14. Jahrhundert) Bayerische Staatsbibliothek, Clm 5905 (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts), Blatt 55r (Digitalisat). Transcription: Schölkraut waſſer. Jtem Schölkraut waſſer iſt gut zu den augen. Wer ain wenig honig darzu nympt vnd macht dar auß ain pflaſter vnd legs vber dÿ augen ſo zeucht es allen ſmerczen herauß all rot vnd pricht all platern yn den augen. Wen dy prag ſtechent yn den augen der nem das waſſer vnd ſtreich es oben an die prag. Wen ain winniger hundt peiſt der ſalb es mit dem waſſer. Wem die oren geſwollen ſeind das er nicht gehört der trauff das waſſer yn dy oren ſo entſwellent ſi ym. Wer pluet runst sey der trinck das waſſer ſo verſtet es ym. [In den Referenz-Handschriften »Wolfenbüttel. Herzog August Bibliothek, Cod. 54 Aug. (1. Viertel 15. Jahrhundert)« und »London. Wellcome Institute of the history of Medicine, MS 283 (Ende 15. Jahrhundert)« fehlt dieser Satz. In der Handschrift »Brünn. Stadtarchiv, Cod. St. Jacob 110 (um 1500)« lautet er: Wer plut runst sey der trinckh sein.] Wem das haupt wee tue der necz ain tuech dar yn vnd pincz vmb das haupt ſo wirt er geſundt.
  62. Michael Puff: Büchlein von den ausgebrannten Wässern. (15. Jahrhundert) Kapitel 62. Schelwurtz. Druck Augsburg (Johannes Blaubirer) 1481.
  63. Nikolaus Frauenlob: Arzneibuch. (15. Jahrhundert) Celidonia schelkrawtt Handschriftencensus. Frauenlob, Nikolaus: Arzneibuch. Cpg 583, Blatt 10v (Digitalisat); Cpg 666, Blatt 118v (Digitalisat). Celidonia, schelkrawtt.
  64. Herbarius Moguntinus. Mainz 1484. Cap. 44. Celidonia, Schelwortz (Digitalisat)
  65. Gart der Gesundheit. Mainz 1485. Ausgabe Augsburg (Schönsperger) 1485. Cap. 9: Apium emorrhoidarum fickblater eppich (Digitalisat); Cap. 85: Celidonia schelwortz (Digitalisat)
  66. Hieronymus Brunschwig: Kleines Destillierbuch. Straßburg 1500, Blatt 50r, Fick wartzen krut (Digitalisat), Blatt 106r, Schelwurtz (Digitalisat)
  67. Dieter Lehmann: Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 180 f.
  68. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 131 (gelitwazzer).
  69. Hieronymus Brunschwig. Kleines Destillierbuch. Straßburg 1500, Blatt 106r. … E. --- Otto Brunfels. Contrafeyt Kreüterbuch. Straßburg 1532, S. 133 Schölwurtz … Seine kräffte … Wer wund gehawen …
  70. Lorenz Fries. Spiegel der Arznei. 1518, Blatt 181v: Von fistulen vnnd dem krepß (Digitalisat)
  71. Otto Brunfels. Contrafeyt Kreüterbuch. Straßburg 1532, S. 132, Schölwurtz (Digitalisat)
  72. Otto Brunfels. Contrafeyt Kreüterbuch. Straßburg 1532, S. 176: Fygwartzenkraut (Digitalisat)
  73. Hieronymus Bock. New Kreütter Buch. Straßburg 1539, Buch I, Cap. 33, Schölwurtz (Digitalisat)
  74. Hieronymus Bock: New Kreütter Buch. Straßburg 1539, Buch I, Cap. 35, Feigblatern Eppich (Digitalisat)
  75. Leonhart Fuchs. New Kreütterbuch. Straßburg 1543, Cap. 333, Schölkraut (Digitalisat)
  76. Leonhart Fuchs: New Kreütterbuch. Straßburg 1543, Cap. 334, Feigwartzenkraut (Digitalisat)
  77. Georg Handsch (Übersetzung) und Joachim Camerarius der Jüngere (Bearbeitung). Kreutterbuch Desz Hochgelehrten vnnd weitberühmten Herrn D. Petri Andreae Matthioli. Frankfurt 1586, Blatt 206: Schölwurtz (Digitalisat)
  78. Jacques-Christophe Valmont de Bomare. Dictionnaire Raisonné Universel D’Histoire Naturelle : Contenant L’Histoire Des Animaux, Des Végétaux Et des Minéraux, Et celle des Corps célestes, des Météores, & des autres principaux Phénomenes de la Nature ; Avec L’Histoire Et La Description Des Drogues Simples Tirées Des Trois Regnes; Et le détail de leurs usages dans la Médecine, dans l’Economie domestique & champêtre, & dans les Arts & Métiers. Didot, Paris 1764, Band I, S. 553 (Digitalisat).
  79. Albrecht von Haller, Jaques-Antoine-Henri Deleuze (1732–1774) und Nicolas-Maximilien Bourgeois (Hrsg.). Jacques-Christophe Valmont de Bomare: Dictionnaire Raisonné Universel D’Histoire Naturelle: Avec plusieurs articles nouveaux & un grand nombre d’additions sur l’Histoire naturelle, la médecine, l’économie domestique & champêtre, les arts & les metiers. Yverdon 1768, Band III, S. 3–4 (Digitalisat).
  80. Johann Schröder. Pharmacopoeia medico-chymica : sive thesaurus pharmacologicus, quo composita quaeque celebriora; hinc mineralia, vegetabilia & animalia chymico-medice describuntur, atque insuper principia physicae Hermetico-Hippocraticae candide exhibentur … Görlin, Ulm 1644, Buch 4, Kapitel 90 (S. 43): Chelidonium majus (Digitalisat).
  81. Johann Schröder und Friedrich Hoffmann. Johann Schröders Trefflich versehene medicin-chymische Apotheke : oder: höchstkostbarer Arzeney-Schatz … Nürnberg 1685 (Digitalisat).
  82. La Pharmacopée raisonnée de Schroder. Commentée par Michel Ettmuller. T. Amaulry, Lyon 1698, Band 1, S. 139–142: Chelidonium majus (Digitalisat).
  83. Nicolas Lémery. Dictionnaire universel des drogues simples, contenant leurs noms, origines, choix, principes, vertus, étymologies, et ce qu’il y a de particulier dans les animaux, dans les végétaux et dans les minéraux, Laurent d’Houry, Paris, 1699, S. 187–188 (Digitalisat).
  84. Vollständiges Materialien-Lexicon. Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition […] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, […]. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721. Sp. 296–296 (Digitalisat).
  85. Albrecht von Haller (Hrsg.): Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret […]. Gaumische Handlung, Ulm/ Frankfurt am Main/ Leipzig 1755, Spalte 388–389 (Digitalisat).
  86. Antoine François de Fourcroy. Chélidoine. In : Encyclopédie méthodique. Charles-Joseph Panckoucke, Paris 1792, Médecine, Band 4: Thérapeutique ou Matière médicale. S. 684–685 (Digitalisat).
  87. Mathieu Orfila. Traité des poisons tirés des règnes mineral, végetal et animal, ou toxilogie générale, considérée sous les rapports de la physiologie, de la pathologie et de la médecine légale. Crochard, Paris 1814–1815. Band II, 1. Teil 1815, S. 68–70: De la Chélidoine (Digitalisat).
  88. Sigismund Friedrich Hermbstädt (Übersetzer). Allgemeine Toxicologie oder Giftkunde : worin die Gifte des Mineral-, Pflanzen- und Thierreichs aus dem physiologischen, pathologischen u. medizinisch-gerichtlichen Gesichtspunkte untersucht werden. Nach dem Französischen des Herrn M.P. Orfila. Amelung, Berlin 1818, Band III, S. 72–75 (Digitalisat) (1 Drachme = ca. 3,6 g)
  89. J. B. Henkel (Übersetzer). Handbuch der Giftlehre für Chemiker, Ärzte, Apotheker und Gerichtspersonen von A. W. M. van Hasselt. Vieweg, Braunschweig 1862, Teil I Allgemeine Giftlehre und die Gifte des Pflanzenreichs. S. 254–255 (Digitalisat).
  90. August Husemann und Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S. 197–199: Chelidonin (Digitalisat), S. 782-–786: Chelidonsäure. Chelidonimsäure. Chelidoxanthin. (Digitalisat).
  91. Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin, 2. Aufl., Band II (1883), S. 839–840 (Digitalisat).
  92. J. P. Godefroy. Sur les plantes nommées Chelidonium Majus et Chelidonium Glaucium. In : Journal de Pharmacie et des Sciences Accessoires. Band X (1824), S. 635–644 (Digitalisat).
  93. Godefroy. Beobachtungen und Versuche über Chelidonium majus und Chelidonium Glaucium. (Auszug aus dem Journal de Pharmacie, Dezember 1824.) In: Magazin für Pharmacie und die dahin einschlagenden Wissenschaften. 3. Jahrgang, Band 9, S. 274–279. (Digitalisat).
  94. Leo Meier (Königsberg). Chemische Analyse der Blätter des großen Schöllkrauts. In: Berlinisches Jahrbuch für die Pharmacie. F. Oehmicke, Berlin, Jahrgang XXIX (1827), Heft 1, S. 169–232 (Digitalisat).
  95. Gustav Polex. Über Chelidonin und Pyrrhopin. In: Archiv der Pharmacie. 2. Reihe, Band XVI (1838), S. 77–83 (Digitalisat).
  96. Dr. Probst. Beschreibung und Darstellungsweise einiger bei der Analyse des Chelidonium majus neu aufgefundenen Stoffe. In: Annalen der Pharmacie. Band XXIX (1839), S. 113–131, hier: S. 123–128 (Digitalisat).
  97. Heinrich Will. Zusammensetzung des Chelidonins und Jervins. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. Band XXXV (1840), S. 113–119 (Digitalisat).
  98. M. Chastaing. Chimie organique. Alcaloïdes naturels. Chélidonine. In: Edmond Frémy (Hrsg.): Encyclopédie chimique. Band VIII. Dunod, Paris 1885, S. 176–177 (Digitalisat).
  99. G. L. W. Reuling, Apotheker im Umstadt. Chelidonin. In: Annalen der Pharmacie. Band XXIX (1839), S. 131–135: Chelidonin (Digitalisat).
  100. Sanguinarin, ein neues organisches Alkali in Sanguinaria canadiensis. Von Dana. In: Philipp Lorenz Geiger (Hrsg.): Magazin für Pharmacie und die dahin einschlagenden Wissenschaften. 6. Jg. (1828) Band XXIII, S. 124 (Digitalisat).
  101. Dr. Probst. Beschreibung und Darstellungsweise einiger bei der Analyse des Chelidonium majus neu aufgefundenen Stoffe. In: Annalen der Pharmacie. Band XXIX (1839), S. 113–131, hier: S. 120–123 (Digitalisat) --- Beschreibung und Darstellungsweise einiger bei der Untersuchung des Glaucium luteum aufgefundenen eigentümlichen Stoffe, als Materialbeitrag zu einer vergleichenden Analyse der Papaveraceen. In: Annalen der Pharmacie. Band XXXI (1839), S. 241–258, hier: S. 250–254 (Digitalisat).
  102. Schiel. Über das Sanguinarin. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. Band XLIII (1842), S. 233–236 (Digitalisat) --- Sanguinarin identisch mit Chelerythrin. In: Journal für praktische Chemie. Band LXVII (1856), S. 61 (Digitalisat).
  103. Ludwig Weyland: Vergleichende Untersuchungen über Veratrin, Sabadillin, Delphinin, Emetin, Aconitin, Sanguinarin und Chlorkalium. Brühl, Giessen 1869 (Inaug. Diss.), S. 18–19 und S. 31–34: Sanguinarin (Digitalisat).
  104. M. Chastaing. Chimie organique. Alcaloïdes naturels. Chélérythrine. In: Edmond Frémy (Hrsg.): Encyclopédie chimique. Band VIII. Dunod, Paris 1885, S. 172–176 (Digitalisat).
  105. August Husemann und Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S. 199–202 : Chelerythrin. Sanguinarin. (Digitalisat).
  106. Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin, 2. Aufl., Band II (1883), S. 839–840 (Digitalisat).
  107. Dr. Probst. Beschreibung und Darstellungsweise einiger bei der Analyse des Chelidonium majus neu aufgefundenen Stoffe. In: Annalen der Pharmacie. Band XXIX (1839), S. 116–120: Chelidonsäure (Digitalisat).
  108. Joseph Udo Lerch (1816–1892). Untersuchung der Chelidonsäure. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. Band LVII (1846), S. 273–318. (Digitalisat).
  109. J. Hutstein in Breslau. Darstellung der Chelidonsäure. In: Archiv der Pharmacie. Zweite Reihe Band LXV (1851), S. 23–24 (Digitalisat).
  110. C. Wilde. Über Chelidonsäure. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. Band CXXVII (1863), 2. Heft S. 164–170 (Digitalisat).
  111. August Husemann und Theodor Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Für Aerzte, Apotheker, Chemiker und Pharmakologen. Springer, Berlin 1871, S. 782-–786: Chelidonsäure. Chelidonimsäure. Chelidoxanthin. (Digitalisat).
  112. Pharmacopoea Borussica oder Preußischen Pharmacopoé. Aus dem Lateinischen übersetzt, und mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von Dr. Carl Wilhelm Juch. Stein, Nürnberg 1805, S. 220 (Digitalisat).
  113. Preussischen Pharmacopöe. Vierte Ausgabe. Übersetzung der lateinischen Urschrift. F. Plahn, Berlin 1827, S. 166–167 (Digitalisat).
  114. Pharmacopoea Germanica. R. Decker, Berlin, S. 110: Extractum Belladonnae (Digitalisat), S. 114: Extractum Chelidonii (wie Extractum Belladonnae zu bereiten) (Digitalisat).
  115. Christoph Heinrich Pfaff. System der Materia medica: nach chemischen Principien mit Rücksicht auf die sinnlichen Merkmale und die Heilverhältnisse der Arzneimittel; für Ärzte und Chemiker. Vogel, Leipzig 1821, Band VI, S. 412–414: Großes Schöllkraut (Digitalisat).
  116. Heinrich Friedrich Link und Emil Osann. Chelidonium. In: Encyclopädisches Wörterbuch der medicinischen Wissenschaften. Herausgegeben von den Professoren der medicinischen Facultät zu Berlin: Dietrich Wilhelm Heinrich Busch, Carl Ferdinand von Graefe, Christoph Wilhelm Hufeland, Heinrich Friedrich Link, Karl Asmund Rudolphi. J. W. Boike, Berlin, 7. Band (1831), S. 422–425 (Digitalisat).
  117. Theodor Husemann. Handbuch der gesammten Arzneimittellehre. Springer, Berlin, 2. Aufl., Band II (1883), S. 839–840 (Digitalisat).
  118. Philipp Lorenz Geiger: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen & zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker & Droguisten. Wolters, Stuttgart, 2. Band, 2. Hälfte 1830, S. 1005–1007: Chelidonium majus (Digitalisat).
  119. Wolfgang Schneider: Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sachwörterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik, Chemie, Mineralogie, Pharmakologie, Zoologie. Govi-Verlag, Frankfurt a. M. Band 5/1 (1974), S. 275–277: Chelidonium (Digitalisat).
  120. Johann Gottfried Rademacher. Rechtfertigung der von den Gelehrten misskannten, verstandesrechten Erfahrungsheillehre der alten scheidekünstigen Geheimärzte und treue Mittheilung des Ergebnisses einer 25jährigen Erprobung dieser Lehre am Krankenbette. 2. Auflage. 1846, Band I, S. 163–180: Schöllkraut Chelidonium (Digitalisat); Band II S. 778–779: Tinctura Chelidonii (Digitalisat).
  121. Positiv-Monographie der Kommission E, veröffentlicht im Bundesanzeiger vom 15. Mai 1985
  122. Deutsches Ärzteblatt 95(44), 1998, S. A-2790 / B-2249 / C-2045: Aus der UAW-Datenbank der AkdÄ
  123. Deutsches Ärzteblatt 99(47), 2002, S. A-3211 / B-2707 / C-2523
  124. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Abwehr von Gefahren durch Arzneimittel, Stufe II hier: Schöllkraut-haltige Arzneimittel zur innerlichen Anwendung – Bescheid (pdf). (PDF) 9. April 2008, abgerufen am 25. Juli 2019.
  125. arznei telegramm 46, 2015, S. 31–2 20. März 2015
  126. Schreiben der Fa. Steigerwald Arzneimittelwerke an arznei-telegramm vom 5. Mai 2008. Zitiert in arznei-telegramm 39, 2008, S. 95–7 (Digitalisat)
  127. EMA: Assessment Report on Chelidonium majus, herba, Stand September 2011 (pdf), S. 39–40. (Memento des Originals vom 20. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ema.europa.eu Zitiert nach arznei-telegramm 46, 2015, S. 31–2 Leberschaden durch Iberogast? Anmerkung 7
  128. EMA-documents: Chelidonii herba
  129. Pharmazeutische Zeitung 21. Mai 2013. Bayer will Steigerwald übernehmen
  130. Pharma+Food 5. Juli 2013. Bayer schließt Übernahme von Steigerwald ab
  131. swissmedic. HPC – Iberogast Tinktur. 18. Januar 2018 – Risiko von Leberschädigungen: Anpassung der Arzneimittelinformation
  132. arznei-telegramm, 16. Februar 2018. Leberschäden unter „Iberogast“
  133. BfArM Risikobewertungsverfahren. Schöllkrauthaltige Arzneimittel zur innerlichen Anwendung. Ergänzung vom 1. Oktober 2018
  134. arznei-telegramm, August 2019 (Digitalisat)