Schacholympiade 1982
Die 25. Schacholympiade 1982 war ein Schach-Mannschaftsturnier, das vom 29. Oktober bis 16. November 1982 in Luzern (Schweiz) ausgetragen wurde. Es war die 25. Schacholympiade der Männer und die 10. Schacholympiade der Frauen.[1][2] Im Teilnehmerfeld befanden sich mit Bahrain, Surinam, dem Senegal, Botswana und Sambia fünf Debütanten.
Endstand des offenen Turniers
BearbeitenRangliste
Bearbeiten# Mannschaft Punkte 1 Sowjetunion 42,5 2 Tschechoslowakei 36 3 Vereinigte Staaten 35,5 4 Jugoslawien 35 5 Ungarn 33,5 6 Bulgarien 33,5 7 Polen 33 8 Dänemark 32,5 9 Kuba 32,5 10 England 32 14 Österreich 32 15 BR Deutschland 31,5 26 Schweiz 30 50 Belgien 27,5 76 Luxemburg 25
Insgesamt 93 Mannschaften[3]
Medaillen
BearbeitenBrett 1
- Gold: Franco Ocampos, Zenón
- Silber: Girault, Eric
- Bronze: Ljubojevic, Ljubomir
Brett 2
- Gold: Mascariñas, Rico
- Silber: Sargos, Patrick
- Bronze: Kasparow, Garri; Jamieson, Robert Murray
Brett 3
- Gold: Matamoros Franco, Carlos
- Silber: Chaivichit, Suchart
- Bronze: Hebert, Jean
Brett 4
- Gold: Agdestein, Simen
- Silber: Ye Jiangchuan
- Bronze: Alexander Beliavsky; Huss, Andreas; Gavrilakis, Nikolaos
Reservebrett 1
- Gold: Roos, Daniël
- Silber: Tal, Mikhail
- Bronze: Tarjan, James Edward
Reservebrett 2
- Gold: Fancy, Stuart
- Silber: Kavakul, Maijai
- Bronze: Mungyereza, Amos
Ergebnisse der Sowjetunion
BearbeitenFür den Olympiasieger Sowjetunion spielten Anatoli Karpow (6,5 Punkte aus 8 Partien), Garri Kasparow (8,5 aus 11, Bronzemedaille), Lev Polugajewski (6 aus 9), Alexander Beliavsky (7 aus 10, Bronzemedaille), Michail Tal (6,5 aus 8, Silbermedaille) und Artur Jussupow (8 aus 10). Zu den Mannschafts- und Einzelergebnissen der Olympiasieger siehe OlimpBase.[4]
Ergebnisse der Deutschen
BearbeitenFür Deutschland spielten Robert Hübner (7,5 Punkte aus 12 Partien), Wolfgang Unzicker (3,5 aus 9), Helmut Pfleger (4,5 aus 7), Eric Lobron (6 aus 10), Hans-Joachim Hecht (5,5 aus 10) und Stefan Kindermann (4,5 aus 8). Zu den Mannschafts- und Einzelergebnissen der Westdeutschen siehe OlimpBase.[5]
Endstand des Frauenturniers
BearbeitenRangliste
Bearbeiten# Mannschaft Punkte 1 Sowjetunion 33 2 Rumänien 30 3 Ungarn 26 4 Polen 25,5 5 Volksrepublik China 24,5 6 BR Deutschland 24,5 7 Schweden 24 8 Niederlande 23,5 9 Indien 23,5 10 Spanien 23 26 Schweiz 21 29 Österreich 20,5 34 Belgien 20
Insgesamt 45 Mannschaften[6]
Medaillen
BearbeitenBrett 1
- Gold: Pernici, Barbara
- Silber: Cramling, Pia
- Bronze: Tschiburdanidse, Maia; Verőci-Petronic, Zsuzsa; Shterenberg, Nava
Brett 2
- Gold: Alexandria, Nana
- Silber: Jackson, Sheila
- Bronze: Pogorevici, Marina
Brett 3
- Gold: Terescenco-Nutu, Daniela
- Silber: Gaprindaschwili, Nona
- Bronze: Belle Erika
Reservebrett
- Gold: Polihroniade, Elisabeta
- Silber: Leyva, Teresa
- Bronze: Szmacinska, Grazyna
Ergebnisse der Sowjetunion
BearbeitenFür den Olympiasieger der Frauen spielten Maia Tschiburdanidse (9 Punkte aus 12 Partien, Bronzemedaille), Nana Alexandria (7,5 aus 9, Goldmedaille), Nona Gaprindaschwili (11,5 aus 13, Silbermedaille) und Nana Iosseliani (5 aus 8). Zu den Mannschafts- und Einzelergebnissen der Sowjetunion siehe OlimpBase.[7]
Ergebnisse der Deutschen
BearbeitenFür Deutschland spielten Barbara Hund (7,5 Punkte aus 13 Partien), Gisela Fischdick (7 aus 12), Petra Feustel (7,5 aus 12) und Anni Laakmann (2,5 aus 5). Zu den Mannschafts- und Einzelergebnissen der Deutschen siehe OlimpBase.[8]
Mannschaftsaufstellungen
BearbeitenWissenswertes
Bearbeiten- Verständigungsprobleme hatte die Mongolin Ganginchugin Hulgana. Selbst ihre Mannschaftskameradinnen verstanden ihren Dialekt nicht. Die Verständigung erfolgte durch Handzeichen.
- In der 7. Runde musste Kasparow gegen Hübner antreten. Da er seinen Spielerausweis im Hotel vergessen hatte, wurde ihm der Zutritt zum Spielsaal verwehrt. Ein türkischer Journalist lieh ihm seinen Presseausweis, und so erschien Kasparow als Olac Kahrmann rechtzeitig am Brett.
- Die türkischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mussten die Reisekosten nach Luzern selbst tragen.
- Uganda unterlag kampflos in der ersten Runde gegen Griechenland, weil das Team nach Lugano, nicht nach Luzern, gereist war.
- Mehrere Teilnehmer zeigten Solidarität mit Boris Gulko, indem sie einen grauen Pullover mit der Aufschrift „Gulko“ trugen. Gulko befand sich in diesen Wochen zusammen mit seiner Ehefrau im Hungerstreik, um seine Ausreise nach Israel zu erzwingen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 25th Chess Olympiad: Lucerne 1982 auf OlimpBase (englisch)
- ↑ 10th Women's Chess Olympiad: Lucerne 1982 auf OlimpBase (englisch)
- ↑ 25th Chess Olympiad: Lucerne 1982 - Final Group Standings
- ↑ 25th Chess Olympiad: Lucerne 1982 - Soviet Union (URS)
- ↑ 25th Chess Olympiad: Lucerne 1982 - West Germany (GER)
- ↑ 10th Women's Chess Olympiad: Lucerne 1982 - Final Group Standings
- ↑ 10th Women's Chess Olympiad: Lucerne 1982 - Soviet Union (URS)
- ↑ 10th Women's Chess Olympiad: Lucerne 1982 - West Germany (GER)
- ↑ Zeitschrift Schach heute, Nr. 1, Januar 1983, Seite 14f.
Literatur
Bearbeiten- Paul Müller-Breil (Hrsg.): Schacholympiade Luzern 1982. Tschudi, Zug 1984. ISBN 3-908150-01-9
- Ervin Rosenblatt, Miroslav Filip: Schacholympiade Luzern 1982. Münster, Nürnberg 1983
- Barbara Hund: Mein Weg zum Erfolg. Walter Rau Verlag, Düsseldorf 1983, S. 83–88. ISBN 3-7919-0216-4
Bilder und Weblinks
Bearbeiten- 25th Chess Olympiad: Lucerne 1982 - Tournament review Nebst vielen Informationen gibt Olimpbase einen ausführlichen Überblick in englischer Sprache.