Schisdra (russisch Жиздра) ist eine Kleinstadt in der Oblast Kaluga (Russland) mit 5585 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Schisdra
Жиздра
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Kaluga
Rajon Schisdra
Oberhaupt Alexander Barybin
Erste Erwähnung 1146
Stadt seit 1777
Fläche 18 km²
Bevölkerung 5585 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 310 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 180 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl +7 (48445)
Postleitzahl 249340
Kfz-Kennzeichen 40
OKATO 29 212 501
Website www.zhizdra.ru
Geographische Lage
Koordinaten 53° 45′ N, 34° 44′ OKoordinaten: 53° 45′ 0″ N, 34° 44′ 0″ O
Schisdra (Europäisches Russland)
Schisdra (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schisdra (Oblast Kaluga)
Schisdra (Oblast Kaluga)
Lage in der Oblast Kaluga
Liste der Städte in Russland

Geografie

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Die Stadt liegt etwa 180 km südwestlich der Oblasthauptstadt Kaluga an der gleichnamigen Schisdra, einem linken Nebenfluss der in die Wolga mündenden Oka.

Schisdra ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte

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Die erste Erwähnung von Schisdra stammt aus dem Jahr 1146.[2] Das Dorf Schisdra erhielt 1777 das Stadtrecht als Verwaltungszentrum eines Kreises (vgl.: Ujesd). Der vom Fluss abgeleitete Name ist baltischen Ursprungs und bedeutet grober Sand bzw. Kies.

Im 18. und 19. Jahrhundert war die Stadt Zentrum des Holzhandels. Große Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt hatte in dieser Zeit die Errichtung von Werken in der Region westlich der Stadt (z. B. in Ljudinowo) durch die Fabrikantenfamilie Malzow, für welche in der Umgebung Schisdras Eisenerz, Kohle und Tone für feuerfeste Baustoffe abgebaut wurden.

In Folge setzte sich diese Entwicklung jedoch nicht fort, und Schisdra blieb relativ unbedeutende Kleinstadt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Schisdra am 5. Oktober 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Die Stadt war anschließend weitgehend zerstört. Am 16. August 1943 von der Westfront der Roten Armee im Rahmen der Orjoler Operation zurückerobert.

Die Stadt Schisdra befindet sich innerhalb des 1997 gegründeten Nationalparks Ugra.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1897 6004
1926 6600
1939 8109
1959 5144
1970 5794
1979 5549
1989 5439
2002 5719
2010 5585
2017 5489

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Stadt besitzt ein Heimatmuseum.

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Schisdra gibt es Betriebe der holzverarbeitenden, Textil- und Lebensmittelindustrie.

Die Station Sikejewo an der 1899 eröffneten Eisenbahnstrecke MoskauBrjanskKiew liegt zehn Kilometer östlich der Stadt (Streckenkilometer 313). Eine zeitgleich eröffnete Anschlussstrecke zur Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach nicht wiederhergestellt.

Die Fernstraße M3 Moskau–Brjansk–ukrainische Grenze (dort weiter nach Kiew) führt ebenfalls östlich an der Stadt vorbei. Von dieser zweigt hier eine Straße nach Ljudinowo ab.

Persönlichkeiten

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Commons: Schisdra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Sputniknews: |Historisches Stadtbild von Schisdra in Zentralrussland wird wiederhergestellt