Schloss Zerben
Schloss Zerben, auch Plothosches Schloss genannt, ist ein Herrenhaus in Zerben in Sachsen-Anhalt.
Geschichte
Bearbeiten1847 wurde ein einfaches Fachwerkhaus zu einer den Merkmalen der Weser-Renaissance folgenden Schlossanlage umgebaut. Der Rittergutsbesitzer Wolfgang von Plotho, durch die Schlossanlage Leitzkau inspiriert, ließ zwischen 1874 und 1879 aufwändig ein dreiflügliges Ensemble bauen. Die eingeschossige Anlage, deren Dach mit typischen Renaissance-Giebeln versehen ist, liegt am Rande eines Parks zur Elbe hin frei und ist daher über die Auenwiesen hinweg schon vom Elbdeich aus gut erkennbar. Um 1900 übernahm der Landrat Wolfgang von Plotho, verheiratet mit der Generalstochter Bernhardine von Bredow-Briesen,[1] die Gutsgeschäfte.[2] Der Besitz Zerben wurde zunächst an den Erben Hans Gebhard Freiherr von Plotho übergeben und dann später in ein Geldfideikommiss umgewandelt. Das Gut gehörte um 1922 Friedrich Heinze, 551 ha groß.[3]
1948 wurden Teile des Schlosses auf Befehl der sowjetischen Militäradministration abgerissen. Nachdem 1996 die Gemeinde Zerben Eigentümer geworden war, wurde es 1998 unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1999 bemühte man sich, dem Anwesen etappenweise seine ursprüngliche Form zurückzugeben. Die Sanierung wurde im 2011 abgeschlossen.[4]
Literatur
Bearbeiten- Erich-Christoph Freiherr von Plotho: Ritter, Domherren und Obristen – Familienchronik der Edlen Herren und Freiherrn von Plotho. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2007, S. 204 ff. ISBN 978-3-7980-0579-2.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels 1893. Band 2, Bernhardine von Bredow-Briesen. Fried. Irrgang, Brünn, Rudolstadt 1893, S. 115–117 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 6. Oktober 2022]).
- ↑ Corps Borussia (Hrsg.): Biografisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821 – 1928. 1928. Auflage. Biografien., 549. Edler Herr und Freiherr von Plotho, Wolfgang. Selbstverlag. Wailandtsche Druckerei AG, Aschaffenburg 1928, S. 168 (uni-bonn.de [abgerufen am 6. Oktober 2022]).
- ↑ Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Jerichow II. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 40–41 (slub-dresden.de [abgerufen am 6. Oktober 2022]).
- ↑ leader-elfi.de/de/archiv/leader-2007-2013
Koordinaten: 52° 21′ 29″ N, 11° 57′ 9,6″ O