Scott Molina

US-amerikanischer Triathlet

Scott Molina (* 29. Februar 1960 in Pittsburg, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Triathlet, sechsfacher nationaler Triathlon-Meister, Sieger des Ironman Hawaii (1988) und ITU-Weltmeister auf der Duathlon-Langdistanz (1991).

Triathlon
Triathlon
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 0 Scott Molina
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 29. Februar 1960 (64 Jahre)
Geburtsort Pittsburg (Kalifornien), USA
Spitzname The Terminator
Vereine
1983 JDavid/Hoover Racing
Erfolge
1983–1994 6 × US-amerikanischer Meister Triathlon Kurzdistanz
1988 Sieger Ironman Hawaii
1991 ITU-Weltmeister Duathlon Langdistanz
Status
zurückgetreten

Werdegang

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Scott Molina wuchs in Pittsburg als mittleres von sechs Geschwistern (vier Brüder und zwei Schwestern) auf und verbrachte in seiner Jugend zehn Jahre mit wettkampforientiertem Schwimmen sowie später Cross-Läufen. Von 1982 bis 1995 war Molina als Triathlon-Profi aktiv und konnte dreimal die Medaillenränge beim Triathlon Longue Distance de Nice, damals neben dem Ironman Hawaii der Triathlon mit der weltweit größten Medienaufmerksamkeit, erreichen sowie 1988 die Ironman World Championship in Kailua-Kona auf Hawaii für sich entscheiden.

Zusammen mit Mark Allen (USA; gewann Hawaii 6-mal: 1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1995), Dave Scott (USA; gewann ebenfalls sechsmal Hawaii: 1980, 1982, 1983, 1984, 1986, 1987) und Scott Tinley (USA) gehörte „The Terminator“ Scott Molina zu den „Big Four“, die damals quasi jeden Triathlon unter sich ausmachten.

1983 gehörte Molina gemeinsam mit Scott Tinley und dessen Bruder Jeff, Mark Allen, John Howard, Kathleen McCartney und Julie Leach dem Team JDavid/Hoover Racing als erstem Profi-Team im Triathlon an, das u. a. für eine Reduzierung der Länge der Laufstrecke beim Triathlon de Nice sorgte.[1]

Dopingsperre 1988

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1988 wurde Scott Molina nach dem Triathlon Longue Distance de Nice positiv auf Nandrolon getestet – die spätere Gegenanalyse war auch positiv.[2] Molina verlor daraufhin Nike als seine Hauptsponsor und zog zum Beweis seiner Unschuld vor Gericht, wobei ihn dieser Rechtsstreit rund 60.000 US-Dollar kostete.[3] Der französische Verband F.F.TRI (Fédération Française de Triathlon) sperrte Molina für ein Jahr, der amerikanische Verband USAT sah allerdings aufgrund der Abläufe der Tests von einer Sperre ab, so dass Molina vier Wochen später beim Ironman Hawaii antreten und diesen Wettkampf gewinnen konnte.[4]

Scott Molina erzielte im Laufe seiner Karriere 104 Siege bei Triathlon-Wettkämpfen, wobei er ausschließlich bei Triathlons, bei denen Preisgeld an die Sieger vergeben wurde, antrat. Einzige Ausnahme war – wegen dessen Aufmerksamkeit in den Medien u. a. durch TV-Berichte bei ABC – der Ironman Hawaii, bei dem erst ab 1986 Preisgeld gezahlt wurde. Fünfzig Siege gelangen ihm bei U.S. Triathlon Series Wettkämpfen, insgesamt wurde er im Laufe seiner Karriere über 200 Mal auf das Siegespodest gerufen. Zwischen 1983 und 1994 wurde er sechsmal US-amerikanischer Triathlon-Meister auf der Olympischen Distanz, davon viermal in Folge von 1983 bis 1986.

Scott Molina hat seine Profi-Karriere beendet und war dann als Trainer aktiv. So trainierte er beispielsweise die kanadische Triathletin Tara Norton (* 1971) sowie den Australier Chris McDonald (* 1978).

Persönliches

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Molina lebt seit 1994 mit seiner Frau Erin Baker (* 1961; früher auch Profi-Triathletin und u. a. sowohl zweifache Siegerin des Ironman Hawaii wie auch des Triathlon Longue Distance de Nice) in Christchurch in Neuseeland.[5] Die beiden Triathleten, die sich im Juli 1988 beim mit 81.600 US$ dotierten Heritage International Triathlon in Provo näher gekommen waren,[6] heirateten 1990, 1993 wurde ihr erster gemeinsamer Sohn geboren und 1996 eine Tochter. Aus einer früheren Beziehung hat Scott Molina noch eine weitere, 1981 geborene Tochter.[7]

Auszeichnungen

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Sportliche Erfolge

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Triathlon Kurz- und Mitteldistanz
Datum/Jahr Platz Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
3. Dez. 2006 17 Laguna Phuket Triathlon Thailand  Phuket 02:56:55
2001 3 5430 Long Course Triathlon Vereinigte Staaten  Boulder 03:32:09
1994 1 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Cleveland 01:49:26
15. Aug. 1992 3 ITU Triathlon World Cup Frankreich  Embrun 02:22:15 Dritter auf der Kurzdistanz beim Embrunman
1991 10 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Cleveland 01:46:47
24. Juni 1990 3 Mountain Dew Sport San Diego International Triathlon Vereinigte Staaten  San Diego 01:28:04 hinter Greg Welch und Miles Stewart
1990 1 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Cleveland 01:38:01
10. Sep. 1989 1 San Diego Bud Light Triathlon Vereinigte Staaten  San Diego 01:49:02
4. Juni 1989 2 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Chicago 01:48:04
Juli 1988 2 Heritage International Triathlon Vereinigte Staaten  Provo 02:14:12 hinter Mike Pigg, 1,2 Meilen Schwimmen, 29,5 Meilen Radfahren und 7,2 Meilen Laufen
1988 1 Orange County Performing Arts Center Triathlon Vereinigte Staaten  Mission Viejo vor Scott Tinley
19. Juni 1988 2 San Diego International Triathlon Vereinigte Staaten  San Diego 01:25:15 hinter Scott Tinley, vor John Devere und Lance Armstrong
28. Mai 1988 3 Jeep TriPrix Vereinigte Staaten  Oceanside 01:50:35 hinter Mike Pigg und Mark Allen
28. Sep. 1986 1 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Hilton Head 01:49:23
31. Aug. 1986 1 Greater Wilkes-Barre Triathlon Vereinigte Staaten  Wilkes-Barre 01:54:15 vor Ken Glah
3. Aug. 1986 1 Chicago Triathlon Vereinigte Staaten  Chicago 01:47:03 hinter Mark Allen, der aber wegen Drafting disqualifiziert wurde, vor Scott Tinley
13. Juli 1986 1 Portland Triathlon Vereinigte Staaten  Forest Grove 01:56:05 Bud Light U.S. Triathlon Series
15. Juni 1986 1 Bud Light U.S. Triathlon Series Vereinigte Staaten  Dana Point 01:49:17
29. Sep. 1985 1 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Hilton Head 01:57:16
1985 1 Chicago Triathlon Vereinigte Staaten  Chicago
15. Sep. 1985 1 Bud Light Triathlon Vereinigte Staaten  San Diego 01:53:32 vor Scott Tinley
4. Aug. 1985 1 Bud Light U.S. Triathlon Series Vereinigte Staaten  Dana Point 01:53:48 vor Scott Tinley
1985 1 Oxford Triathlon Vereinigte Staaten  Cambridge
26. Aug. 1984 2 N.Y. Triathlon Vereinigte Staaten  New York 02:05:10 5 Sekunden hinter Mark Allen (1,9 Meilen Schwimmen, 21,3 Meilen Radfahren, 7,4 Meilen Laufen)
1984 1 Bud Light U.S. Triathlon Series Vereinigte Staaten  Dana Point
1984 1 Chicago Triathlon Vereinigte Staaten  Chicago
29. Juli 1984 1 Bud Light U.S. Triathlon Series Vereinigte Staaten  Denver 01:51:05
15. Juli 1984 1 Portland Triathlon Vereinigte Staaten  Forest Grove 01:59:49 Bud Light U.S. Triathlon Series
1984 1 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Bass Lake 01:59:04
1984 1 Wildflower Triathlon Vereinigte Staaten  Lake San Antonio
1983 1 USA Triathlon Elite National Championships Vereinigte Staaten  Bass Lake 02:29:58 Sieg vor Scott Tinley[9]
1983 1 Bud Light U.S. Triathlon Series Vereinigte Staaten  Dana Point
1982 1 Bud Light U.S. Triathlon Series Vereinigte Staaten  Dana Point
Triathlon Langdistanz
Datum/Jahr Platz Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
9. Okt. 2010 210 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 10:24:38 15. Rang in der Altersgruppe 50–54
11. Okt. 2008 110 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 11:28:46
9. Apr. 2005 14 Ironman Arizona Vereinigte Staaten  Tempe 09:23:38 Molina erreichte den ersten Platz in der Altersgruppe 45–49.
5. März 2005 27 Ironman New Zealand Neuseeland  Taupō 09:29:25
6. März 2004 16 Ironman New Zealand Neuseeland  Taupō 09:29:29
6. März 2003 65 Ironman New Zealand Neuseeland  Taupō 09:56:56 4. Rang in der Altersgruppe 40–44
27. Mai 2001 34 Ironman Brasil Brasilien  Florianópolis 09:15:12
1991 1 Embrunman Frankreich  Embrun 10:20:37
März 1991 3 Ironman New Zealand Neuseeland  Auckland 08:40:54
22. Okt. 1988 1 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 08:31:00 Scott Molina gewann die Ironman World Championship und stellte dabei einen neuen Streckenrekord auf der Radstrecke auf.
24. Sep. 1988 DSQ Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich  Nizza positiver Test auf anabole Steroide
5. Okt. 1986 2 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich  Nizza 05:55:10 Scott Molina landete hinter seinem Landsmann Mark Allen auf dem zweiten Rang.
7. Sep. 1985 1 World’s Toughest Triathlon Vereinigte Staaten  Lake Tahoe 10:28:38 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,7 km Laufen
24. März 1985 1 Ironman New Zealand Neuseeland  Auckland 07:40:49 2 Meilen (3,2 km) Schwimmen, 100 Meilen (161 km) Radfahren und 20 Meilen (32,2 km) Laufen
8. Sep. 1984 1 World’s Toughest Triathlon Vereinigte Staaten  Lake Tahoe 10:29:21 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,7 km Laufen[10]
22. Okt. 1983 DNF Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii
1983 3 Triathlon Longue Distance de Nice Frankreich  Nizza 06:11:27 3 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 32 km Laufen
2. Mai 1983 1 Ricoh Ironman U.S. Triathlon Championships Vereinigte Staaten  Santa Monica 2 Meilen Schwimmen, 100 Meilen Radfahren und 20 Meilen Laufen[11]
20. Nov. 1982 2 Triathlon de Nice Frankreich  Nizza 06:41:50 1,5 km Schwimmen, 100 km Radfahren und 42,2 km Laufen, Wassertemperatur 14 °C
9. Okt. 1982 4 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 09:50:23
11. Sep. 1982 1 Sierra Nevada Triathlon California Long Course Championship Vereinigte Staaten  Folsom 04:53:12
14. Okt. 1981 DNF Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii Scott Molina nahm erstmals am Ironman Hawaii teil, gab aber erschöpft auf.
Duathlon
Datum/Jahr Platz Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
1991 1 ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships Schweiz  Zofingen Der „Powerman“ in Zofingen zählt im Duathlon als Langdistanz-Weltmeisterschaft.

(DNF – Did Not Finish)

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Einzelnachweise

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  1. Armen Keteyian: Triathlons secret sugar daddy. In: Sports Illustrated. 10. Oktober 1983; (englisch).
  2. endurance News (Memento des Originals vom 26. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hammernutrition.com (Seite 3; PDF; 427 kB)
  3. Sharon Robb: Sport’s Best Athletes Converge On Miami. In: Sun-Sentinel. 17. November 1989, abgerufen am 7. Dezember 2015 (englisch).
  4. The 25 greatest mal triathletes of all time. In: triathlete.competitor.com. Archiviert vom Original am 9. Februar 2016; abgerufen am 7. Dezember 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/triathlete-europe.competitor.com
  5. Erin Baker (Memento vom 24. April 2014 im Internet Archive)
  6. Lee Benson: The way to the heart for Scott, Erin was training. In: The Deseret News. 1. Juli 1989; (englisch).
  7. Herbert Krabel: Scott Molina, The Terminator. In: slowtwitch.com. 24. Dezember 2007; (englisch).
  8. Former IRONMAN World Champions and leaders honored for their dedication, passion and contributions to the sport. (1. Oktober 2018)
  9. USA Triathlon Elite National Championships (PDF; 26 kB)
  10. Mike Plant: True Grit. In: Running & Triathlon News. Oktober 1984; (englisch).
  11. Molina Captures Triathlon Event. In: New York Times. 3. Mai 1983;.