Silberchromat

chemische Verbindung

Silberchromat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chromate.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Silberchromat
_ Ag+ 0 _ Cr6+ 0 _ O2−
Kristallstruktur mit Einheitszelle
Allgemeines
Name Silberchromat
Andere Namen

Silber(I)-chromat

Verhältnisformel Ag2CrO4
Kurzbeschreibung

rotbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7784-01-2
EG-Nummer 232-043-8
ECHA-InfoCard 100.029.130
PubChem 62666
Wikidata Q416277
Eigenschaften
Molare Masse 331,73 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,63 g·cm−3[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​317​‐​350i​‐​410
P: 201​‐​220​‐​273​‐​280​‐​308+313​‐​501[3]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−731,7 kJ/mol[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Silberchromat kann durch Reaktion von Silbernitrat (AgNO3) und Kaliumchromat (K2CrO4) hergestellt werden. Beim Auftropfen von Silbernitratlösung auf ein chromathaltiges Gel entstehen periodische Ringe aus Silberchromat um die Auftropfstelle, welche nach ihrem Entdecker Raphael Eduard Liesegang als Liesegangsche Ringe bezeichnet werden.[6]

 

Eigenschaften

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Silberchromat

Silberchromat besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 und den Gitterparametern a = 1006 pm, b = 703 pm und c = 554 pm. Die Kristallstruktur besteht aus Chromat-Einheiten (CrO4), welche über Silber-Atome verbunden sind und somit ein dreidimensionales Netzwerk bilden. Das Kristallgitter besteht zudem aus zwei Silberatome, die kristallographisch unabhängig voneinander sind und verschiedene Koordinationspolyeder aufweisen. Die Koordination an das erste Silber-Atom kann am besten durch eine tetragonal-bipyramidische Struktur mit ungefähr D4h-Symmetrie beschrieben werden. Das andere Silber-Atom formt einen ungünstig verzerrten Tetraeder mit durchschnittlichen O–Ag–O Bindungswinkeln von 107°, die jedoch zwischen 84° und 139° variieren.[7]

1798 entdeckte Louis-Nicolas Vauquelin die Lichtempfindlichkeit von Siberchromat.[8]

Verwendung

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Silberchromat dient dank seiner charakteristischen rotbraunen Farbe als Reagenz bei Nachweisreaktionen. Es wird vor allem in der quantitativen Bestimmung von Chlorid durch Titration nach Mohr eingesetzt.[9]

Die Erzeugung Liesegangscher Ringe ist ein Beispiel für die Erzeugung periodischer Strukturen durch chemische Reaktion und wird dementsprechend als Demonstrationsversuch durchgeführt.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Jander, Blasius: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 14. Auflage. S. Hirzel Verlag, Stuttgart, Leipzig 1995, ISBN 3-7776-0672-3.
  2. a b Datenblatt Silver chromate bei Fisher Scientific, abgerufen am 13. Februar 2014 (PDF).
  3. a b Datenblatt Silver chromate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. Mai 2017 (PDF).
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Chromium (VI) compounds, with the exception of barium chromate and of compounds specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-4.
  6. Eintrag zu Liesegangsche Ringe. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. März 2023.
  7. Marvin L. Hackert, Robert A. Jacobson: The Crystal Structure of Silver Chromate. In: Journal of Solid State Chemistry. Band 3, 1971, S. 364–368, doi:10.1016/0022-4596(71)90072-7.
  8. Geschichte der Fotografie (englisch) (Memento vom 19. Juni 2008 im Internet Archive)
  9. Jander, Blasius: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 14. Auflage. S. Hirzel Verlag, Stuttgart, Leipzig 1995, ISBN 3-7776-0672-3.