Sowdepien (russisch Совдепия, Sowdepija) ist eine in den 1920er Jahren hauptsächlich von russischen Emigranten verwendete abschätzige Bezeichnung für Sowjetrussland und die junge Sowjetunion. Vorkommend in der russischen Emigrantenliteratur[1], wurde sie mit „Sowdepien Unter den Linden[2] spöttisch auch auf die sowjetische Botschaft in Berlin bezogen.[3]

Glücklicher Arbeiter in Sowdepien, Propagandaplakat der weißen Freiwilligenarmee (1919)

Die Bezeichnung ist abgeleitet von Sowet deputatow, abgekürzt Sowdep. Diese „Deputierten-Sowjets“, also „Abgeordneten-Räte“ in verschiedener Zusammensetzung (Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte), übten nach der Oktoberrevolution und gemäß der ersten Verfassung der RSFSR von 1918 die lokale Macht der Bolschewiki aus.

Anmerkungen

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  1. W. Dawatz und N. N. Lwow: Rußlands letzte Helden. Die Leidensgeschichte der Wrangelarmee. Übersetzung ins Deutsche von Herzog G. von Leuchtenberg. A. Labereau, München 1925. S. 155.
  2. Unter den Linden 7.
  3. Karl Schlögel: Das Russische Berlin. Ostbahnhof Europas. Siedler Verlag, München 1998. S. 149.