Stöcken (Hannover)

Stadtteil von Hannover im Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken

Stöcken ([ʃtœkən) ist der 18. Stadtteil der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover, liegt im Nordwesten der Stadt und gehört zum 12. Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken. In Stöcken leben Mitte 2024 27.419 Einwohner darunter (13.644 Frauen und 13.775 Männer).[1]

Stöcken
Stadt Hannover
Koordinaten: 52° 25′ N, 9° 39′ OKoordinaten: 52° 24′ 36″ N, 9° 39′ 26″ O
Höhe: 55 m ü. NHN
Fläche: 7,37 km²
Einwohner: 13.073 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.774 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1907
Eingemeindet nach: Hannover
Postleitzahl: 30419
Vorwahl: 0511
Karte
Lagekarte des Stadtteils Stöcken im Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken in Hannover
Stadtfriedhof Stöcken
 
Anschlussstelle Hannover-Herrenhausen in Bau, 1991

Stöcken liegt im Nordwesten von Hannover und grenzt an den Vororten Langenhagen, Garbsen und Seelze-Letter sowie an den Stadtteilen Ledeburg, Nordhafen, Leinhausen und Ahlem. Durch Stöcken fließen die Leine im Süden und der Mittellandkanal im Norden. Durch Stöcken führen zudem die A2 und die B6 (Westschnellweg).[2]

Geschichte

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Freudenthalstraße in Stöcken

Entstanden aus einem kleinen Dorf nördlich von Hannover auf einer Leineterrasse, wurde Stöcken 1907 nach Hannover eingemeindet. Im Siebenjährigen Krieg wurde Stöcken 1757 von französischen Truppen besetzt. Bis in das 20. Jahrhundert war der Ort landwirtschaftlich geprägt. Mit Ausnahme der Ziegelei, die sich im Jahr 1890 ansiedelte, gab es keinerlei Industrie.

 
Continental-Werk Hannover Stöcken

Erst nach der Eingemeindung konnte sich – bedingt durch den Bau von Mittellandkanal und der Hafenanlage Nordhafen – Industrie ansiedeln. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges siedelten sich die Industriebetriebe Continental und ein Vorläuferbetrieb der Varta an. In diesem Zusammenhang wurde das KZ Hannover-Stöcken als Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet, in dem Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen für die deutsche Rüstungsindustrie arbeiten mussten. Daran erinnert heute ein Mahnmal in Marienwerder.[2]

Entwicklung zum Industriestandort

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Vor allem im Norden Stöckens haben sich viele Industrieunternehmen angesiedelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Continental-Werk vergrößert, 1955 entstand das Volkswagenwerk Hannover. Dort wurde der erste VW Bulli gebaut. Zudem siedelte sich in der Nachfolge von Varta Johnson Controls, heute Clarios Varta Hannover, auf dem Gelände der ehemaligen Akkumulatorenfabrik Hannover-Stöcken in Stöcken an.[2]

Lüttje Lage

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Der berühmteste Einwohner Stöckens war Cord Broyhan. Er erfand 1526 ein helles Bier. Das nach ihm benannte obergärige Broyhan-Bier verschaffte der Stadt Hannover einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung und eine bedeutende Stellung auf dem Gebiet der damaligen Braukunst. Aus der Sitte, das Broyhan-Bier zusammen mit Branntwein zu trinken, entstand die Lüttje Lage.

Wohnen und Leben

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Ein großer Teil Stöckens besteht aus drei- bis viergeschossiger Wohnbebauung mit großen Grünflächen, die in der Nachkriegszeit entstanden sind. Zu den Straßen zählt Am Stöckener Bach. Einer der größten Friedhöfe Hannovers ist der Stadtfriedhof Stöcken. Im Stadtteil befinden sich die Feuer- und Rettungswache 2 der hannoverschen Berufsfeuerwehr. Die evangelisch-lutherische Corvinuskirche und die katholische St.-Christophorus-Kirche wurden 2012 bzw. 2019 geschlossen, so dass sich heute keine christliche Kirche mehr in Stöcken befindet (sehr viele Menschen verlassen gerade die Kirche, nur 4,3 % von Katholiken gehen an meisten Sonntagen zur Kirche).[3] Allerdings gibt es zwei Moscheen, darunter die bekannte Sami-Moschee.[4]

 
Sami-Moschee in Stöcken

Zum Stadtteil Stöcken gehört das Siedlungsgebiet Schwarze Heide, das als einziges Wohngebiet des Stadtbezirks nördlich der A 2 liegt. Hier sollen zusätzlich eventuell Wohnungen für bis zu 2000 Menschen entstehen.[5]

Das Zentrum von Stöcken wird von der Stadtbahnlinie 5 der ÜSTRA erschlossen. Die Linie 4 bedient den westlichen Rand des Stadtteils.

Linie Verlauf Takt
4 Garbsen – Auf der Horst – Marienwerder/Wissenschaftspark − Freudenthalstraße – Bahnhof Leinhausen   – Herrenhäuser Gärten – Leibniz-Universität – Königsworther Platz – Steintor – Kröpcke – Aegidientorplatz – Marienstraße – Braunschweiger Platz – Clausewitzstraße – Kantplatz – Nackenberg – Bahnhof Karl-Wiechert-Allee   – Medizinische Hochschule – Roderbruch 10 min (werktags)
15 min (sonn-/feiertags)
5 Stöcken – Freudenthalstraße – Bahnhof Leinhausen   – Herrenhäuser Gärten – Leibniz-Universität – Königsworther Platz – Steintor – Kröpcke – Aegidientorplatz – Marienstraße – Braunschweiger Platz – Clausewitzstraße – Kantplatz – Nackenberg – Tiergarten – Anderten 10 min (werktags)
15 min (sonn-/feiertags)

Demografie

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In Stöcken leben viele ältere Menschen, wie überall am Stadtrand von Hannover. Dazu kommen Arbeiter von den vielen Industrieunternehmen. Etwa die Hälfte hat einen Migrationshintergrund.[6] 12,3 % sprechen Türkisch, gefolgt sind Polnisch und Arabisch.[6] Der Migrantenanteil von 59,6 % ist höher als der für ganz Hannover (41,4 %),[1] und die Arbeitslosenquote ist leicht über dem Durchschnitt, allerdings ist Stöcken kein sozialer Brennpunkt.[6]

Sportvereine Stöcken

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  • Fußballverein SV Kleeblatt Stöcken
  • TB Stöcken(Korbball, Volleyball / Beachvolleyball, Handball, Badminton, Squash, Tennis, Schwimmen, Wasserball, Tischtennis)
  • TUS Mecklenheide – Fußball, Fitness
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Commons: Stöcken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Landeshauptstadt Hannover: Bevölkerungsbestand in der Landeshauptstadt Hannover. (PDF) Dezember 2022, abgerufen am 29. April 2023.
  2. a b c Ein Stadtbezirk stellt sich vor | Meldungen | Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken | Stadtbezirksportale Hannover | Bürger-Service | Leben in der Region Hannover | Hannover.de | Home - hannover.de. Abgerufen am 30. November 2019.
  3. Record numbers leaving Germany's churches. In: Deutsche Welle. 28. Juni 2022, abgerufen am 7. Januar 2024 (englisch).
  4. Hannover-Stöcken - Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. November 2019; abgerufen am 30. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ahmadiyya.de
  5. Verdoppelt ein Neubaugebiet die Schwarze Heide? Abgerufen am 30. November 2019.
  6. a b c Strukturdaten der Stadtteile und Stadtbezirke | Statistikstelle der Landeshauptstadt Hannover | Statistikstellen von Stadt und Region | Wahlen & Statistik | Politik | Leben in der Region Hannover | Hannover.de | Home - hannover.de. Abgerufen am 6. Januar 2021.