Steve Jobs (Film)

Film von Danny Boyle (2015)

Steve Jobs ist eine Filmbiografie über das Leben von Steve Jobs unter der Regie von Danny Boyle. Das Drehbuch verfasste Aaron Sorkin auf Basis der gleichnamigen autorisierten Biografie von Walter Isaacson aus dem Jahr 2011. Die titelgebende Hauptrolle wird von Michael Fassbender gespielt. In weiteren Rollen sind Kate Winslet, Seth Rogen, Katherine Waterston, Jeff Daniels und Michael Stuhlbarg zu sehen.

Film
Titel Steve Jobs
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Danny Boyle
Drehbuch Aaron Sorkin
Produktion Danny Boyle,
Guymon Casady,
Christian Colson,
Mark Gordon,
Scott Rudin
Musik Daniel Pemberton
Kamera Alwin H. Küchler
Schnitt Elliot Graham
Besetzung

Der Film wurde erstmals am 5. September 2015 auf dem Telluride Film Festival gezeigt. In Deutschland hatte der Film am 12. November 2015 Premiere.

Der Film ist nach Jobs aus dem Jahr 2013, in dem Ashton Kutcher die Hauptrolle übernommen hatte, die zweite Filmbiografie seit dem Tod des 2011 verstorbenen Apple-Gründers. Bereits 1999 erzählte der Fernsehfilm Die Silicon Valley Story die Anfänge von Apple und Microsoft.

Handlung

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Der Film zeigt Ereignisse hinter den Bühnen bei drei großen Produktpräsentationen: die des Macintosh 1984, die von NeXT 1988 und die des iMac 1998. Dabei stehen nicht die vorgestellten Produkte im Vordergrund, sondern es wird vielmehr ein Querschnitt durch das Leben des Steve Jobs mit all seinen inneren und äußeren Konflikten geboten.

Produktion

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Vorproduktion

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Sony Pictures erwarb die Rechte an Isaacsons Biografie im Oktober 2011[3] und engagierte Aaron Sorkin für die Umsetzung des Drehbuchs.[4][5] Sorkin sprach während der Entstehung des Drehbuchs unter anderem mit Steve Wozniak, der von Sony als Berater für das Projekt engagiert worden war.[6]

Nachdem Sorkin im Januar 2014 das Drehbuch vollendet hatte, wurde zunächst David Fincher als möglicher Regisseur für das Projekt gehandelt.[7] Im April 2014 verließ Fincher das Projekt nach Vertragsstreitigkeiten.[8] Die Regie übernahm dann Danny Boyle.[9] Für die Hauptrolle war Leonardo DiCaprio geplant, der jedoch kurz darauf aus dem Projekt ausstieg.[10]

Nachdem auch Christian Bale von der Hauptrolle Abstand nahm, entschied man sich für Michael Fassbender.[11] Sony stoppte jedoch kurz danach das Projekt komplett.[12]

Im November 2014 wurde das Projekt von Universal Pictures übernommen.[13] Kurz darauf wurden Jeff Daniels und Michael Stuhlbarg gecastet.[14][15] Im Dezember wurde bekannt gegeben, dass auch Kate Winslet eine Rolle in Boyles Film übernehmen wird.[16]

Dreharbeiten

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Die Dreharbeiten für Steve Jobs begannen am 16. Januar 2015 im kalifornischen Los Altos und wurden in Berkeley, Cupertino und San Francisco fortgesetzt.[17] Die letzten Szenen wurden am 10. April 2015 in der San Francisco Bay Area aufgenommen.[18]

Kameramann Alwin H. Küchler wählte für jeden der drei Akte eigenes Filmmaterial: 16-mm-Film für den ersten Akt 1984, 35-mm-Film für den zweiten Akt 1988 und hochauflösende Alexa-Digitalkameras für den dritten Akt 1998.[19]

Postproduktion

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Am 26. Februar 2015 wurde bekannt gegeben, dass das Londoner Unternehmen Union die visuellen Effekte des Films umsetzen wird.[20]

Finanzieller Erfolg

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In den USA wurde der Film zu einem geringeren Erfolg als erwartet. In den ersten fünf Wochen nach der Uraufführung brachte er 16,7 Millionen US-Dollar ein; am ersten Wochenende waren es sieben Millionen statt der erwarteten 15 bis 19 Millionen Dollar. Wegen des geringen Zuschauerinteresses nahmen 2.000 Kinos den Film nach fünf Wochen aus dem Programm statt wie üblich nach durchschnittlich acht bis zehn Wochen.[21]

Nach der Vorführung beim Telluride Film Festival erhielt der Film überwiegend positive Kritiken.[22] Die Kritiker lobten neben der herausragenden Leistung von Michael Fassbender auch die der Nebendarsteller Seth Rogen, Michael Stuhlbarg und Kate Winslet. Letztere würde laut Gregory Ellwood von Hitfix.com in Steve Jobs eine der besten Leistungen ihrer Karriere zeigen.[23]

Die Mehrzahl der Kritiken lobten Aaron Sorkins Drehbuch, das einerseits „atemlos, geistreich und kultiviert“ („breathless, witty, urbane“) sei, andererseits auch „anstrengend“ („exhausting“).[24] Rodrigo Perez von The Playlist nannte den Film ein „schillerndes Vorzeigeprojekt der brillanten, vielschichtigen“ („a dazzling showcase of the brilliant, multi-layered“) Leistung von Aaron Sorkin.[19] Die Filmmusik von Daniel Pemberton sei laut Perez „grandios und vielfältig“ („terrific and versatile“).[19]

Daniel Sander urteilte im Literatur-Spiegel, Steve Jobs sei künstlich, klaustrophobisch und oft unnötig melodramatisch, aber er mache „aus einem Gott wieder einen Menschen“.[25]

Als „bisher hochkarätigste Jobs-Ode“ bezeichnete Hanns-Georg Rodek den Film in der Welt. Boyle und Sorkin malten fast zwei Stunden lang „eines der größten Ekelpakete der Filmgeschichte in den abstoßendsten Farben“ – und dann „exkulpieren sie es in fünf Minuten“.[26]

Der Film mache klar, dass Steve Jobs „kein besonders interessanter Mann“ gewesen sei, schrieb Verena Lueken in der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und wünschte sich einen Film über Steve Wozniak – oder Joanna Hoffman, „die im Orchester von Steve Jobs die erste Geige spielt, und die zweite dazu und auch die Pauke schlägt“.[27]

Bei Rotten Tomatoes erhielt der Film (Stand 8. September 2015) 92 % positive Bewertungen mit einer Durchschnittswertung von 7,4 von 10 Punkten.[28]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde Steve Jobs mit dem Prädikat besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es: „Danny Boyle ist mit seinem Film ein ebenso komplexes wie dichtes Meisterwerk gelungen, das ähnlich wie David Finchers The Social Network viel mehr als nur die Biografie eines IT-Pioniers zeigt. Statt sklavisch den gesamten Lebensweg des Apple-Masterminds nachzuzeichnen, beschränkt sich der Film auf drei markanten Stationen, drei Episoden, die jeweils kurz vor einer wichtigen Präsentation stattfinden.“[29]

Kate Winslet war 2016 für den Oscar als Beste Nebendarstellerin nominiert, Michael Fassbender erhielt die Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Winslet gewann für ihre Darstellung den Golden Globe Award, einen British Academy Film Award und den London Critics’ Circle Film Award. Aaron Sorkin wurde für sein Drehbuch mit einem Satellite Award und einem Golden Globe ausgezeichnet.

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Steve Jobs. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2015 (PDF; Prüf­nummer: 154 980 K).
  2. Alterskennzeichnung für Steve Jobs. Jugendmedien­kommission.
  3. Sony Pictures Acquiring New Steve Jobs Biography For Major Feature Film bei deadline.com, abgerufen am 23. August 2015
  4. 'Social Network' Aaron Sorkin to write Steve Jobs biopic? bei digitalspy.co.uk, abgerufen am 23. August 2015
  5. Aaron Sorkin To Script 'Steve Jobs,' Based On Walter Isaacson Book For Sony bei deadline.com, abgerufen am 23. August 2015
  6. Apple Co-Founder Steve Wozniak Hired to Help Aaron Sorkin on Steve Jobs Biopic bei hollywoodreporter.com, abgerufen am 23. August 2015
  7. David Fincher in Early Talks to Direct Steve Jobs Film for Sony (Exclusive) bei hollywoodreporter.com, abgerufen am 23. August 2015
  8. David Fincher Exits Steve Jobs Biopic bei comingsoon.net, abgerufen am 23. August 2015
  9. Danny Boyle Boards Steve Jobs Movie; Leo DiCaprio to Star? bei variety.com, abgerufen am 23. August 2015
  10. Leonardo DiCaprio Exits Steve Jobs Biopic as Contenders Line Up (Exclusive) bei hollywoodreporter.com, abgerufen am 23. August 2015
  11. Michael Fassbender as Steve Jobs: Actor in Talks to Replace Christian Bale bei variety.com, abgerufen am 23. August 2015
  12. Steve Jobs Movie Dead at Sony bei hollywoodreporter.com, abgerufen am 23. August 2015
  13. Danny Boyle's Steve Jobs biopic picked up by Universal Pictures bei digitalspy.ca, abgerufen am 23. August 2015
  14. Jeff Daniels Joins Aaron Sorkin Steve Jobs Movie Cast bei slashfilm.com, abgerufen am 23. August 2015
  15. Michael Stuhlbarg Joins Steve Jobs Pic bei deadline.com, abgerufen am 23. August 2015
  16. ‘Jobs': Kate Winslet Eyed for Female Lead (EXCLUSIVE) bei variety.com, abgerufen am 23. August 2015
  17. What Steve Jobs' Famous Garage Where He Started Apple Looks Like Today bei businessinsider.com, abgerufen am 23. August 2015
  18. Extras Casting Call in San Francisco on “Steve Jobs” – Auditions Free. Abgerufen am 4. April 2023.
  19. a b c Telluride Review: Aaron Sorkin’s ‘Steve Jobs’ Directed By Danny Boyle Starring Michael Fassbender, Kate Winslet & Seth Rogen (Memento vom 7. September 2015 im Internet Archive) bei blogs.indiewire.com/theplaylist, abgerufen am 8. September 2015
  20. Union to handle VFX on Danny Boyle's Steve Jobs biopic bei screendaily.com, abgerufen am 23. August 2015
  21. Niklas Kessler: Apple: Steve-Jobs-Film floppt – schlechtes Omen für die Aktie?. In: Der Aktionär online vom 12. November 2015, abgerufen am 13. November 2015
  22. ‘Steve Jobs’ Early Buzz: The Tech Genius Finally Gets a Proper Biopic bei slashfilm.com, abgerufen am 8. September 2015
  23. Review: Aaron Sorkin dominates the ambitious three-act drama that is 'Steve Jobs' bei hitfix.com, abgerufen am 8. September 2015
  24. ‘Steve Jobs’ Review: Talking in Circles | Telluride 2015 bei collider.com, abgerufen am 8. September 2015
  25. Daniel Sander: Kino. In: Literatur-Spiegel, Ausgabe November 2015, S. 35
  26. Hanns-Georg Rodek: Zwei Stunden lang diskutieren mit einem Arschloch. In: Die Welt online vom 13. November 2015, abgerufen am 14. November 2015
  27. Verena Lueken: Hallo, Steve Jobs. In faz.net vom 11. November 2015, abgerufen am 14. November 2015
  28. Steve Jobs bei Rotten Tomatoes (englisch)
  29. Steve Jobs In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 3. Dezember 2015.