Storbeck

Ortsteil der Hansestadt Osterburg (Altmark)

Storbeck gehört zur Ortschaft Flessau und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Storbeck
Koordinaten: 52° 46′ N, 11° 41′ OKoordinaten: 52° 46′ 4″ N, 11° 41′ 14″ O
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 6,5 km²[1]
Einwohner: 130 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juni 1973
Eingemeindet nach: Flessau
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 03937
Storbeck (Sachsen-Anhalt)
Storbeck (Sachsen-Anhalt)

Lage von Storbeck in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Storbeck
Dorfkirche Storbeck

Geographie

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Storbeck, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 1½ Kilometer nordöstlich von Flessau und 5 Kilometer südwestlich von Osterburg in der Altmark. Nordöstlich des Dorfes liegt das mit Kiefern bepflaznte Waldgebiet Bürgertannen, südöstlich der etwa 33 Meter hohe Steinberg. Das flachwellige Gebiet um Storbeck wird von zahlreichen Gräben durchzogen, die nach Norden zur Biese entwässern.[4]

Nachbarorte sind Flessau im Westen, Klein Rossau und Groß Rossau im Nordwesten, Schliecksdorf im Norden, Zedau und Osterburg im Nordosten und Klein Ballerstedt im Südosten.[4]

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1215 wurden Reinoldus de Storebeke und Henricus de Storebeke als Zeugen in einer Urkunde aufgeführt.[5]

Der Ort Storbeck wird erstmals 1238 in einer Urkunde unter Nunitz juxta Storboden (forte Storbecke) und als Sturbecke totum genannt,[6] als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschrieb. 1343 erwarb das Kloster Krevese 5 Hufen in villa sterbeck vom Markgraf Ludwig.[7] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Storbeke aufgeführt.[8] Von vor 1375 bis 1562 gehörte ein Teil des Dorfes dem Kloster Krevese, seit 1562 den von Bismarck zu Krevese und den von Bismarck zu Döbbelin. Das Dorf wurde 1687 und später nur noch Storbeck genannt.[1]

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 26 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 461 Hektar, zwei Kirchenbesitzungen hatten zusammen 30 Hektar, zwei Gemeindeesitzungen hatten zusammen 1,7 Hektar. Enteignet wurde ein Ackerhof mit 58,8 Hektar, da dessen Besitzer im benachbarten Schliecksdorf einen weiteren Hof mit etwa 44 Hektar bewirtschafteten, zählten sie als Großbauern. 1948 hatten aus der Bodenreform 5 Vollsiedler jeder über 5 Hektar und 13 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar erworben. Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „IV. Parteitag“, die 1957 „Frohe Zukunft“ hieß.[1][9]

Herkunft des Ortsnamens

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Der Name wird abgeleitet von althochdeutsch stur oder altnordisch stor für groß und breit sowie deutsch beeke für Bach.[10]

Eingemeindungen

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Das Dorf gehörte bis 1807 zum Stendalschen Kreis, danach bis 1813 zum Landkanton Osterburg im Königreich Westphalen, ab 1816 kam die Gemeinde in den Kreis Osterburg, den späteren Landkreis Osterburg in der preußischen Provinz Sachsen.[1]

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Storbeck in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Juni 1973 wurde die Gemeinde Storbeck in die Gemeinde Flessau eingemeindet.[11]

Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Flessau mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[12] Der Ortsteil Storbeck kam dadurch zur neuen Ortschaft Flessau und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 109
1772 115
1789 124
1798 119
1801 140
1818 128
1840 144
1864 187
Jahr Einwohner
1871 213
1880 [00]181[13]
1885 181
1895 200
1900 [00]190[13]
1905 188
1910 [00]182[13]
1925 193
Jahr Einwohner
1939 161
1946 250
1964 200
1971 194
2011 [00]148[14]
2012 [00]145[14]
2018 [00]154[15]
2019 [00]143[15]
Jahr Einwohner
2020 [00]140[16]
2021 [00]137[17]
2022 [0]135[2]
2023 [0]130[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]

Religion

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Die evangelische Kirchengemeinde Storbeck, die früher zur Pfarrei Storbeck bei Osterburg gehörte,[18] heute betreut vom Pfarrbereich Bismark im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[19]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Storbeck stammen aus dem Jahre 1699.[20] Register liegen ab 1827 vor.[10]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche Storbeck stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde als romanischer Feldsteinbau begonnen und in Backsteinbauweise vollendet.[22]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • Ein Wegweiser, mehrere spätbarocke Fachwerkbauten mit Inschriften und Bauernhöfe stehen unter Denkmalschutz.
  • Der 1968 gegründete Reit- und Fahrverein Flessau e. V. hat seinen Sitz in Storbeck. Im Jahre 1972 hatte dieser auf dem Gelände einer ehemaligen Hühnerhaltung der LPG einen Reitplatz errichtet und den Stall entsprechend umgebaut. Damit wurde an die Tradition der Pferdezucht in Storbeck angeknüpft.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Für Storbeck ist ein Vorranggebiet für Windkraftanlagen im Umfang von 72 Hektar ausgewiesen, das mit 9 Anlagen und einer Leistung von 22,8 Megawatt voll belegt ist. Im Dorf gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.[23] Eine Erweiterung ist geplant.

Storbeck liegt an der Landesstraße L 13 von Bismark (Altmark) nach Osterburg. In dieser 4 km entfernten Stadt besteht Anschluss an die Bundesstraße 189; in Osterburg befindet sich auch der nächste Bahnhof an der Strecke Magdeburg–Wittenberge. Die Bahnstrecke Osterburg–Pretzier, an der Storbeck einen eigenen Bahnhof hatte, wurde 1974 aufgegeben.

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2175–2179, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 186 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 384, 136. Storbeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2175–2179, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Nico Maß: Zurück im Minus. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 18. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 13.
  3. Hansestadt Osterburg (Altmark): Hauptsatzung Hansestadt Osterburg (Altmark), § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Juli 2019. 5. Juli 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 315 (Digitalisat).
  6. Peter Wilhelm Behrens: Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S. 48, 51 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10013289~SZ%3D00048~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 324 (Digitalisat).
  8. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 325 (archiviert auf archive.org (Memento vom 29. März 2020 im Internet Archive)).
  9. a b Corrie Leitz: Der Ortsteil Storbeck stellt sich vor. In: osterburg.de. 2017, abgerufen am 8. Mai 2021.
  10. a b Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 319–321.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 342, 346 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  12. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  13. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 186 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  14. a b So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
  15. a b Nico Maß: Nur noch vierstellig. In: Osterburger Volksstimme. 21. Januar 2020, DNB 1047269554, S. 13.
  16. Nico Maß: Osterburg schrumpft. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 9. Januar 2021, DNB 1047269554, S. 17.
  17. Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  18. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 88 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  19. Pfarrbereich Bismark. In: ekmd.de. Abgerufen am 29. März 2024.
  20. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 12 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  21. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 8. Mai 2021.
  22. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 479.
  23. Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 237, 277, 286, abgerufen am 3. August 2019.