Stormy Monday
Stormy Monday ist ein britisch-amerikanischer Kriminalfilm mit Film-noir-Elementen. Mit diesem Film gab der frühere Rockmusiker Mike Figgis sein Debüt als Spielfilmregisseur.
Film | |
Titel | Stormy Monday |
---|---|
Produktionsland | USA, Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1988 |
Länge | 93 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Mike Figgis |
Drehbuch | Mike Figgis |
Produktion | Nigel Stafford-Clark |
Musik | Mike Figgis |
Kamera | Roger Deakins |
Schnitt | David Martin |
Besetzung | |
|
Handlung
BearbeitenDer skrupellose texanische Geschäftsmann Cosmo (Tommy Lee Jones) und seine Mafiakumpane wollen das marode Hafenviertel der britischen Hafenstadt Newcastle in einer groß angelegten Grundstücksspekulation sanieren. Es soll eine gigantische Luxussanierung erfolgen. Um dafür Stimmung zu machen, feiert man in der wirtschaftlich schwergeprüften nordenglischen Hafenstadt mit Unterstützung korrupter einheimischer Politiker eine „Amerikanische Woche“. Cosmo und seine Hintermänner versprechen sich einen Riesenprofit von dem Geschäft, u. a. soll der Jazzclub Key Club von Finney (Sting) aufgekauft werden, doch dieser weigert sich seinen kleinen, gut laufenden Club zu verkaufen. Ohne das Grundstück kann Cosmo seine ehrgeizigen Pläne nicht verwirklichen.
Für Finney arbeitet der verträumte Jazz-Fan Brendan (Sean Bean) als Reinigungskraft. Er wird aber auch als Chauffeur eingesetzt, als die von Finney engagierte Krakauer Free-Jazz-Band „Krakow Jazz Ensemble“ vom Flughafen abgeholt werden soll, die einen Tag früher als geplant ankommt und nicht durch den Zoll gelassen wird, da sie keinen Auftrittsvertrag vorweisen kann.
Kate (Melanie Griffith), die aus Minnesota stammende Ex-Geliebte Cosmos, träumt von einer Karriere als Schauspielerin und wird von Cosmo nach wie vor als „Hostess“ eingesetzt. Sie arbeitet in Weegee’s Bar als Kellnerin und die beiden jungen Leute verlieben sich ineinander.
Cosmos Plan, Finney durch seine Handlanger mit Gewalt zur Vertragsunterzeichnung zu zwingen, kann Brendan vereiteln, nachdem er in Weegee’s Bar zufällig mit anhört, wie Cosmos Vertrauensleute Patrick und Tony darüber sprechen, ob sie Finney gleich umlegen oder nur durch Gewaltanwendung einschüchtern sollen.
Damit bringt er sich und seine Freundin Kate in Lebensgefahr, Terror und Gewalt brechen über sie herein. Nach einer Party mit der polnischen Band und polnischen Einwanderern, wobei sich herausstellt, dass auch Kates Vater polnischer Herkunft ist, werden die beiden bei der Heimfahrt im strömenden Regen verfolgt und überfallen. Brendan kann einen der beiden Männer erschießen. Es sind Gefolgsleute Cosmos, der die Leiche beseitigen lässt, damit kein Aufsehen erregt wird.
Auch einer Autobombe entkommen die Verliebten nur mit knapper Not, sie fordert jedoch zwei andere Todesopfer, da Brendan das Auto einem der polnischen Jazzmusiker und dessen Eroberung borgt. Es kommt zu einer Konfrontation zwischen Cosmo und Brendan, wobei Ersterer von dem Jungen mit einer Pistole bedroht wird. Finney kann Brendan überreden, ihm diese auszuhändigen. Kate vermerkt trocken, dass Cosmo Glück gehabt habe, dass nicht sie die Pistole in der Hand gehalten habe, sie hätte nämlich abgedrückt und Finney macht Cosmo klar, dass er und seine Leute auf Nimmerwiedersehen aus Newcastle zu verschwinden hätten.
Anmerkungen
Bearbeiten- Mike Figgis wuchs, ebenso wie Rockstar Sting, in Newcastle-upon-Tyne auf.
- Der Titel stammt aus einem berühmten Bluessong von T-Bone Walker aus dem Jahr 1947.
- Der Film vertraut viel auf Live-Musik. Beim städtischen Empfang für Cosmo wird das im selben Hotel untergebrachte „Krakow Jazz Ensemble“ in letzter Minute als Ersatz gebucht und gibt eine gewagte Free Jazz/Jimi-Hendrix-Version des Star-Spangled Banner zum besten. Sting als Finney spielt natürlich Bass: im leeren Key Club ein exzellentes melancholisches Jazz-Basssolo. Für die Rekrutierung der Musiker des „Krakow Jazz Ensemble“ griff Figgis auf die People Band zurück, der er selbst 20 Jahre früher angehörte.
- Die Aufnahmen des Finney Club wurden in einem Lagerhaus gedreht.
- Im Buch „My First Movie: Twenty Celebrated Directors Talk About Their First Film“, herausgegeben von Stephen Lowenstein, Pantheon Books (November 2002) wird folgendes angemerkt: Tim Roth wurde als zu wenig gut aussehend angesehen, um mit Melanie (Griffith) zu arbeiten. So wurde Sean Bean aufgrund von Fotografien ausgesucht als einzige Person, die passend als Melanies Co-Star wäre. „Ich (Mike Figgis) hatte Sean in Caravaggio gesehen, fand, dass er das gewisse Etwas habe, und mochte ihn.“
Auszeichnungen und Nominierungen
Bearbeiten- 1988 gewonnen: den „Special mention“ beim „Mystfest“ für Mike Figgis
- 1988 nominiert: als bester Film beim „Mystfest“, ebenfalls Mike Figgis
Kritik
Bearbeiten- film-dienst: Das mit Ironie gezeichnete Bild vom Ausverkauf einer einst blühenden Wirtschaftsmetropole wird mit stimmungsvollen Genrebildern zu einer handfesten Gangstergeschichte verbunden, die nicht immer zu einer überzeugenden Einheit findet.
Weblinks
Bearbeiten- Stormy Monday bei IMDb
- Stormy Monday bei Rotten Tomatoes (englisch)