Strandbohne
Die Strandbohne (Canavalia rosea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Canavalia innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie kommt an den subtropischen und tropischen Stränden fast weltweit vor.[1] [2]
Strandbohne | ||||||||||||
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Strandbohne (Canavalia rosea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Canavalia rosea | ||||||||||||
(Sw.) DC. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenCanavalia rosea ist eine krautige Pflanze und erreicht als Kletterpflanze Wuchshöhen von bis zu 6 Metern. Der spärlich feinflaumig behaarte[3] Stängel weist Durchmesser von etwa 2,5 Zentimetern auf.[2]
Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Jede gefiederte Blattspreite besteht aus drei Fiederblättchen. Die ganzrandigen und teils feinstachelspitzigen, abgerundeten bis eingebuchteten, seltener rundspitzigen oder bespitzten Blättchen sind bei einer Länge von 2,5 bis 9,5 (selten bis zu 11,5) Zentimetern sowie einer Breite von 1,5 bis 9 (selten bis zu 10) Zentimetern eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch, rundlich.[1] Sie falten sich in der Sonnenhitze zusammen.[2] Die Blättchen sind auf beiden Seiten kahl oder leicht behaart.[1]
Generative Merkmale
BearbeitenCanavalia rosea blüht das ganze Jahr über. In einem achselständigen, mit Blütenstandsschaft bis zu 30 Zentimeter langen traubigen Blütenstand stehen an dessen Nodien jeweils ein bis drei Blüten zusammen.[3] Die zwittrigen Schmetterlingsblüten sind bei einer Länge von etwa 5 Zentimetern zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist zweilippig mit zwei abgerundeten Lippen. Die 2,5 bis 3 Zentimeter langen[1] Blütenkronen sind violett-rosa- oder purpurfarben.[2]
Die flachen, geraden oder leicht gekrümmten Hülsenfrüchte sind 10 bis 15 Zentimeter lang und bespitzt und enthalten sechs bis zehn Samen. Die braunen Samen sind bei einer Länge von 13 bis 15 Millimetern sowie einem Durchmesser von etwa 10 Millimetern ellipsoid, mit einem 10 Millimeter großem Nabel (Hilum).[3]
Ökologie
BearbeitenDie Samen treiben auf dem Wasser und können so durch Meeresströmungen ausgebreitet werden.[2] Die Strandbohne besiedelt durch die Ausbreitung ihrer Samen durch Meeresströmungen und durch die hohe Toleranz zu salziger Gischt, niedrigem Nährstoffgehalt der Böden und hohen Temperaturen erfolgreich tropische und subtropische Küstenlinien. Bei der Besiedelung von Stränden und Frontdünen bedeckt sie oft große Gebiete und bildet relativ durchgehende Matten, die das sandige Substrat stabilisieren.[4]
Taxonomie
BearbeitenDie Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Dolichos roseus durch Olof Peter Swartz. Synonyme für Canavalia rosea (Sw.) DC. sind: Canavalia lineata auct. non (Thunb.) DC., Canavalia maritima Thouars.
Nutzung
BearbeitenIn Mexiko wird Canavalia rosea als Marihuana-Ersatz geraucht, obwohl bisher keine psychoaktiven Substanzen isoliert wurden.[5] Enthalten ist unter anderem der entzündungshemmende Wirkstoff L-Betonicin.[6] Pflanzenteile sind essbar, in Afrika und Südostasien wird Canavalia rosea wegen des hohen Proteinanteils als Tierfutter genutzt.[4]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Datenblatt von JSTOR Global Plants: Canavalia rosea.
- ↑ a b c d e Canavalia rosea auf floridata.com.
- ↑ a b c Delin Wu, Mats Thulin: Canavalia.: Canavalia rosea, S. 199 textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 10: Fabaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-930723-91-7.
- ↑ a b Gabriela Mendoza-González, M. Luisa Martínez, Debora Lithgow: Biological Flora of Coastal Dunes and Wetlands: Canavalia rosea (Sw.) DC. In: Journal of Coastal Research. Volume 30, Issue 4, 2014, S. 697–713 (online).
- ↑ Duangpen Pattamadilok et al.: Canarosine: A new guanidine alkaloid from Canavalia rosea with inhibitory activity on dopamine D1 receptors. In: Journal of Asian Natural Products Research. Volume 10, Issue 10, 2008, S. 915–991 (online).
- ↑ Canavalia maritima. bei Kelich Andreas: Enzyklopaedie der Drogen.
Literatur
Bearbeiten- Jacques Fournet: Flore illustrée des phanérogames de Guadeloupe et de Martinique. Gondwana editions, Cirad, 2002, Band 1 (ISBN 2-87614-489-1); Band 2 (ISBN 2-87614-492-1).