Stroga ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Großenhain und liegt an der Nordgrenze des Landkreises Meißen. Er liegt etwa 6 Kilometer von Großenhain entfernt in der Großenhainer Pflege.

Stroga
Große Kreisstadt Großenhain
Koordinaten: 51° 21′ N, 13° 32′ OKoordinaten: 51° 20′ 38″ N, 13° 32′ 29″ O
Höhe: 111 m ü. NHN
Fläche: 4,88 km²[1]
Einwohner: 122 (Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Postleitzahl: 01561
Vorwahl: 03522
Stroga (Sachsen)
Stroga (Sachsen)
Lage von Stroga in Sachsen
Stroga, Sicht von der B 101
Stroga, Sicht von der B 101

Geschichte

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Entwicklung des Ortsnamens

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  • 1378: Stragow
  • 1398: Stragow
  • 1446: Strage
  • 1509: Strogaw
  • 1540: Strage
  • 1588: Stroga[3]

Ortsgeschichte

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Stroga wurde erstmals im Jahr 1378 als Stragow (Wachplatz) urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zum Castrum Großenhain. Später diente der Ort dem Gut in Zabeltitz als Vorwerk. Bronzezeitliche Funde östlich von Stroga deuten auf eine frühere Besiedlung des Ortes. Südlich des Elligastbaches befand sich der heute wüste Ort Pickwitz. Etwa 1300 m nordöstlich vom heutigen Stroga befand sich vermutlich eine Turmhügelburg. Sie hatte einen Durchmesser von 40 m und einer Grabenbreite von 3 m. Jedoch hatte diese Wehranlage sicher keine Vorburg und lässt auch keinen Innenausbau erkennen, was auf eine nicht als Wohnveste genutzte Warte deutet.[4]

1398 war Stroga Teil des Amtes Mühlberg. Im Jahre 1404 gab es 13 Hufen. Nach etwa 1530 war Stroga im Besitz der Familie Pflugk. Nickel Pflugk ließ die hölzerne Dorfkirche 1555 abreißen und verkaufte das Holz zugunsten des Kirchenvorstandes von Skäßchen. Noch 1591 gab es große Niederungswaldungen mit Erlen, Birken und Eichen in der Aue des Elligastbaches.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort – bis auf das Vorwerk und die Mühle – von den Schweden verwüstet. 1636 wird eine Schäferei erwähnt, welche bis in die 1960er Jahre bestand. In der Zeit von 1557 bis 1933 gab es eine Wassermühle an der Elligast. Im Jahr 1791 lag Stroga im Gebiet des Amtes Hayn. Im Jahre 1825 gab es in Stroga 4 Häusler. 1869 wurde erstmals eine Brennerei verzeichnet. Auf großmaßstäblichen Karten aus dem 19. Jahrhundert erkennt man in Stroga einen Gutsweiler mit Gutsblockflur.

 
Landgut Stroga
 
Das Landgut, Sicht von der B 101

Das Rittergut in Stroga befand sich bis 1945 in Privatbesitz und wurde dann bis 1949 von der Sowjetarmee als Versorgungsgut genutzt. Danach war es Volkseigenes Gut, zu dem viele Doppel- und Reihenhäuser an der Uebigauer Straße entstanden. Bis in die 1990er Jahre betrieb das Gut südlich des Ortes ein wichtiges Anbaugebiet für Äpfel.[5]

Stroga gehörte zunächst zu Zabeltitz. Am 1. Januar 1950 wurde der Ort nach Nasseböhla umgegliedert. Am 1. März 1994 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Nasseböhla (mit Stroga), Görzig, Skäßchen (mit Krauschütz, Skaup und Uebigau), Strauch und Zabeltitz-Treugeböhla zur neuen Gemeinde Zabeltitz.[6] Als solche existierte sie bis zum 31. Dezember 2009. In einem Bürgerentscheid am 7. Juni 2009 entschieden sich 81,22 Prozent der Wähler für eine Eingemeindung nach Großenhain. Diese wurde zum 1. Januar 2010 vollzogen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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  • Herrenhaus des einstigen Landgutes[7]

Regelmäßige Veranstaltungen

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Für Fans der elektronischen Musikszene findet einmal jährlich im Juli das Stroga Festival statt.[8] Veranstaltet wird das Festival von den ortsansässigem Verein Stroga Festival e. V.

Verkehr und Infrastruktur

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Durch Stroga verläuft die B 101. Etwa 1,6 Kilometer westlich (in Zabeltitz) befindet sich ein Haltepunkt der Bahnstrecke Berlin–Dresden. Direkte Nachbarorte sind Frauenhain, Strauch, Uebigau, Skaup, Großenhain, Nasseböhla und Zabeltitz. Zwei Buslinien verbinden Stroga unter anderem mit Gröditz, Zabeltitz und Großenhain.[9]

Literatur

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  • Dietrich Hanspach, Haik Thomas Porada: Großenhainer Pflege. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Großenhain und Radeburg. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (= Werte der deutschen Heimat. Band 70). Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-09706-6, S. 82–84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. Stroga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, abgerufen am 15. September 2021.
  2. Willkommen in Stroga. Stadt Großenhain, abgerufen am 15. September 2021.
  3. Stroga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Robert Reiß: Der Vergangenheit auf der Spur – Neue Luftbildfunde aus der Großenhainer Pflege. In: Großenhainer Stadt- und Landkalender. Jahrbuch 2005, S. 99.
  5. Großhainer Ortsteile (Memento vom 28. Oktober 2010 im Internet Archive)
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  7. Matthias Donath: Schlösser zwischen Elbe und Elster. Meißen 2007, S. 56.
  8. https://www.stroga-festival.de/
  9. Tarifzonenplan mit Liniennetz 2022
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Commons: Stroga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stroga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen