Sylwa (Tschussowaja)

Nebenfluss der Tschussowaja

Die Sylwa (russisch Сылва) ist ein 493 km langer linker Nebenfluss der Tschussowaja im europäischen Teil von Russland.

Sylwa
Сылва
Daten
Gewässerkennzahl RU10010100812111100012210
Lage Oblast Swerdlowsk, Region Perm (Russland)
Flusssystem Wolga
Abfluss über Tschussowaja → Kama → Wolga → Kaspisches Meer
Quelle rund 20 km östlich der Siedlung (Possjolok) Schalja
57° 15′ 1″ N, 59° 2′ 43″ O
Quellhöhe etwa 380 m
Mündung rund 20 km nordöstlich von Perm in die Tschussowaja (Kamastausee)Koordinaten: 58° 6′ 38″ N, 56° 37′ 52″ O
58° 6′ 38″ N, 56° 37′ 52″ O
Mündungshöhe rund 120 m
Höhenunterschied etwa 260 m
Sohlgefälle etwa 0,53 ‰
Länge 493 km[1][2]
Einzugsgebiet 19.700 km²[1][2]
Abfluss[1]
Lage: 45 km oberhalb der Mündung
MQ
139 m³/s
Abfluss am Pegel 5 km nördlich von Kungur[3] NNQ (November 1979)
MQ
HHQ (Mai 1979)
7,47 m³/s
144 m³/s
1240 m³/s
Linke Nebenflüsse Wogulka, Berjosowka, Tissa, Kischertka, Iren, Babka, Syra
Rechte Nebenflüsse Un, Große Bis, Lek, Barda, Tas, Schakwa, Jurman, Kutamysch
Durchflossene Stauseen Kamastausee
Mittelstädte Kungur
Kleinstädte Suksun
Gemeinden Schamary, Ust-Kischert
Häfen Kungur
Schiffbarkeit auf den unteren 74 km[1]
Lage der Sylwa (Сылва) im Einzugsgebiet der Kama

Lage der Sylwa (Сылва) im Einzugsgebiet der Kama

Die Sylwa in Kungur

Die Sylwa in Kungur

Flusslauf

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Die Sylwa entspringt am Westhang des mittleren Ural, im Südwesten der Oblast Swerdlowsk, rund 100 km nordwestlich der Hauptstadt Jekaterinburg. Zunächst fließt sie in Richtung Nordwesten durch die waldreiche Gebirgslandschaft. Beim Ort Sylwa ist sie zu einem kleinen See aufgestaut.

Die Sylwa fließt in engen Kurven weiter Richtung Nordwesten, ehe sie bei Roschtscha abrupt nach Süden umschwenkt. Bei Schamary überquert die Transsibirische Eisenbahn den Fluss, der nun wiederum in vorwiegend westliche Richtungen fließt. Kurz darauf erreicht er die Grenze zur Region Perm bei Molebka und schwenkt erneut in Richtung Süden.

Bei Berjosowka mündet der gleichnamige Fluss Berjosowka ein. Wenig später, nach der Einmündung der Tissa, ändert die Sylwa erneut ihre Fließrichtung nach Nordwesten und Norden. Die bisher von Wald dominierte Landschaft ist nun stärker landwirtschaftlich genutzt.

Nachdem innerhalb weniger Kilometer die Nebenflüsse Lek, Barda und Tas eingemündet sind, erreicht die Sylwa Ust-Kischert. Hier trifft sie erneut auf die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn, die dem Verlauf des Flusses nach Westen und Nordwesten folgt.

Wenig später durchfließt die Sylwa Kungur. In der Stadt nimmt sie Schakwa und Iren auf, wenig unterhalb der Stadt mündet die Babka ein. Während die Sylwa nun wiederum nach Norden abbiegt, folgt die Transsib der Babka nach Westen und Nordwesten. Kurz darauf wird der Unterlauf der Sylwa durch den Rückstau des Kamastausees überprägt. Bei Ljady liegt die mittlerweile überschwemmte Mündung der Sylwa in die Tschussowaja.

Die Sylwa ist auf ihren unteren 74 km schiffbar, wichtigster Hafen ist Kungur. Der hauptsächlich von Schmelzwasser gespeiste Fluss ist von Ende Oktober/Anfang November bis in die zweite Aprilhälfte gefroren. Die Frühlingshochwässer von Ende April bis in den Juni liefern rund 56 % des Jahresabflusses.[4]

Die Sylwa ist aufgrund der landschaftlich reizvollen Umgebung ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Vor allem am Unterlauf durchfließt sie eine verkarstete Felslandschaft, die bei Bootswanderern, Kletterern und Wanderern sehr populär ist[4].

Ein viel besuchtes Ziel ist die Kungurer Eishöhle (Кунгурская пещера), eine der bekanntesten Schauhöhlen Russlands. Ebenfalls bei Kungur liegt das Naturschutzgebiet Preduralje (Заказник Предуралье). In ihm befindet sich der Jermak-Felsen (Ермак-Камень), der jedes Jahr Schauplatz eines Kletterwettbewerbes ist.

Etymologie

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Der Name des Flusses ist von den komi-permjakischen Wörtern syl für tauen/schmelzen und wa für Wasser abgeleitet.

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Commons: Sylwa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kungurer Eishöhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Artikel Sylwa in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D108133~2a%3DSylwa~2b%3DSylwa
  2. a b Sylwa im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  3. UNESCO - Sylva at Podkamennoe (Memento vom 24. November 2009 im Internet Archive)
  4. a b Sylwa bei academic.ru (russ.)