Thalmühle (Gesees)
Thalmühle ist ein Gemeindeteil von Gesees im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.[2]
Thalmühle Gemeinde Gesees
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Koordinaten: | 49° 54′ N, 11° 32′ O |
Höhe: | 383 m ü. NHN |
Einwohner: | 1 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95494 |
Vorwahl: | 09201 |
Geografie
BearbeitenDie Einöde liegt am Funkenbach, einem rechten Zufluss der Mistel. Ein Anliegerweg führt den Funkenbach entlang nach Mistelbach (0,7 km nordwestlich) bzw. nach Gesees zur Kreisstraße BT 5 (1,1 km südöstlich).[3]
Geschichte
Bearbeiten1536 ließ Nickel Herdegen von Culm unterhalb des Dorfes Gesees in dem Tal am Funkenbach eine Mühle erbauen, die im 17. Jahrhundert jahrzehntelang wüst lag.[4]
Lange Zeit lag die Mühle am Weg des letzten Postreiters aus Spänfleck. In heimatkundlichen Erzählungen wird die Thalmühle teils skurril erwähnt, zum Beispiel im evangelischen Gemeindebrief mit dem Wortlaut: „Leichen von Näß, Pettendorf, Pittersdorf, Eichenreuth, Hohenfichten, Spänfleck, Steinmühle, Thalmühle werden in der Mitte des Kirchweges (auf dem Brücklein) zwischen dem ersten und zweiten Pfarrhause von den Trägern abgesetzt“.
Thalmühle gehörte zur Realgemeinde Gesees. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Thalmühle aus einem Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Das bayreuthische Amt St. Johannis war Grundherr der Mühle.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Thalmühle dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Gesees und der zugleich gebildeten Ruralgemeinde Gesees zugewiesen.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | * | 6 | 7 | 9 | 9 | 4 | 4 | 8 | 4 | 8 | 1 |
Häuser[7] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | ||||
Quelle | [8] | [6] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Die Mühle
BearbeitenÜber die Jahrhunderte wurde die Thalmühle vielmals umgebaut. Aus ehemals mehreren Gebäuden (Mühle, Stall und Wohnhaus) wurde wahrscheinlich im Jahre 1863 ein einziges Haus. 1936 wurde der obere Stock des Gebäudes abgerissen und neu gebaut. 1954 brannte der Mühlenteil nieder und wurde kleiner wieder aufgebaut. Durch das Feuer verlor die Mühle das Mühlrad.
Teile des ehemaligen Kreuzgewölbes und der Mühlkanal sind erhalten. Durch die Komplettsanierung im Jahr 2007 wurden zahlreiche alte Gebäudeteile wieder aufgedeckt und in ein Wohnhaus integriert. Das Gebäude kann nicht besichtigt werden.
Religion
BearbeitenThalmühle ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Marien (Gesees) gepfarrt.[5][15]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Thalmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 517 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Thalmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 5. Dezember 2022.
- Thalmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. Dezember 2022.
- Thalmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 5. Dezember 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Gesees, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Internetseite der Familie Heerdegen
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 392.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 472.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 34 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 844, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 961 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1006 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 149 (Digitalisat).