Die Stranglers sind eine britische Punkrock-Band, deren Musik durch Einflüsse von New Wave, Punk und Psychedelic Rock geprägt ist.

The Stranglers

The Stranglers in Brighton am 6. März 2014
Allgemeine Informationen
Herkunft Guildford (Vereinigtes Königreich)
Genre(s) Rock, Punk
Gründung 1974
Website thestranglers.co.uk
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre
Hugh Cornwell (bis 1990)
Bass
Jean-Jacques Burnel
Schlagzeug
Jet Black (1974–2018, † 2022)
Keyboard
Hans Wärmling (bis 1975)
Aktuelle Besetzung
Gitarre, Gesang
Baz Warne (seit 2000)
Bass, Gesang
Jean-Jacques Burnel
Schlagzeug
Jim Macaulay (seit 2018)
Keyboard
Toby Hounsham (seit 2021)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Paul Roberts (1990–2006)
Gitarre
John Ellis (1990–2000)
Keyboard
Dave Greenfield (1975–2020, † 2020)
The Stranglers (1985). Von links nach rechts: David Paul Greenfield, Hugh Cornwell, Jean-Jacques Burnel und Jet Black
Jean-Jacques Burnel (2005)
Jet Black (2006)

Geschichte

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1974 schlossen sich Hugh Cornwell, Jean-Jacques Burnel, Hans Wärmling und Jet Black im englischen Guildford als Guildford Stranglers („Die Würger von Guildford“) zusammen. Der Schwede Hans Wärmling stieg nach einem Jahr aus und wurde durch Dave Greenfield ersetzt. In dieser Besetzung spielten sie bis 1990 zusammen.

Die Stranglers begannen als Pub-Rock-Band – sie schrieben und spielten Rocktitel, die sie mangels anderer Auftrittsmöglichkeiten in Pubs darboten.[1] Durch persönliche Freundschaften zu u. a. den Sex Pistols, Joe Strummer und Chrissie Hynde und durch Auftritte als Vorband früher Punkikonen wie den Ramones oder Patti Smith näherten sie sich dem Punk an und erhöhten das Tempo ihrer Songs. Mit dem resultierenden, eigenständigen Musikstil, der zum damaligen Zeitpunkt Punk- und Psychedelic-Rock-Elemente enthielt und durch Burnels Basspiel und die Orgel Greenfields dominiert wurde, erregten sie bald Aufmerksamkeit und kamen so 1976 zu einem Plattenvertrag.

1977 konnten sie drei Singles in den britischen Top 10 platzieren, darunter No More Heroes und Peaches. In den Liedtexten wurde oft das Leben der Underdogs thematisiert und in gleichnishafte Formen gebracht (The Raven, Tramp, Down in the Sewer), zugleich die dekadente Lebensweise in den oberen Schichten aufs Korn genommen (London Lady, Goodbye Toulouse, English Towns). Stilbildend war die Verwendung symbolbehafteter Tiere wie Rabe und Ratte, letztere immer wieder im Schriftzug des Bandnamens auftauchend.

Nach Streitereien und Prügeleien mit Journalisten hatte die Band um 1980 einen kurzzeitigen Tiefpunkt, als sie in Nizza wegen Aufwiegelung zu Unruhen im Gefängnis landete und der Sänger Hugh Cornwell wegen Drogenbesitzes eine Haftstrafe absitzen musste. Danach wandelte sich auch der musikalische Stil der Band. Waren die ersten drei Studioalben noch deutlich punklastig und begründeten den bis heute währenden Ruf als herausragende Band des frühen Punk, so leitete spätestens das 1980er Album The Gospel According to the Meninblack auf experimentelle Weise eine Phase anspruchsvoller Popmusik ein. Diese Phase bestimmte während der gesamten 1980er Jahre den Stil der Band und brachte weiterhin kommerzielle Erfolge.

Das 1981er Album La folie enthält den größten Hit der Stranglers Golden Brown, mit dem sie erstmals auch auf dem Kontinent erfolgreich waren. Bis in die Mitte der 1980er Jahre hinein hatten sie zahlreiche Hits und konnten regelmäßig in den Charts landen, unter anderem mit Liedern wie Strange Little Girl, No Mercy, Big in America und Always the Sun.

Nachdem Ende der 1980er Jahre der Erfolg nachließ und die Stranglers nur noch mit Coverversionen und Remixen ihrer alten Hits auffielen, trennte sich Cornwell von der Band und verfolgte eine Solokarriere. Seitdem knüpfte die Band wieder mehr an ihren ursprünglichen Stil an. Ergänzt um Paul Roberts und John Ellis, der inzwischen von Baz Warne ersetzt wurde, besteht die Band bis heute fort und veröffentlicht regelmäßig Alben und Singles.

2004 schrieb Jean-Jacques Burnel Titel- und Abspannlied der Anime-Serie Gankutsuou – The Count of Monte Cristo. Der Sänger Paul Roberts verließ die Stranglers Mitte 2006, um sein Soloprojekt zu intensivieren. Der Gitarrist Baz Warne und der Bassist J. J. Burnel teilen sich seitdem den Gesang. Gesangsspuren des im Oktober 2006 erschienenen Albums (Suite XVI) wurden von Baz Warne neu eingespielt. 2012 veröffentlichten die Stranglers das Album Giants, dessen Songs im englischen Bath geschrieben wurden.[2]

Seit 2015 trat Jet Black altersbedingt nicht mehr auf, wurde aber bis 2018 als festes Mitglied der Band geführt. Tourschlagzeuger für Auftritte war bereits seit 2013 Jim Macaulay, der seit 2018 als Schlagzeuger der Band geführt wird.[3]

Am 3. Mai 2020 starb der Keyboarder David Paul Greenfield im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.[4] Im September 2021 wurde das Album Dark Matters veröffentlicht, auf dem Greenfield bis auf zwei Songs zu hören ist.[5] Jet Black starb am 6. Dezember 2022 nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren.

Die Band mit dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied JJ Burnel spielt weiterhin Live-Konzerte. Die Keyboards spielt nun Toby Hounsham,[6] der bereits 2004 bei Demo-Aufnahmen für das Stranglers-Album Norfolk Coast mitwirkte.

Diskografie

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Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US
1977 Rattus Norvegicus UK4
 
 
Platin + Silber (Parlophone)

(34 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. April 1977
Produzent: Martin Rushent
No More Heroes UK2
 
Gold

(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. September 1977
Produzent: Martin Rushent
1978 Black and White UK2
 
Gold

(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. Mai 1978
Produzent: Martin Rushent
1979 The Raven UK4
 
Gold

(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. September 1979
Produzenten: Alan Winstanley, The Stranglers
1981 The Gospel According to the Meninblack UK8
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. Februar 1981
Produzenten: The Stranglers
La folie UK11
 
Silber

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 9. November 1981
Produzenten: The Stranglers, Steve Churchyard
1983 Feline DE52
(4 Wo.)DE
UK4
 
Silber

(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. Januar 1983
40th Anniversary Edition: 2. März 2023 (UK Platz 58)
Produzenten: The Stranglers, Steve Churchyard
1984 Aural Sculpture DE17
(21 Wo.)DE
UK14
 
Silber

(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. November 1984
Produzenten: Laurie Latham, The Stranglers
1986 Dreamtime UK16
 
Silber

(6 Wo.)UK
US172
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 1986
Charteintritt in den USA erst im Mai 1987
Produzenten: Mike Kemp, The Stranglers
1990 10 UK15
 
Silber

(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. März 1990
Produzent: Roy Thomas Baker
1992 Stranglers in the Night UK33
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. September 1992
Produzent: Mike Kemp
1995 About Time UK31
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1995
Produzenten: Alan Winstanley, The Stranglers
1997 Written in Red UK52
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. Januar 1997
Produzenten: Andy Gill, The Stranglers
2004 Norfolk Coast UK70
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. Februar 2004
Produzenten: David Ruffy, Mark Wallis, Pete Glenister
2006 Suite XVI UK45
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. September 2006
Produzent: Louie Nicastro
2012 Giants UK48
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. März 2012
Produzent: Louie Nicastro, The Stranglers
2021 Dark Matters UK4
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. September 2021

Literatur

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  • Hugh Cornwell: Inside Information (SIS, 1980).
  • David Buckley: No Mercy. The Authorised and Uncensored Biography. Hodder & Stoughton, London 1997, ISBN 0-340-68062-8.
  • Hugh Cornwell & Jim Drury: The Stranglers: Song by Song (Sanctuary, 2001).
  • Hugh Cornwell: A Multitude of Sins (HarperCollins, 2004).
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Commons: The Stranglers – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Punk77.co.uk: JJ Burnel - Punk Rock Pt2. Abgerufen am 9. November 2015.
  2. Deutschlandfunk: Vom zufälligen Erfolg zum Dauerbrenner, 9. März 2012
  3. Metro.co.uk: The Stranglers drummer Jet Black dies aged 84 after 'years of ill health' as band pays tribute to punk rock musician. Abgerufen am 8. Dezember 2022.
  4. David Paul Greenfield (29/3/49-3/5/20) – The Stranglers (Official Site). Abgerufen am 29. Mai 2022.
  5. Dark Matters - The Stranglers | Credits | AllMusic. Abgerufen am 4. Juli 2023 (englisch).
  6. K. C. Editor: Toby Hounsham, The Stranglers. In: The Keyboard Chronicles. 14. Mai 2022, abgerufen am 4. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  7. Chartquellen: Chartsurfer DE UK