Thomas Lenk (Bildhauer)

deutscher Bildhauer (1933–2014)

Kaspar Thomas Lenk (* 15. Juni 1933 in Berlin; † 15. September 2014 in Schwäbisch Hall) war ein deutscher Grafiker und Bildhauer.

Schichtung (1970) aus 70 verzinkten Stahlplatten, Grugapark, Essen
Schichtung 107 (Stuttgarter Tor), 1977, Stahl, Mittlerer Schlossgarten, Stuttgart
Heilbronner Kapitell (1977), Heilbronn

Lenks Vater ist der Maler Franz Lenk. Er verbrachte seine Kindheit in Thüringen und übersiedelte 1944 nach Württemberg. Er studierte 1950 für kurze Zeit an der Kunstakademie Stuttgart und absolvierte anschließend eine Steinmetzlehre. 1955 lernte er seinen Künstlerkollegen Georg Karl Pfahler kennen. Bekannt wurde er mit seinen in den 1960er Jahren geschaffenen Schichtplastiken, die ihm in den 1970er Jahren internationale Anerkennung brachten. Dabei setzte er seine Arbeiten in unmittelbare Beziehungen zur Architektur, indem er von vornherein mit Architekten zusammenarbeiten wollte. Seit den 1970er Jahren arbeitet er unter anderem an Architekturprojekten und Klangplastiken. Im Jahr 1968 war er Teilnehmer der 4. documenta in Kassel in der Abteilung Skulptur. Die Konzeption seiner plastischen Schichtungen übertrug er vielfach auf zwei- bis dreifarbige, flächige Siebdrucke, wobei er regelmäßig Leucht- und Bronzefarben einsetzte.

1970 waren seine Aluminiumarbeiten Block in Schichten 1-5, 1970, sowie verschiedene Holzreliefs als deutsche Beiträge auf der Biennale in Venedig (zusammen mit Georg Karl Pfahler, Heinz Mack und Günther Uecker) zu sehen.

Thomas Lenk war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1] Er lebte auf Schloss Tierberg bei Schwäbisch Hall. In seiner Jugendzeit war er mit Ulrike Meinhof befreundet.[2]

  • "Kunst als Kunst muss aufgehen in künstlerischem Denken, umfassend und alltäglich praktiziert." (Aus Einladung zur Ausstellungseröffnung am 26. April 2013 im Kunstverein Schwäbisch Hall e. V.)
  • Thomas Lenk 1970 über die Beziehung seiner damaligen Großskulpturen zum umgebenden und eingeschlossenen Raum: "…Ein Ding ist mit sich identisch insofern: als Form und Bedeutung kongruent sind. Ein Symbol ist mit sich nicht identisch insofern: als zu seiner Form eine beliebige, austauschbare Bedeutung gehören kann. / Raum ist „Ding“, als mit sich Identisches ein Elementarwert; nicht darstellbar, aber Voraussetzung für Darstellung. Räumlichkeit (durch Begrenzung erfahrbar gemachter Raum) ist „Symbol“ für Raum. Nicht identisch, darstellbar, die Nicht-Darstellbarkeit des Raumes „symbolisch“ implizierend. / Die erste Realisierung einer Inn-Skulptur (Biennale Nürnberg, 1969) hat gezeigt, daß die Darstellung von Räumlichkeit (welche die Darstellung von Skulptur-Raum-Relationen überhaupt erst ermöglicht) sinnfällig / einprägsam erfolgen muß. / Durch Begrenzung wird Räumlichkeit geschaffen…"[3]

Auszeichnungen

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Ausstellungen

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Werke in Museen

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  • Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, Stuttgart: Schichtung 2a. 1965/73. Versetzt verleimte Holzplatten (81 × 81 cm, 3 cm dick), schwarz und silbern bemalt. Maximale Breite 220 cm, maximale Höhe 110 cm. Tiefe 47 cm. Inv. Nr. P 148.
  • Künstlerische Ausstattung des Stuttgarter U-Bahnhofs "Universität" (heute "Börsenplatz") von Wilfried Beck-Erlang[4]
  • Werkübersicht[5]

Literatur

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  • Dieter Honisch / Museum Folkwang Essen (Hrsg.): lenk mack pfahler uecker, XXXV biennale di venezia padiglione tedesco, Essen und Stuttgart 1970. Ausstellungskatalog des deutschen Pavillons der XXXV. Biennale Venedig 1970, darin 4 Einzelhefte mit Textbeiträgen von Dieter Honisch, Thomas Lenk, Heinz Mack, Georg Karl Pfahler und Günther Uecker, mit Originalgrafiken, Atelier- und Ausstellungsfotos.
  • Winfried Hecht: Lenk, Thomas. In: ders.: Rottweiler Künstlerlexikon. Neckartal Verlag, Rottweil 2023, ISBN 978-3-947459-26-1, S. 34.
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Commons: Thomas Lenk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Lenk, Thomas (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 17. Oktober 2015)
  2. Alois Prinz: Lieber wütend als traurig. Die Lebensgeschichte der Ulrike Meinhof. Weinheim 2003, ISBN 3-407-80905-0, S. 77–79.
  3. zitiert nach Dieter Honisch / Museum Folkwang Essen (Hrsg.): lenk mack pfahler uecker, XXXV biennale di venezia padiglione tedesco, Essen und Stuttgart 1970, Heft "lenk" S. 4.
  4. Bild. In: nycsubway.org. David Pirmann, abgerufen am 18. November 2018.
  5. Kaspar Thomas Lenk. In: artnet. Abgerufen am 18. November 2018.