Thomas Schauerte

deutscher Kunsthistoriker

Thomas Schauerte (* 18. Januar 1967 in Aachen) ist ein deutscher Kunsthistoriker. Seine Forschung konzentriert sich auf das Werk Albrecht Dürers.[1]

Schauerte wurde 1967 in Aachen geboren, in Bayreuth legte er 1986 sein Abitur ab. 1987 begann er an der Universität Bayreuth ein Studium der Anglistik/Geschichte. Dort wurde er im selben Jahr aktiv beim Corps Pomerania-Silesia, einer schlagenden Verbindung,[2] in welcher er heute Alter Herr ist.[3] Im Jahr 1988 wechselte er zunächst nach Berlin, um schließlich 1996 seinen Magister-Abschluss mit der Fächerkombination Kunstgeschichte, Neuere Geschichte, Christliche Archäologie an der FAU Erlangen-Nürnberg mit der Arbeit „Überlegungen zum druckgraphischen Werk Albrecht Altdorfers“ zu erlangen. 1999 legte er seine Dissertation über Albrecht Dürers „Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I.“ an der Freien Universität Berlin vor.

Nach freier Mitarbeit am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg von 2000 bis 2002 folgte ein Forschungsstipendium an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Seit 2001 hatte Schauerte mehrere Lehraufträge an der Freien Universität Berlin, am Institut für Kunstgeschichte der Universität Heidelberg, am Institut für Kunstgeschichte der Universität Trier und für den Sommerkurs des Deutschen Mediävistenverbands, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er war der wissenschaftliche Kurator der Ausstellung „Albrecht Dürer: Das große Glück. Kunst im Zeichen des geistigen Aufbruchs“ in Osnabrück (2001 bis 2003). Von 2005 bis 2006 arbeitete er als wissenschaftlicher Kurator bei der Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt. Seit 2007 war er Mitglied des Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums der Universität Trier und Guest Curator an der Academy of Arts in Honolulu-Hawaii.

Ab 1. August 2009 wurde ihm die Leitung des Albrecht-Dürer-Hauses und der Graphischen Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg übertragen. Die Graphische Sammlung wurde 2013 mit der vormaligen Gemälde- und Skulpturensammlung zu den „Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg“ unter der Gesamtleitung Schauertes vereinigt. 2015 wurde ihm zusätzlich die Leitung des Stadtmuseums Fembohaus bei den Museen der Stadt Nürnberg übertragen.

Seit 1. April 2019 ist Schauerte Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg.

Am 15. April 2024 wurde Schauerte für seine Habilitationsschrift Das totale Kunstwerk: Haus und Kirche des Egid Quirin Asam in München die Venia legendi für das Fach Kunstgeschichte an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart verliehen.[4] Zu dem Thema der Habilitationsschrift hat er schon zuvor populär- wie wissenschaftlich publiziert.[5]

Monographien
  • Burg Pappenheim. Die Stammburg der Reichserbmarschälle des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung, Reihe D: Europäische Burgen und Schlösser, Bd. 1; zugl. Beiträge zur Kultur und Geschichte von Haus und ehemaliger Herrschaft Pappenheim 1), 48 S., ISBN 3-927558-08-7, Braubach 1998
  • Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I. Dürer und Altdorfer im Dienst des Herrschers (Kunstwissenschaftliche Studien Bd. 95), 490 S., ISBN 3-422-06331-5, München – Berlin 2001 (Rezension in: Historians of Netherlandish Art. Book Reviews [Larry Silver, University of Pennsylvania]) (urn:nbn:de:bsz:16-diglit-629016)
  • Albrecht Dürer: Das große Glück. Kunst im Zeichen des geistigen Aufbruchs, Ausstellungskatalog Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück, 229 S., ISBN 3-935326-91-2, Bramsche 2003 (Rezension in: IASL-online von Joachim Gruber, Universität Erlangen)
  • Matthäus von Pappenheim (1458–1541): Leben und Werk eines Augsburger Humanisten. Mit einer Transkription der Wolfenbütteler Habsburger-Genealogie von 1526 (Beiträge zur Kultur und Geschichte von Haus und ehemaliger Herrschaft Pappenheim 5), Treuchtlingen – Berlin 2009
  • Dürer: Das ferne Genie. Eine Biografie, Stuttgart (Philipp Reclam jr.) 2012
  • Das Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg (Großer Kunstführer Nr. 158), Regensburg (Schnell & Steiner) 2015
  • Dürer & Celtis. Die Nürnberger Poetenschule im Aufbruch, München (Klinkhardt & Biermann) 2015
  • Neuer Geist und neuer Glaube. Dürer als Zeitzeuge der Reformation, Petersberg (Michael Imhof Verlag) 2017
Herausgeberschaft
  • Mit Andreas Tacke: Der Kardinal. Albrecht von Brandenburg, Renaissancefürst und Mäzen, Kat.Ausst. Halle (Saale), Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt 2006, 2 Bde., hier: Bd. 1: Katalog, Regensburg 2006
  • Die Dürer-Sammlung der Konrad Liebmann-Stfitung. Ein Rückblick auf zwölf Jahre. Mit Beiträgen von Eva Berger, Thomas Döring, Christian von Heusinger, Dominik von König und Thomas Schauerte, Hannover 2008
  • Mit Jürgen Müller: Die gottlosen Maler von Nürnberg. Konvention und Subversion in der Druckgrafik der Beham-Brüder. Ausst.-Kat. Albrecht Dürer Haus Nürnberg, 31. März bis 3. Juli 2011 in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“. Edition Imorde, Emsdetten 2011, ISBN 978-3-942810-01-2.
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Einzelnachweise

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  1. Nürnberger Nachrichten, abgerufen am 5. Januar 2020.
  2. Webseite des Corps Pomerania-Silesia
  3. Hans-Joachim Rudolph: Geschichte des Corps Pomerania-Silesia – von Berlin über Hannover nach Bayreuth. Pinneberg: Eigenverlag, 2008, S. 631.
  4. [1]
  5. Thomas Schauerte: Asamkirche München (= Kleine Kunstführer; 1277). Regensburg 2022; Thomas Schauerte: Ein Künstlerleben. Egid Quirin Asams Fassade seines Münchner Wohnhauses. In: Andreas Tacke, Thomas Schauerte, Danica Brenner (Hrsg.): Künstlerhäuser im Mittelalter und der Frühen Neuzeit / Artists’ Homes in the Middle Ages and the Early Modern Era (= artifex – Quellen und Studien zur Künstlersozialgeschichte. Hrsg. von Andreas Tacke). Petersberg 2018, S. 303‒315; Thomas Schauerte: Die Brüder Asam als Architekten ihrer Memoria. In: Dietrich Boschung, Julian Jachmann (Hrsg.): Selbstentwurf. Das Architektenhaus von der Renaissance bis zur Gegenwart (= Morphomata; 38). Paderborn 2018, S. 95‒116; Thomas Schauerte: Die ‚Asamkirche‘ St. Johann Nepomuk in München und die Memoria des Egid Quirin Asam. In: Birgit Ulrike Münch, Marquard Herzog, Andreas Tacke (Hrsg.), Künstlergräber. Genese ‒ Typologie ‒ Intention ‒ Metamorphosen, Petersberg 2011, S. 185‒203.