Tiefenbach (Hunsrück)
Tiefenbach ist eine Ortsgemeinde im Hunsrück im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an. Tiefenbach ist aus den Ortsteilen Unter- und Obertiefenbach zusammengewachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 56′ N, 7° 33′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Simmern-Rheinböllen | |
Höhe: | 361 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,78 km2 | |
Einwohner: | 772 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55471 | |
Vorwahl: | 06761 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 150 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Brühlstraße 2 55469 Simmern/Hunsrück | |
Website: | www.tiefenbach-hunsrueck.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Julie Kaiser-Girard | |
Lage der Ortsgemeinde Tiefenbach im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Geographie
BearbeitenTiefenbach liegt inmitten des Hunsrücks im Tal des Brühlbaches an der Nordseite des Soonwaldes.
Wimmersbacher Hof | Holzbach | Riesweiler |
Belgweiler | der Soonwald | |
Sargenroth und Mengerschied |
Geschichte
BearbeitenDie Frühgeschichte Tiefenbachs ist verbunden mit der Wildburg, die 1253 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Später war das am nördlichen Fuß des Soonwaldes gelegene Tiefenbach Teil von Pfalz-Simmern, das 1556 die Reformation einführte. 1673 kam der Ort zur Kurpfalz und wurde mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen Teil von Frankreich. 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. 1912 wurde eine katholische Kapelle erbaute. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch besetzt. In den 1930er Jahren wurde die örtliche Erzgrube Märkerei stillgelegt. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1961 wurde die evangelische Kirche errichtet.[2]:11
Im Jahr 1921 erhielt Tiefenbach einen Bahnanschluss mit Stationsgebäude, diese Bahnstrecke Simmern–Gemünden (Hunsrück) wurde 1963 stillgelegt, bis 1965 wurden alle Gleise entfernt. Bis 2006 war von der Strecke noch ein Viadukt vorhanden, das dann wegen Baufälligkeit gesprengt wurde. Der Bahndamm ist nordöstlich von Tiefenbach noch erhalten.[3] Die letzte Straßenunterführung des Damms wurde im August 2009 abgerissen.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Tiefenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | FWG | WGS | Gesamt |
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2019[4] | 9 | 3 | 12 Sitze |
2014[5] | 8 | 4 | 12 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Tiefenbach e. V.
- WGS = Wählergruppe Schuch
Ortsbürgermeister
BearbeitenJulie Kaiser-Girard wurde im Sommer 2021 Ortsbürgermeisterin von Tiefenbach.[6] Bei der durch die Amtsniederlegung ihres Vorgängers erforderlich gewordenen Direktwahl am 4. Juli 2021 war sie mit einem Stimmenanteil von 73,35 % gewählt worden.[7]
Kaiser-Girards Vorgänger waren Thorsten Fuchs (FWG), der das im Sommer 2019 angetretene Amt aus beruflichen Gründen mit Wirkung zum 30. Juni 2021 niedergelegt hatte, und zuvor Klaus Imig, der 2019 nicht erneut kandidiert hatte.[8][9]
Wappen
BearbeitenDas Wappen zeigt oben auf dem Rautenmuster der Kurpfalz Hammer und Schlägel für das frühere Eisenbergwerk. Der Pfälzer Löwe in der unteren, rechten Ecke verweist ebenfalls auf die frühere Herrschaft der Kurpfalz. Die silberne Bandschnalle in der rechten Hälfte steht für die Freiherren der Schmidtburg, die im Dorf mehrere Hofstellen hatten. Das Wappen wurde am 22. September 1980 von der damaligen Bezirksregierung Koblenz genehmigt.[2]:10
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Katholische Kirche St. Franz Xaver
- Marienfigur im Hang
- Altes Erzbergwerk
- Wildburg
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Tiefenbach
Dorfleben
BearbeitenDie Wildburghalle wurde als Mehrzweckhalle im Jahre 1988 errichtet. Mehrere Vereine, unter anderem ein Männergesangverein (ältester Ortsverein, gegründet 1903), ein Sportverein, ein Motorsportverein und die Freiwillige Feuerwehr, gestalten geselliges und kulturelles Leben im Dorf. Außerdem gibt es einen kommunalen Kindergarten.
Tourismus
BearbeitenDer Schinderhannes-Soonwald-Radweg von Gemünden nach Simmern verläuft durch den Ort. In weiterer Entfernung liegt der neu angelegte Wanderweg „Soonwaldsteig“.
Infrastruktur
BearbeitenDie Freiwillige Feuerwehr Tiefenbach sorgt für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur über Tiefenbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Literatur
Bearbeiten- Fritz Schellack: Chronik Tiefenbach. Hrsg.: Ortsgemeinde Tiefenbach. Tiefenbach/Simmern 2007.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Fritz Schellack: Chronik Tiefenbach. Hrsg.: Ortsgemeinde Tiefenbach. Tiefenbach/Simmern 2007.
- ↑ Die Strecke Simmern–Gemünden: Teil 2 – Betrieb, Niedergang und Abbau. In: Hunsrückerquerbahn. Archiv Eisenbahnfreunde Simmern e. V., archiviert vom am 15. Juni 2017; abgerufen am 8. Juni 2018.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Tiefenbach. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Ortsgemeinderat der Ortsgemeinde Tiefenbach. In: Rats- und Bürgerinfosystem. Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen, 24. September 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2021; abgerufen am 26. September 2021.
- ↑ Heinz-Peter Knebel: Ortsbürgermeisterwahl in Tiefenbach am 04.07.2021. Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen, 5. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Simmern-Rheinböllen, Verbandsgemeinde, 44. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- ↑ Thorsten Fuchs: Rücktritt als Ortsbürgermeister von Tiefenbach. Ortsgemeinde Tiefenbach, 24. Februar 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2021; abgerufen am 24. Mai 2021.