Tielenhemme
Tielenhemme ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 16′ N, 9° 23′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Dithmarschen | |
Amt: | Kirchspielslandgemeinden Eider | |
Höhe: | 0 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,68 km2 | |
Einwohner: | 171 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25794 | |
Vorwahl: | 04803 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEI, MED | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 51 117 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kirchspielsschreiber-Schmidt-Straße 1 25779 Hennstedt | |
Website: | www.amt-eider.de | |
Bürgermeister: | Michael Hagge (WGT) | |
Lage der Gemeinde Tielenhemme im Kreis Dithmarschen | ||
Geographie
BearbeitenDas Gemeindegebiet von Tielenhemme liegt unmittelbar an den Flüssen Eider (im Norden) und Tielenau (im Westen) im Naturraum Eider-Treene-Niederung (Haupteinheit Nr. 692).[2][3] Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Schüttingdeich, Eiderdeich, Tieleburg und Königsfähre.[4] Die Tielenhemme umschließenden Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend):[2]
Grundstücke im südwestlichen Gemeindegebiet von Tielenhemme sind Bestandteil des Naturschutzgebietes Dellstedter Birkwildmoor.[5]
Geschichte
BearbeitenDie Gemeinde entstand ursprünglich aus den drei ehemaligen Eiderinseln Sehebrook, Hulpeshemme und Tielenhemme. Diese waren für lange Zeit ein Streitpunkt zwischen Dithmarschen und der Landschaft Stapelholm. An der Nordspitze Tielenhemmes stand eine Burg, die Tielenburg, der Herzöge des Herzogtums Schleswig, die gegen die Dithmarscher gerichtet war. Hier befand sich auch bis 1500 der Verwaltungssitz der Landschaft Stapelholm.[6] Nach dem Sieg in der Schlacht bei Hemmingstedt eroberten die Bewohner der Kirchspiele Hennstedt, Delve, Tellingstedt und Albersdorf die drei Inseln und zerstörten die Burg. Im Jahr 1623 wurden die Inseln zum Tielenhemmer Koog zusammengedeicht und an das Dithmarscher Landgebiet angeschlossen. Sie wurden zum Kirchspiel Tellingstedt zugerechnet.
In Tielenhemme wurden zwei Schulen erbaut, im Ortsteil Schüttingdeich 1892 und am Eiderdeich 1896. Im Jahr 1972 konnte eine Schließung der Schulen nicht verhindert werden.
Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Tellingstedt aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Tielenhemme.[7]
Bis zum 12. Dezember 1960 fuhr eine öffentliche Fähre, die Hohner Fähre, über die Eider.
Gemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt sieben Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Wählergemeinschaft Tielenhemme. Die Wahlbeteiligung betrug 71,4 %.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDer Fährbetrieb auf der Eider erfolgt heute mit einer kleinen Personenfähre durch den Verein Hohner Fähre. Dessen Vereinssitz ist im bezeichneten Nachbarort.[9]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Anne-Marga Sprick (* 1934), niederdeutsche Autorin
- Sarah Kirsch (1935–2013), Schriftstellerin; wohnte seit 1983 in Tielenhemme. Die Urne mit ihrer Asche wurde im Garten ihres Hauses begraben.
Literatur
Bearbeiten- Astrid Boelter: Ein bisschen verwildert. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Band 9. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 382 (dnb.de [abgerufen am 6. August 2020]).
- Klaus Timm, Erwin Willenbrecht (Hrsg.): Tielenhemme. Geschichte eines Dorfes an der Eider. Im Auftrag der Gemeinde Tielenhemme. Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-7535-4.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Relation: Tielenhemme (966681) bei OpenStreetMap (Version #11). Abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 18, abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) S. 24, abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Topographische Karten SH im Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Peter W. Dirks, Rolf Kööp: 750 Jahre Landschaft Stapelholm. 2010, S. 31
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Vgl. Abfrage des Vereinsregisters unter Registerportal. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2011; abgerufen am 23. März 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.