Der neutralisierte Start begann in Saint-Dié-des-Vosges, der scharfe Start erfolgt ein der Gemeinde Remomeix in der Nähe des Regionalflugplatzes Saint-Dié-Remomeix (Aérodrome de Saint-Dié – Remomeix). Zunächst führte die Strecke durch den nördlichen Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges. Nach 19,2 Kilometern erreichten die Fahrerinnen die Kuppel des Col d’Urbeis (4 km länge mit einer durchschnittlichen Steigung von 3 %), eine Bergwertung der 4. Kategorie. Anschließend führte die Etappe weiter in nordöstlicher Richtung durch einen kleinen Talabschnitt nach Barr entlang der Vogesen, die Route ging von hier nun weiter nach Norden. Es folgte ein 20 Kilometer langer hügeliger Abschnitt, der über die Côte de Klingenthal (1 km mit 6,1 %) und die Côte de Grendelbruch (1,2 km mit 8 %) führte; letzterer Anstieg ist eine Bergwertung der 3. Kategorie, während der erste Anstieg vom Rennveranstalter als 4. Kategorie klassifiziert ist.
Danach folgte ein weiterer Talabschnitt von rund 30 Kilometern über Urmatt – dort wurde bei Kilometer 84,9 ein Zwischensprint ausgetragen – bis nach Gresswiller. Den Fahrerinnen stand ein hügeliger Abschnitt bevor, auf dem rund 30 Kilometer vor dem Ziel auf der Route de Mollkirch den ersten drei Fahrerinnen Zeitbonifikationen (3 s, 2 s und 1 s) gutgeschrieben wurden. Danach fuhr das Peloton nach Rosheim hinunter, wo es zum ersten Mal die Ziellinie überquerte, bevor es eine 20 Kilometer lange hügelige Schleife in Angriff nahm. Auf dieser Schleife folgte neun Kilometer vor dem Ziel der Anstieg zur Côte de Boersch (2 km mit 4,4 %), eine Bergwertung der 4. Kategorie. Danach folgte die Abfahrt nach Rosheim, wo das Peloton die Ziellinie überquerte.[1]
Der Beginn der Etappe war von einem erbitterten Kampf um die Spitze geprägt. Erst nach 45 Kilometern gelang es einer 14-köpfigen Ausreißergruppe, sich vom Peloton zu lösen. Mehrere Fahrerinnen aus dem Hauptfeld versuchten, zur Spitzengruppe aufzuschließen, wurden aber gestellt. In der Spitzengruppen versuchten Fahrerinnen ihr Glück als Solistin, wurden aber von den restlichen Fahrerinnen wieder eingeholt. Der Vorsprung der Ausreißergruppe betrug bis zu zwei Minuten, das Peloton kontrollierte den Abstand zur Spitzengruppe. Der Vorsprung der Ausreißerinnen verringerte sich im Laufe der Etappe allmählich auf etwa eine Minute. In der Abfahrt der Route de Mollkirch griffen Anna Henderson (Jumbo-Visma Women Team) und Christine Majerus (Team SD Worx) aus der Spitzengruppe heraus an, wurden aber schnell wieder eingeholt. Im Feld kam es in der gleichen Abfahrt zu einem Sturz, in den Lorena Wiebes (Team DSM), Lotte Kopecky und Marlen Reusser (beide Team SD Worx) sowie Alena Amjaljussik (Canyon SRAM Racing) verwickelt waren. Alle vier konnten das Rennen fortführen, aber nur Lotte Kopecky schaffte es, wieder zum Hauptfeld aufzuschließen.
Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel löste sich die Spitzengruppen auf, als Marie Le Net (FDJ-Suez-Futuroscope) und Anna Henderson attackierten. Joscelin Lowden von Uno-X Pro Cycling Team schloss sich ihnen kurz darauf an und bildete damit ein Führungs-Trio. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Rückstand des Hauptfeldes weniger als eine Minute. Die Reste der Ausreißergruppe wurden vom Peloton bald eingeholt. Weniger als 10 Kilometer vor dem Ziel setzten sich Marie Le Net von den zwei Fahrerinnen ab. Aber auch sie wurde knapp 5 Kilometer vor dem Ziel vom Feld eingeholt. Der Etappensieg wurde durch einen Massensprint entschieden, den Trek-Segafredo für Elisa Balsamo anführte. Im Sprint setzte sich Marianne Vos (Jumbo-Visma) gegen Marta Bastianelli (UAE Team ADQ) und Lotte Kopecky durch und holte sich den Etappensieg. Es war ihr zweiter Etappensieg dieser Rundfahrt, ihren Ersten gewann sie auf der 2. Etappe. In der Gesamtwertung baute Marianne Vos ihren Vorsprung durch die zehn Bonussekunden aus, die sie durch den Etappensieg erhielt. Julia Borgström übernahm die Führung in der Nachwuchswertung. Marie Le Net wurde von der Rennjury als kämpferischste Fahrerin gekürt. Es gab keine Änderungen in den weiteren Wertungen.[2]
Folgende Fahrerinnen schieden aus der Tour aus:[3]