Trioxo(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium
Trioxo(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium ist ein metallorganischer Halbsandwichkomplex des Rheniums. Die Synthese dieses Komplexes stellte die erste vollständige Decarbonylierung eines Carbonylkomplexes unter Bildung des entsprechenden Oxo-Derivats dar.
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | Trioxo(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium | |||||||||
Summenformel | C10H15O3Re | |||||||||
Kurzbeschreibung |
gelber Feststoff[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 369,43 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Darstellung
BearbeitenTrioxo(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium wird in Ausbeuten von bis zu 80 % durch die oxidative Decarbonylierung von Tricarbonyl(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium mit 30 %iger Wasserstoffperoxidlösung in Benzol unter Rückfluss erhalten. Also Oxidationsprodukt entsteht Kohlenstoffdioxid.[3]
Die Methode ermöglicht eine einfache Synthese des Komplexes, die Reinigung erfolgt etwa durch Säulenchromatographie und anschließende Umkristallisation aus Hexan-Methylenchlorid-Lösungen.[4] Die lichtinduzierte Luftoxidation des Tricarbonylkomplexes führt ebenfalls zum Trioxokomplex, jedoch in geringerer Ausbeute.[1]
Eigenschaften
BearbeitenDie Verbindung sublimiert im Hochvakuum bei einer Temperatur von etwa 110 °C ohne Zersetzung. Unter Normaldruck ist die Verbindung stabil bis zu einer Temperatur von etwa 250 °C. Das Molekül weist eine Pyramidenstruktur mit einem symmetrisch gebundenen Pentamethylcyclopentanienyl-Liganden auf. Die Länge der Rhenium-Sauerstoff-Bindung beträgt 170 Picometer, was auf eine Doppelbindung des Sauerstoffs zum Rhenium sowie auf einen starken π-Donatorcharakter des Oxo-Liganden hindeutet.[1]
Bei der Reaktion von Trioxo(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium mit Triphenylphosphan entsteht das Dimere (Cp*)2Re204 (Cp* = η5-pentamethylcyclopentadienyl-Ligand) mit terminalen und verbrückenden Sauerstoffliganden. Triphenylphosphanoxid entsteht als Oxidationsprodukt. Der dimere Komplex kann leicht mit Halogenwasserstoffsäuren (HX, X = Fluor, Chlor, Brom) zu Verbindungen der Art Cp*ReOX2 umgesetzt werden. Die entsprechende Iod-Verbindung lässt sich durch die Umsetzung mit Pyridin-Hydroiodid darstellen.[5]
Die Umsetzung von Cp*ReO3 mit Chlor(trimethyl)silan und Triphenylphosphan führt zum Tetrachlorokomplex Cp*ReCl4. Die analoge Umsetzung mit Brom(trimethyl)silan führt zum Tetrabromokomplex Cp*ReBr4. Die beiden Tetrahalogenokomplexe sind durch Hydrolyse in den Dihalogneno-Oxo-Komplex Cp*ReOX2 überführbar.[5]
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang A. Herrmann: Organometallic Oxides: Future Models in Catalysis? The Example of Trioxo(η5-Pentamethylcyclopentadienyl)Rhenium(VII). In: J. M. Basset u. a. (Hrsg.): Surface Organometallic Chemistry: Molecular Approaches to Surface Catalysis. NATO ASI Series, Bd. 231, Springer, Dordrecht, 1988, ISBN 978-94-009-2971-5, S. 197–219.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d W. A. Herrmann: High Oxidation State Organometallic Chemistry, A Challenge – the Example of Rhenium. In: Angewandte Chemie International Edition. 27.10, 1988, S. 1297–1313, doi:10.1002/anie.198812971.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ C. Elschenbroich, A. Salzer: Organometallchemie. Teubner Studienbücher Chemie, Wiesbaden, 1988, ISBN 3-519-13501-9, S. 395.
- ↑ W. A. Herrmann u. a.: Organometallic oxides: the example of trioxo-(η5-pentamethylcyclopentadienyl)rhenium(VII). In: Polyhedron. 6.6, 1987, S. 1165–1182, doi:10.1016/s0277-5387(00)80866-9.
- ↑ a b Wolfgang A. Herrmann: Organometallic Oxides: Future Models in Catalysis? The Example of Trioxo(η5-Pentamethylcyclopentadienyl)Rhenium(VII). In: J. M. Basset u. a.: Surface Organometallic Chemistry: Molecular Approaches to Surface Catalysis. NATO ASI Series, Bd. 231, Springer, Dordrecht, 1988, ISBN 978-94-009-2971-5, S. 197–219.