U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2016

U-17-Europameisterschaft im Frauenfußball

Die neunte U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen wurde 2016 in Belarus ausgetragen. Es war nach der U-19 EM 2009 das zweite UEFA-Frauenfußballturnier in Belarus. Die Endrunde fand zum dritten Mal mit acht Mannschaften statt. Das Turnier diente gleichzeitig als Qualifikation für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2016.[1]

U-17-Europameisterschaft der Frauen 2016
UEFA Under 17 Women’s Championship 2016
Anzahl Nationen (von 47 Bewerbern)
Europameister Deutschland Deutschland (5. Titel)
Austragungsort Belarus Belarus
Eröffnungsspiel 4. Mai 2016
Endspiel 16. Mai 2016
Spiele 16
Tore 58 (⌀: 3,63 pro Spiel)
Torschützenkönigin Spanien Lorena Navarro
England Alessia Russo (je 5)
Gelbe Karten 14 (⌀: 0,88 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten 0
Rote Karten (⌀: 0,06 pro Spiel)

Qualifikation

Bearbeiten

Die Europameisterschaft wurde in drei Stufen ausgerichtet. In zwei Qualifikationsrunden wurden die sieben weiteren Teilnehmer an der Endrunde ermittelt. Belarus war als Gastgeber automatisch qualifiziert und nahm damit erstmals an der Endrunde teil.

In der ersten Qualifikationsrunde spielten 44 der gemeldeten Mannschaften in elf Gruppen zu je vier Mannschaften die Teilnehmer an der zweiten Qualifikationsrunde aus. Innerhalb jeder Gruppe spielte jede Mannschaft einmal gegen jede andere in Form von Miniturnieren, die an unterschiedlichen Terminen zwischen dem 28. September bis 28. Oktober 2015 ausgetragen wurde. Eine der vier teilnehmenden Mannschaften der jeweiligen Gruppe fungierte als Gastgeber dieses Miniturniers. Ein Sieg wurde mit drei Punkten, ein Unentschieden mit einem Punkt belohnt. Die Gruppenauslosung fand am 19. November 2014 im schweizerischen Nyon, Spielort der früheren Endrunden, statt.[2] Die deutsche Mannschaft (Sieger 2008, 2009, 2012 und 2014) erhielt ebenso wie Frankreich (Weltmeister 2012) ein Freilos für die 2. Runde. Erstmals nahm eine Mannschaft aus Andorra an einem internationalen Frauen-Turnier teil. Die Schweiz spielte in Gruppe 9 in Serbien gegen Serbien, Litauen und Slowenien. Österreich traf in Gruppe 2 in Kasachstan auf Schottland, Kasachstan und Lettland. Die Spiele dieser beiden Gruppen fanden vom 11. bis 16. Oktober 2015 statt.

Die 11 Gruppensieger und Gruppenzweiten qualifizierten sich für die zweite Qualifikationsrunde (Eliterunde).

Die Eliterunde fand im Frühjahr 2016 wieder als Miniturniere in verschiedenen Ländern statt. Die Auslosung dazu erfolgte am 13. November 2015. Dabei wurden die 24 Mannschaften in sechs Gruppen zu je vier Teams aufgeteilt. Die sechs Gruppensieger und der beste Zweite qualifizierten sich für die Endrunde. Zur Ermittlung des besten Zweiten wurden die Spiele gegen den Gruppenletzten nicht berücksichtigt.

Qualifiziert für die zweite Qualifikationsrunde:

Bei der Auslosung wurde Deutschland in Gruppe 1, die vom 19. bis 24. März in Österreich stattfand gelost, und traf dabei zudem auf die Schweiz und Russland.[3]

Endrunde

Bearbeiten

Qualifiziert für die Endrunde:

Die Auslosung für die Endrunde fand am 6. April 2016 statt, wobei Belarus als Gruppenkopf der Gruppe A gesetzt war.[4] Der Spielplan wurde am 7. April bestätigt.[5] Die besten drei Mannschaften qualifizierten sich für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2016, die vom 30. September bis 21. Oktober 2016 in Jordanien stattfinden soll. Deshalb wurde auch der dritte Platz ausgespielt.

Spielstätten

Bearbeiten
Baryssau Minsk
Baryssau-Arena Haradski Stadium Traktar-Stadion
Kapazität: 13,126 Kapazität: 5,402 Kapazität: 16,500
     
 
U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2016 (Belarus)
Sluzk Schodsina
City Stadium Torpedo Stadium
Kapazität: 1,896 Kapazität: 6,524
 

Vorrunde

Bearbeiten

Gruppe A

Bearbeiten
Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. England  England  3  3  0  0 019:300 +16 09
 2. Norwegen  Norwegen  3  2  0  1 005:300  +2 06
 3. Serbien  Serbien  3  1  0  2 006:600  ±0 03
 4. Belarus  Belarus  3  0  0  3 001:190 −18 00
Mi., 4. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Minsk
Belarus Serbien 1:5 (0:2)
Mi., 4. Mai 2016 um 15:30 Uhr in Schodsina
England Norwegen 3:2 (2:0)
Sa., 7. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Baryssau im Haradski-Stadion
Serbien Norwegen 0:1 (0:0)
Sa., 7. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Sluzk
Belarus England 0:12 (0:7)
Di., 10. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Sluzk
Norwegen Belarus 2:0 (2:0)
Di., 10. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Minsk
Serbien England 1:4 (1:0)

Gruppe B

Bearbeiten
Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Spanien  Spanien  3  2  1  0 006:300  +3 07
 2. Deutschland  Deutschland  3  1  2  0 006:200  +4 05
 3. Italien  Italien  3  0  2  1 001:300  −2 02
 4. Tschechien  Tschechien  3  0  1  2 000:500  −5 01
Mi., 4. Mai 2016 um 15:30 Uhr in Baryssau im Haradski-Stadion
Italien Tschechien 0:0
Mi., 4. Mai 2016 um 15:30 Uhr in Sluzk
Deutschland Spanien 2:2 (0:0)
Sa., 7. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Minsk
Tschechien Spanien 0:1 (0:0)
Sa., 7. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Schodsina
Italien Deutschland 0:0
Di., 10. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Schodsina
Spanien Italien 3:1 (2:0)
Di., 10. Mai 2016 um 15:00 Uhr in Baryssau im Haradski-Stadion
Tschechien Deutschland 0:4 (0:3)

Finalrunde

Bearbeiten

Halbfinale

Bearbeiten
Fr., 13. Mai 2016 um 13:00 Uhr in Schodsina
Spanien  Spanien Norwegen  Norwegen 4:0 (0:0)
Fr., 13. Mai 2016 um 18:00 Uhr in Schodsina
England  England Deutschland  Deutschland 3:4 (1:1)

Spiel um Platz 3

Bearbeiten
Mo., 16. Mai 2016 um 14:00 Uhr in Minsk
Norwegen  Norwegen England  England 1:2 (0:1)
Mo., 16. Mai 2016 um 19:00 Uhr in Baryssau in der Baryssau-Arena
Spanien  Spanien Deutschland  Deutschland 0:0, 2:3 i. E.

Schiedsrichterinnen

Bearbeiten

Beste Torschützinnen

Bearbeiten
Rang Spielerin Tore
1 Spanien  Lorena Navarro 5
England  Alessia Russo 5
3 England  Niamh Charles 4
Deutschland  Vanessa Ziegler 4
5 England  Ellie Brazil 3
Deutschland  Klara Bühl 3
Norwegen  Sophie Haug 3
England  Hannah Cain 3
England  Anna Filbey 3
10 Serbien  Miljana Ivanović 2
Deutschland  Marie Müller 2
Spanien  Silvia Rubio 2
England  Grace Smith 2
England  Georgia Stanway 2
England  Ella Toone 2
16 Deutschland  Tanja Pawollek 1

Hinzu kommen elf weitere Spielerinnen mit je einem Treffer und ein Eigentor durch Deutschland  Sophia Kleinherne.

Beste Torschützinnen in Qualifikation und Endrunde wurden gemeinsam Spanien  Lorena Navarro und England  Alessia Russo mit je 14 Toren.[6]

Das deutsche Team

Bearbeiten

Bundestrainerin Anouschka Bernhard nominierte für die Endrunde folgenden Kader:

Nr. Spielerin Geburtsdatum Position Verein
01 Leonie Doege 20.02.1999 Tor Bayer 04 Leverkusen
02 Sarai Linder 26.10.1999 Abwehr TSG 1899 Hoffenheim
03 Caroline Siems 09.05.1999 Abwehr 1. FFC Turbine Potsdam
04 Sophia Kleinherne 12.04.2000 Abwehr FSV Gütersloh 2009
05 Tanja Pawollek 18.01.1999 Abwehr SG Rosenhöhe
06 Vanessa Ziegler 16.01.1999 Sturm SC Freiburg
07 Giulia Gwinn 02.07.1999 Mittelfeld SC Freiburg
08 Kristin Kögel 21.09.1999 Mittelfeld SV Alberweiler
09 Anna-Lena Stolze 08.07.2000 Sturm VfL Wolfsburg
10 Janina Minge 11.06.1999 Mittelfeld SC Freiburg
11 Marie Müller 25.07.2000 Mittelfeld SuS Kaiserau
12 Tilda Novotny 21.11.1999 Tor 1. FC Saarbrücken
13 Anna Hausdorff 26.04.2000 Abwehr Eintracht Bamberg
14 Jessica May 02.12.1999 Abwehr 1. FC Nürnberg
15 Sydney Lohmann 19.06.2000 Mittelfeld SC Fürstenfeldbruck
16 Annalena Rieke 10.01.1999 Mittelfeld FSV Gütersloh 2009
17 Verena Wieder 26.06.2000 Mittelfeld FC Memmingen
18 Klara Bühl 07.12.2000 Sturm SC Freiburg
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Weg nach Belarus startet mit Qualifikation. In: uefa.com. UEFA, 18. September 2015, abgerufen am 18. Oktober 2015.
  2. Qualifikationsrunde 2015/16 der U17-Frauen ausgelost. In: uefa.com. UEFA, 19. November 2014, abgerufen am 29. September 2015.
  3. Nachbarduelle in Eliterunde der U17-Frauen. In: uefa.com. UEFA, 13. November 2015, abgerufen am 25. November 2015.
  4. Endrundenauslosung der U17-EM der Frauen. In: uefa.com. UEFA, 6. April 2016, abgerufen am 7. April 2016.
  5. Women's U17 finals schedule confirmed. In: uefa.com. UEFA, 7. April 2016, abgerufen am 7. April 2016 (englisch).
  6. Patrick Hart: Russo und Navarro sind die Toptorschützinnen. In: uefa.com. UEFA, 16. Mai 2016, abgerufen am 17. Mai 2016.