Untersteinach (Weidenberg)
Untersteinach ist ein Gemeindeteil des Markts Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.[3]
Untersteinach Markt Weidenberg
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Koordinaten: | 49° 58′ N, 11° 41′ O |
Höhe: | 405 m ü. NHN |
Fläche: | 4,79 km²[1] |
Einwohner: | 400 (Apr. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09278 |
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt am rechten Ufer der Warmen Steinach. Im Süden erhebt sich der Kühberg (553 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2181 führt nach Görschnitz (1,7 km südöstlich) bzw. nach Bayreuth (5,8 km westlich). Die Kreisstraße BT 12 führt an Saas und Kreuzstein vorbei nach Nemmersdorf (2,7 km nördlich).[4]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1386 als „Steynach“ erstmals urkundlich erwähnt.[2]
Untersteinach bildete eine Realgemeinde mit Hammer, Kleinmühle, Saas und Wölgada. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Untersteinach mit Hammer, Kleinmühle und Wölgada 33 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (1 Hof, 1 Mühle, 7 Sölden, 4 Achtelhöfe, 1 Schmiede), die Hofkanzlei Bayreuth (1 Hof, 1 Mühle, 1 Hammerhaus, 1 Haus, 1 Häuslein, 1 Tropfhäuslein), das Amt Weidenberg (2 Güter, 1 geringes Gütlein, 1 Tropfhaus, 1 Wohnhaus), das Stiftskastenamt Himmelkron (1 Sölde), das Amtsverwaltung Nemmersdorf (3 Söldengüter, 1 Gut mit Zapfenschenke, 1 Tropfhaus) und die Pfarrei Nemmersdorf (1 Gut). Außerdem gab es ein Söldengut, das freieigen war.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Untersteinach bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Untersteinach gebildet.[6] Neben dem Hauptort gehörten zu diesem Böritzen, Döhlau, Görau, Hammer, Hilpertsgraben, Höflas, Kleinmühle, Lankendorf, Saas, Ützdorf und Wölgada.[7] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Untersteinach, zu der Böritzen, Hammer, Kleinmühle, Saas und Wölgada gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Weidenberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Ab 1862 gehörte Untersteinach zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Weidenberg (1879 in Amtsgericht Weidenberg umgewandelt), seit 1931 ist das Amtsgericht Bayreuth zuständig.[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,791 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Untersteinach am 1. Mai 1978 nach Weidenberg eingemeindet.[8]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Hauptstraße 23: Wohnhaus
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Untersteinach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 256 | 242 | 284 | 289 | 287 | 285 | 286 | 300 | 304 | 322 | 299 | 317 | 245 | 219 | 244 | 243 | 231 | 215 | 211 | 317 | 322 | 317 | 247 | 280 |
Häuser[9] | 36 | 39 | 41 | 40 | 40 | 42 | 44 | 52 | ||||||||||||||||
Quelle | [6] | [10] | [10] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [10] | [18] | [10] | [19] | [10] | [20] | [10] | [10] | [10] | [21] | [10] | [1] | [22] |
Ort Untersteinach
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 256 * | 232 | 236 | 267 | 194 | 194 | 280 | 215 | 245 | 347 | 400 * |
Häuser[9] | 36 * | 34 | 33 | 36 | 37 | 45 | 86 | ||||
Quelle | [6] | [11] | [13] | [16] | [18] | [20] | [21] | [1] | [22] | [23] | [2] |
Religion
BearbeitenUntersteinach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Nemmersdorf gepfarrt.[5][1]
Literatur
Bearbeiten- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Untersteinach. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- Untersteinach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Januar 2023.
- Untersteinach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Januar 2023.
- Untersteinach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Januar 2023.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 660 (Digitalisat).
- ↑ a b c Untersteinach. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 395.
- ↑ a b c d R. Winkler: Bayreuth, S. 485f.
- ↑ R. Winkler: Bayreuth, S. 495f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 139, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 850, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 969–970 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1015 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 896 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).