Varilhes

französische Gemeinde im Département Ariège

Varilhes [vaʁij] (okzitanisch: Varilhas) ist eine französische Gemeinde im Département Ariège in der Region Okzitanien mit 3495 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021). Sie gehört zum Arrondissement Foix und ist Mitglied im Gemeindeverband L’Agglo Foix-Varilhes. Die Einwohner werden Varilhois und Varilhoises genannt.

Varilhes
Varilhes (Frankreich)
Varilhes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Ariège (09)
Arrondissement Foix
Kanton Val d’Ariège
Gemeindeverband L’Agglo Foix-Varilhes
Koordinaten 43° 3′ N, 1° 38′ OKoordinaten: 43° 3′ N, 1° 38′ O
Höhe 309–592 m
Fläche 11,76 km²
Einwohner 3.495 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 297 Einw./km²
Postleitzahl 09120
INSEE-Code
Website ville-varilhes.fr

Varilhes von Nordosten

Geografie

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Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde

Die Gemeinde ist historisch und kulturell Teil des Pays de Foix und liegt etwa neun Kilometer nordnordöstlich von Foix sowie etwa 64 Kilometer südsüdöstlich von Toulouse an der Ariège. Varilhes befindet sich im Einzugsgebiet der Garonne und wird außer von der Ariège vom Ruisseau de Dalou, vom Flüsschen Fage, vom Ruisseau d’Artix, vom Ruisseau de la Galage, vom Ruisseau de Peyre Blanque und von verschiedenen kleineren Bächen entwässert. Das Gemeindegebiet ist Teil des Natura 2000-Schutzgebiets „Garonne, Ariège, Hers, Salat, Pique et Neste“, das hauptsächlich der Fischwanderung gewidmet ist und von drei ZNIEFF-Naturgebieten. Fast zwei Drittel der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, 16,9 % sind urbanisierte Gebiete, 11,5 % sind bewaldet.[1]

Umgeben wird Varilhes von den neun Nachbargemeinden:

Benagues (Berührungspunkt)
Saint-Jean-du-Falga
Verniolle Coussa
Rieux-de-Pelleport   Saint-Félix-de-Rieutord
Crampagna Saint-Jean-de-Verges Dalou

Geschichte

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Varilhes liegt an der Kreuzung der Ebene der Ariège und der Vorpyrenäen und ist um ein Priorat der Abtei Alet und ein Schloss der Grafen von Foix herum entstanden. Es hatte nie einen bestimmten Lehnsherren, entwickelte aber schon früh seine Funktion als kleines Verwaltungszentrum, indem es im Mittelalter Sitz einer der Burgen der Grafschaft war.

Im Mittelalter war Varilhes Zeuge von Kämpfen zwischen Lehnsherren. Die Burg wurde während des Albigenserkreuzzugs niedergebrannt. Varilhes blieb gegenüber dem protestantischen Pamiers katholisch und wurde 1627 von den Reformierten erfolglos belagert. Anschließend brachten die Hugenottenkriege ihre Zerstörungswelle mit sich.

1948 erhielt die Gemeinde das Croix de Guerre des Zweiten Weltkriegs für den tapferen Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Im Jahr 1944 führte ein Anschlag zur Deportation von mehr als zwanzig Menschen.[2]

Bevölkerungsentwicklung

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Hôtel de ville (Rathaus)
Varilhes: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
1.246
1800
  
1.306
1806
  
1.092
1821
  
1.532
1831
  
1.556
1836
  
1.607
1841
  
1.700
1846
  
1.766
1851
  
1.907
1856
  
1.859
1861
  
2.006
1866
  
1.755
1872
  
1.646
1876
  
1.637
1881
  
1.667
1886
  
1.669
1891
  
1.628
1896
  
1.588
1901
  
1.631
1906
  
1.602
1911
  
1.601
1921
  
1.543
1926
  
1.525
1931
  
1.527
1936
  
1.410
1946
  
1.507
1954
  
1.559
1962
  
1.747
1968
  
1.938
1975
  
1.888
1982
  
2.007
1990
  
2.327
1999
  
2.702
2006
  
2.829
2013
  
3.293
2020
  
3.495
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

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Das Aynié-Haus an der Ecke Rue de Toulouse und Rue du Pont besteht aus zwei Teilen. Der südliche Teil stammt aus dem 16. Jahrhundert, der nördliche aus dem 17. Jahrhundert. Die Straßenfassaden und das Dach des Teils aus dem 16. Jahrhundert sind seit 1944 als Monument historique eingeschrieben. Im gotischen Fachwerkstil ist es das älteste in Varilhes: Eckpfosten in Form eines Säulenbündels, in Abständen mit Ziegeln gefülltes Andreaskreuz, Holzpfosten an den Fenstern im zweiten Stock, große, nach Süden offene Galerie unter dem Dach.

Das Nachbarhaus wurde nach den gleichen Prinzipien gebaut. Auch seine Fassade und sein Dach sind seit 1944 als Monument historique eingeschrieben.

weitere Sehenswürdigkeiten
  • Pfarrkirche Notre-Dame de l’Assomption
  • Kapelle Notre-Dame de Vals mit einem Langhaus aus dem 18. Jahrhundert
  • Weitere Fachwerkhäuser
 
Bahnhof

Die Gemeinde ist über zwei Anschlussstellen an die autobahnähnlich ausgebaute Route nationale 20 angebunden, die nördlich über Pamiers in die Autoroute A 66 „L’Ariégeoise“ übergeht und im Süden über Foix bis an die spanische Grenze bei Puigcerdà geführt wird.

Eine Buslinie der regionalen Transportgesellschaft liO verbindet Varilhes mit Pamiers und mit Tarascon-sur-Ariège über Foix.[7]

Die Gemeinde besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Portet-Saint-Simon–Puigcerdà. Er wird von Zügen einer Linie des TER Occitanie bedient, die zwischen Toulouse und Latour-de-Carol unweit der spanischen Grenze über Foix und Ax-les-Thermes verkehren.[8]

Persönlichkeiten

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  • Jeanne Doumergue (1879–1963), Ehefrau von Gaston Doumergue (Präsident der Französischen Republik), verstorben in Varilhes
  • Sabas Maury (1863–1923), französischer Priester und Komponist, verstorben in Varilhes
  • Jean Benazet (1894–1991), französischer Widerstandskämpfer, verstorben in Varilhes
  • Émilienne Poumirol (* 1950), Mitglied der Nationalversammlung, geboren in Varilhes
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Commons: Varilhes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  2. Histoire de Varilhes. Gemeinde Varilhes, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  3. Notice Communale Varilhes. EHESS, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune de Varilhes (09324). INSEE, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune de Varilhes (09324). INSEE, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  6. Populations légales 2020 Commune de Varilhes (09324). INSEE, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  7. liO Ariège. (PDF) liO, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  8. Horaire liO Train. (PDF) liO, Dezember 2023, abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).