Volkersheim (Bockenem)

Stadtteil von Bockenem

Volkersheim ist ein Stadtteil von Bockenem im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen.

Volkersheim
Stadt Bockenem
Wappen von Volkersheim
Koordinaten: 52° 1′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 52° 1′ 6″ N, 10° 8′ 58″ O
Höhe: 120 m
Einwohner: 853 (1. Jan. 2015)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31167
Vorwahl: 05067

Volkersheim liegt einen Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum von Bockenem entfernt. Die Bundesautobahn 7 verläuft östlich in einem Kilometer Entfernung.

Geschichte

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„Gruss aus Volkersheim“;
lithografierte Mehrbildkarte Nr. 714 von Willy Hoehl, um 1898

Die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Klostergründung Backenrode. Der Ortsname ist auch ein alter Flurname.[1] Besitz- oder Lehensrechte in dem Ort hatten im 13. Jahrhundert die Häuser Cramm, Woldenberg und Wallmoden, das Bistum Hildesheim und das Michaeliskloster, im 15. Jahrhundert Wilhelm der Ältere und im 16. Jahrhundert die Herzöge von Grubenhagen. Letztlich prägte aber das Haus Cramm den Ort dadurch, dass es im 17. Jahrhundert Gutshöfe gründete. Der jeweilige Grundherr übte gleichfalls das Patronat über Kirche und Schule aus[2] und bemühte sich um Einflussnahme in der Landespolitik.[3] Die Familie von Cramm stellten Anfang des 19. Jahrhunderts Deputierte der Hildesheimer Ritterschaft und Landräte.[4] Die letzten Schlossbesitzer stammen ebenfalls aus dem alten niedersächsischen Adel, es ist die Familie von Gadenstedt-Gadenstedt. Deren Vertreter[5] führen das Gut weiter bis in das 21. Jahrhundert.

Das örtliche Leben entwickelte sich ebenfalls weiter, die Freiwillige Feuerwehr Volkersheim wurde 1926 gegründet. Die ehemalige Gemeinde, die dem Landkreis Gandersheim angehörte, wurde am 1. März 1974 nach Bockenem eingemeindet.[6]

Der Ortsrat, der den Ortsteil Volkersheim vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[7]

Gebäude

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Schloss Volkersheim
  • Die Dorfkapelle wurde 1590 anstelle einer Vorgängerkapelle gebaut und seitdem mehrfach umgebaut.
  • Schloss Volkersheim von 1775
  • Friedhofskapelle von 1972

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Otto Schütte: Die Flurnamen aus den Kreisen Blankenburg, Gandersheim und Holzminden und den Ämtern Calvörde, Harzburg und Thedinghausen. In: Beilage (Hrsg.): Jahresbericht des Herzoglichen Wilhelm-Gymnasium zu Braunschweig 1915. 1915. Progr. - Nr. 1007. Druck von Joh. Heinr. Meyer, Braunschweig 1915, S. 5 (google.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  2. Friedrich Buchholz: Geschichte von Bockenem. Ein Versuch. Gedruckt in der Gerstenberg`schen Buchdruckerei, Hildesheim 1843, S. 45 (google.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  3. An eine hohe Versammlung des Durchlauchigsten deutschen Bundes. Darlegung der zwischen dem Durchlauchigsten Herzoge Carl von Braunschweig-Lüneburg und höchstdessen Landständen obwaltende Differenz die unter dem 25. April 1820 publicierte erneuerte Landschafts-Ordnung betreffend, m. d. unterthänigem Antrage von Seiten der dazu angewiesenen Mitglieder des engen und größeren Ausschusses der vereinten Braunschweig=Wolfenbüttelschen und Blankenburgischen Landschaft. Nach einem sorgfältig durchgesehenen Exemplar des Originals besorgte Ausgabe Auflage. F. A. Brockhaus, Leipzig 1829, S. 135–137 (google.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  4. Hannoversches Landtagsblatt 1857-10. Redaktion: Dr. Schnell Auflage. Vierzehnte allgemeine Ständeversammlung. Erste Diat. Zweite Kammer, 1857. No: 10. Gedruckt bei Fr. Bernd Culemann und Sohn, Hannover 27. Oktober 1975, S. 56–57 (google.de [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  5. Walter v. Hueck, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1969. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2014. Band IX, Nr. 43. C. A. Starke, 1969, ISSN 0435-2408, S. 156–157 (d-nb.info [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 210.
  7. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.