Wallenrod

Stadtteil von Lauterbach (Hessen)

Wallenrod ist ein Stadtteil der Kreisstadt Lauterbach des hessischen Vogelsbergkreises.

Wallenrod
Koordinaten: 50° 40′ N, 9° 20′ OKoordinaten: 50° 39′ 50″ N, 9° 19′ 33″ O
Höhe: 357 m ü. NHN
Fläche: 12,62 km²[1]
Einwohner: 741 (31. Dez. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36341
Vorwahl: 06638

Der Ort liegt in Oberhessen und hatte bis Dezember 2011 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Gießen–Fulda. In Wallenrod treffen sich die Landesstraßen 3144 und 3165.

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Das Dorf wurde erstmals im Jahre 1294 erwähnt, und zwar mit dem Ortsnamen Waldenrode. Die Kirche wurde 1728 erbaut. Im Jahre 1806 wurde der Ort hessisch. Seit 1902 hat Wallenrod eine Molkerei.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Wallenrod:

„Wallenrod (L. Bez. Lauterbach) evangel. Pfarrdorf; liegt im Vogelsberg, 1 St. von Lauterbach, und gehört dem Freiherrn von Riedesel. Man findet 130 Häuser und 759 Einwohner, die alle evangelisch sind, und welche sich stark mit der Verarbeitung des Flachses beschäftigen. Wallenrod hat 1 Kirche und 1 Schulhaus, so wie eine sehr fruchtbare Gemarkung.“[3]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Wallenrod am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Lauterbach eingegliedert.[4] Für Wallenrod wurde, wie für die übrigen durch die Gebietsreform nach Lauterbach eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wallenrod angehört(e):[1][6][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wallenrod 765 Einwohner. Darunter waren 9 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 117 Einwohner unter 18 Jahren, 282 zwischen 18 und 49, 153 zwischen 50 und 64 und 213 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 315 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 108 Paare ohne Kinder und 111 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 84 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 174 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]

Einwohnerentwicklung

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• 1806: 722 Einwohner, 121 Häuser[10]
• 1829: 759 Einwohner, 130 Häuser[3]
• 1867: 828 Einwohner, 131 Häuser[13]
Wallenrod: Einwohnerzahlen von 1785 bis 2015
Jahr  Einwohner
1785
  
604
1800
  
604
1806
  
722
1829
  
758
1834
  
783
1840
  
834
1846
  
882
1852
  
818
1858
  
956
1864
  
815
1871
  
794
1875
  
778
1885
  
724
1895
  
735
1905
  
687
1910
  
691
1925
  
696
1939
  
742
1946
  
984
1950
  
979
1956
  
909
1961
  
908
1967
  
929
1970
  
916
1980
  
?
1990
  
?
2003
  
853
2005
  
828
2010
  
802
2011
  
765
2015
  
724
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1] 1785[14]; 1800[15];[2]; Zensus 2011[12]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 758 evangelische und ein katholischer Einwohner[3]
• 1961: 776 evangelische (= 85,46 %), 125 katholische (= 13,77 %) Einwohner[1]

Ortsvorsteher ist Frank Caspar (Stand: Juni 2022).[16]

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz: Landgericht Lauterbach und Verwaltung.
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise [14]

  1. a b c d Wallenrod, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2011). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen nach Ortsteilen. (PDF; 55 kB) In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 30 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im März 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Die Zugehörigkeit der Zent Lauterbach anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 24 Punkt d) XI. A. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 234 (Online in der HathiTrust digital library).
  11. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  12. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  13. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1795, S. 194 (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 192 (Online in der HathiTrust digital library).
  16. Ortsvorsteher in den Stadtteilen. In: Internetauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im Juni 2022.

Literatur

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Commons: Wallenrod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien