Wasen (Toponym)

deutsches Toponym

Wasen ist ein altes deutsches Toponym in der Bedeutung „Grünland, Feuchtwiese“.

Wortherkunft

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Das Wort kommt von mittelhochdeutsch wase („Rasen, feuchter Boden“), von althochdeutsch waso, und geht auf eine urgermanische Wurzel wēsa- („Reif, Duft“) zurück und ist verwandt mit mittelniederdeutsch/angelsächsisch wōs („Schaum, Absud; Feuchtigkeit, Saft“) und lettisch vasa („Feuchtigkeit des Bodens“).[1]

Wortbedeutungen

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Es bedeutet allgemein „feuchtes Ödland“. Das Wort steht in Bedeutungsnähe zu Anger, Matte, Aue, Wiese,[2] hat aber durchwegs eine Konnotation des Feuchtseins.[3] Verwandt sein könnte auch das Verb wasen „dampfen, Dunst von sich geben“.[4] Es hat noch einen zweiten Bedeutungsaspekt, nämlich „Rasen“ (niederdeutsch wrase),[5] in der Mundart bis heute im Sinne „Scholle, Soden“, ein Stück Wiese mit Erde (die man etwa mit dem Spaten aussticht, oder bei Erdarbeiten zum Wiederbegrünen beiseiteschafft) lebendig.[6] Desgleichen bezeichnet es die Grasnarbe, also Bewuchsflecken.[7]

Daher umfasst der Begriff regional die ganze Bedeutungsvielfalt von saftigem Grünland, grünem Brachland, über Niedermoor bis hin zu Torfstich-Gebiet,[8][9] und ist so ein charakteristischer Flurname der Landwirtschaft im Allgemeinen und der Moorbesiedelung im Speziellen.

Von mittelhochdeutsch wasmen bzw. wasmen ist der Familienname Wasmer abgeleitet.[10]

Verbreitung und Beispiele

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Das Wort ist im ganzen deutschen Sprachraum namensbildend.

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Einzelnachweise

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  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage, hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 840 (Wasen).
  2. wasen, m. rasenstück, rasenfläche. II.6)a). In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de).
  3. wasen, I.2). In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de). Wie litauisch wasa „Feuchtigkeit des Bodens“.
  4. wasen, verb. dampfen, dunst von sich geben. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de).
  5. wasen, I.1), II.1). In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de).
  6. so Wasen. 2) besonders auch viereckig abgestochene Rasenstücke. In: J. G. Krünitz: Oekonomische Encyklopädie (online uni-trier.de).
  7. wasen, II.4) das wort wird dann und schon seit dem späteren mhd. auch von der ganzen erddecke gebraucht, in der pflanzen wurzeln. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de).
  8. wasen, II.3) in Oberdeutschland wird das wort auch für die aus zersetzten pflanzenstoffen ausgestochenen stücke, torf, gebraucht. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de).
  9. Siehe auch Alfred Helfenstein: Das Namengut des Pilatusgebietes. Keller, Luzern 1982, ISBN 3-85766-004-X, S. 47 („Flurstück mit besonders ergiebigem Graswachs“).
  10. Alfred Helfenstein: Das Namengut des Pilatusgebietes. 1982, S. 47.
  11. Waxenberg vgl. Hausberg (Burgstall) Wasenberg. burgenkunde.at; dieses vielleicht auch zu mhd. was bzw. wahs (=scharf, schneidend)