Die Welsche Mühle ist eine Mühle in Aachen mit oberschlächtigem Wasserrad. Sie liegt im Ortsteil Haaren und wird vom Wasser des Haarbachs gespeist. Sie ist die einzige betriebsfähige Mühle in der Aachener Region.

Welsche Mühle

Welsche Mühle in Aachen-Haaren
Welsche Mühle in Aachen-Haaren

Welsche Mühle in Aachen-Haaren

Lage und Geschichte

Welsche Mühle (Nordrhein-Westfalen)
Welsche Mühle (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 50° 47′ 36″ N, 6° 7′ 47″ OKoordinaten: 50° 47′ 36″ N, 6° 7′ 47″ O

Standort Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Städteregion Aachen
Aachen-Haaren
Gewässer Haarbach
Erbaut 1452
Stillgelegt 1976 Restaurierung der Gebäude
Zustand Letzte funktionstüchtige Mühle in Aachen
Technik
Nutzung Mahlmühle

Mahlwerk ursprünglich 2 Mahlgänge, jetzt nur noch 1
Antrieb Wassermühle
Wasserrad oberschlächtiges Rad komplett aus Holz
Welsche Mühle
Mahlwerk der Welschen Mühle
Kammrad und Mühlradwelle

Geographie

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Die Welsche Mühle hat ihren Standort am Haarbach, in der Mühlenstraße 19, im Stadtbezirk Haaren in der Städteregion Aachen im Regierungsbezirk Köln. Sie steht auf einer Höhe von ca. 147 m über NN. Unterhalb der Mühle, am Tuchmacherweg, befindet sich in 144 m über NN die Mündung des Haarbachs in die Wurm, oberhalb stehen die Mühlengebäude der Kahlgrachtmühle.

Gewässer

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Die Quellen des Haarbachs lagen in früherer Zeit in einer Höhe von ca. 231 m über NN[1] in der Nähe des ehemaligen Driescher Hofs in der Stadt Aachen. Heute beginnt der Bach in der Nähe von Gut Neuenhof. Der Bach mit einer ursprünglichen Länge von fast 9 km [2] ist ein Nebengewässer der Wurm und fließt nordostwärts in Richtung Eilendorf, unterquert die Bahnlinie Aachen-Eschweiler. Der weitere Weg des Baches verläuft in nordwestlicher Richtung, südlich vorbei an Verlautenheide und dann in das Zentrum nach Aachen-Haaren. Im Stadtkern von Haaren ist der Haarbach weitgehend kanalisiert. Am Tuchmacherweg fließt der Haarbach in einer Höhe von circa 144 m über NN als offener Bach in die Wurm. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[3]

Geschichte

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Die Mühle stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1452 im Schleidener Lehensregister erstmals erwähnt. Anfangs hieß sie einfach die Mühle von Oberhaaren oder … Überhaaren. Der Name „Welsche Mühle“ taucht zum ersten Mal 1780 auf und bezieht sich auf den damaligen Eigentümer, den Aachener Bürgerhauptmann N. C. Charlier, der wahrscheinlich aus dem französischen Sprachraum stammte und deshalb „der Welsch“ genannt wurde.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle einige Jahre als Farbholzmühle betrieben, ab 1861 wieder wie zuvor als Getreidemühle. Es sind zwei Mahlstühle vorhanden, einer für Roggen und einer für Weizen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Welsche Mühle in einem schlechten Zustand, wurde aber bis 1961 weiter betrieben. Bei einem Unwetter im Juni 1961 wurde die Schleuse am Haarbach, die das Wasser für den Mühlengraben anstaute, zerstört und nicht wieder aufgebaut. 1962 ging die Mühle in städtischen Besitz über. Zunächst sollte sie abgerissen werden, doch dann entschied man sich für den Erhalt und begann in den 1970er Jahren mit der Restauration der Gebäude. Der Mühlengraben wurde nicht wiederhergestellt, stattdessen eine Pumpe in den Haarbach eingebaut, die bei Bedarf Wasser in den Mühlenteich fördert. Zwar konnte damit ab 1972 das ebenfalls restaurierte Mühlrad wieder in Gang gesetzt werden. Das Mahlwerk war aber inzwischen so weit verfallen, dass man nicht mehr in der Lage war, Mehl zu mahlen.

2006 wurde das Mühlrad erneut vollständig restauriert. Dank der Hilfe des Haarener Heimatvereins wurde im Anschluss auch das Mahlwerk instand gesetzt, so dass im August 2008 wieder Mehl gemahlen werden konnte. Für einen dauerhaften Betrieb reicht allerdings die Leistung der Pumpe nicht aus. 2012 wurden die Mahlsteine von einer niederländischen Fachfirma restauriert. Seit 2015 lief das Mühlrad sehr unrund und konnte eine Zeit lang nicht mehr betrieben werden. Im Oktober 2020 wurden das Mühlrad und die marode Welle abgebaut, beides wurde von einer niederländischen Firma erneuert und im Juli 2021 wieder eingesetzt. Inzwischen läuft das Mühlrad wieder, und es kann zu besonderen Anlässen wie z. B. dem Tag des offenen Denkmals wieder Mehl gemahlen werden.

Heutige Nutzung

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Die denkmalgeschützte Mühlenanlage steht Bürgern und Vereinen für Tagungen und Festlichkeiten zur Verfügung. Seit 2011 führt das Standesamt dort auch Trauungen durch. Im zur Anlage gehörenden Nebengebäude sind die Stadtteilbibliothek und das Heimatforum und Heimatarchiv des Heimatvereins Haaren/Verlautenheide 1984 e. V. untergebracht.[4]

Denkmaleintrag

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Welsche Mühle, Mühlenstraße 19, 1424 (Ersterwähnung), ehemalige Kornmühle; 1830 Farbholzmühle; Ab 1976 Rad- und Mahlwerk umfassend restauriert.

Denkmalliste Aachen-Haaren

Literatur

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→ Siehe auch Liste der Mühlen an der Wurm

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Commons: Welsche Mühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. http://www.wver.de/
  4. Heimatverein Haaren/Verlautenheide 1984 e. V.